Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln
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Jeisterzoch in Kölle

Geisterzüge sind alte Tradition ...

      . . . hier eine Version, wie sie auf der Homepage des   "Geisterzuges" sinngemäß zu finden ist:

Im Mittelalter gab es Masken- und Bettelumzüge von November bis mindestens Fastelovend, einer der Höhepunkte waren die zwölf Nächte zwischen den Jahren. Die mystischen Aspekte bei dem Treiben und Vertreiben waren zwar sehr wichtig, aber nicht alles: denn der ganze Winter war nämlich Fest der Arbeitslosen. Und nicht nur Fest, denn mancher von ihnen erfror oder verhungerte.
War nämlich das bäuerliche Jahr vorbei (Feiertag St. Martin), wurden die meisten Knechte und Mägde entlassen, ebenso Handwerksgesellen. Bis zur Wiederaufnahme der Arbeit nach dem Feiertag St. Blasius waren sie im Prinzip Bettler. Oft dauerte es bis März/April, bis der Boden endlich aufgetaut war und es wieder Arbeit gab. Viele wollten beim Betteln nicht erkannt werden und zogen deshalb die ganze Zeit Masken über. Wer am 1. April noch die Maske aufhatte, wurde in den April geschickt.
Der Fastelovend war ein wildes Fest, das nachts durch Straßen und Häuser tobte. Für die jeweilige Obrigkeit unkontrollierbar. Immer wieder wurde während des Festes sozialer Unmut abreagiert, es gab dann Vermummungsverbote und auch Verbote des ganzen Festes, die nie lange eingehalten wurden.

Damit der Karneval durch die Preußen genehmigt werden konnte, wurden seit 1823 die sozialen und mystischen Wurzeln geleugnet. Man setzte nicht mehr auf Verbote, sondern versuchte, das Fest in kontrollierbarere Formen zu lenken.
Umzüge wurden nun tagsüber abgehalten. Der größte davon montags, dem traditionellen Ausruhtag zwischen den Feiern von Samstag auf Sonntag und denen dienstags.
Um das einfache Volk bei der Stange zu halten, wurde ihm als Reminiszenz an den alten Fastelovend ein Zug im Dunklen samstagabends zugestanden.
Einen ähnlichen, gut organisierten Geisterzug gibt es heute noch in Blankenheim in der Eifel.

Erst 1858, als alle noch aus der 48er Revolution übrig gebliebenen Reformansätze unterdrückt waren, gelang es den Karnevalsoffiziellen, auch die Geisterzüge unter ihre Fuchtel zu bekommen. Diese wurden fortan von den Karnevalsgesellschaften organisiert und zum Rekruteneinzug der Funken umfunktioniert.

Im 1. Weltkrieg und den Jahren danach war der gesamte Karneval verboten, Ende der 20er und in den 30er Jahren gab es neben den anderen Zügen auch wieder kleine Geisterzüge, auch unter den Nazis mit ihrem Hang zu Fackelumzügen. Allerdings hatten diese Zwischenkriegsgeisterzüge keine große Resonanz.

siehe    http://www.geisterzug.de/aehzebaer/wurzeln-des-karnevals

Seit 1991 finder der Geisterzug in der jetzigen Art statt - der Rosenmontagszug war wg. des Golfkriegs ausgefallen ... Der WDR berichtet: "Am Rosenmontag am 11. Februar 1991 versammeln sich zunächst etwa 3.000 alternative Friedensjecken am traditionellen Zugstartpunkt an Sankt Gereon. Dabei sind ungewohnte Kostüme: Totenköpfe, Sensen, Skelette. Es wird ein Autowrack durch die Straßen gezogen und gegen einen Krieg um Öl demonstriert. Die Parolen reichen von "Vögeln statt Schießen" bis "Lieber Rheinischer Frohsinn als politischer Starrsinn". Unterwegs sammelt dieser Alternativzug auch immer mehr Mitglieder organisierter Karnevalsvereine ein, die ebenfalls feiern wollen. "Eine obskure Mischung", erinnert sich Günter Mahlke. "Die linke Szene war vorhanden und gleichzeitig ganz traditionelle Gruppen." Rund 100.000 Menschen sind nach Polizei-Schätzung unterwegs - bei dichtem Schneetreiben. 

Jeder Geisterzug hat ein Motto ... hier sind alle aufgeführt!

Unten einige Schnappschüsse vom Geisterzug, der am 3. Februar 2024 bei Nieselregen von der rechtsrheinischen Wichheimer Straße nach Mülheim zum Wiener Platz führte.

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