Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln
Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln

März 2020

31. März 2020

Wenn ich grünen Spargel im Geschäft sehe, fällt mir immer ein, wie lecker Frittata mit grünem Spargel schmeckt ... Grünen Spargel muss man nicht schälen, nur unten das Holzige großzügig wegschneiden. In ca. 4 cm lange Stücke schneiden, die dickeren Stücke vielleicht noch einmal längs halbieren und mit Butter langsam anbraten. In der Zeit 4 bis 5 Eier mit etwas Milch und geriebenem Parmesan mischen, salzen, pfeffern und ein wenig Chili drüberstreuen. Sobald die meisten Spargelstücke unter häufigem Wenden etwas angebraten sind, die Masse drüber schütten und bei höherer Hitze stocken lassen. Dann Deckel drauf und abstellen, falls vorhanden mit gehackten Kräutern noch verfeinern ...

Nach 5 Minuten ist die Frittata genussreif - kann man auch mit anderem Gemüse versuchen. Ich esse dazu gern Pellkartoffeln mit selbstgemachter Knoblauchbutter.

30. März 2020

In diesen Tagen fühlen sich viele durch Social Distancing und andere Maßnahmen belastet. An dieser Stelle ein Blick in die gegenteilige Situation, in der Enge und Elend prägend sind. Maria Stöhr von Spiegel-Online hat über einen längeren Zeitraum über Videos, Whatsapp und Telefonate Kontakt zu einem Familienvater, der mit Hilfe einer Dolmetscherin eine Art Tagebuch geführt hat, hier 3 Auszüge:

"Vorübergehend sind wir im Klassenzimmer einer Schule in Tarmanin untergekommen. Zehn Familien teilen sich hier den Raum. Es gibt keine Heizung. Alle sind krank." (9. Februar 2020)

"Wir sind in der Lagerhalle einer ehemaligen Hühnerzucht untergekommen. Es ist so kalt in der Halle, dass die Menschen, die hier Schutz finden, drinnen zusätzlich Zelte aufstellen, um ihre Kinder warmzuhalten. Es gibt keine Zelte mehr, und wenn doch, dann kosten sie 200 Dollar. Wer soll das bezahlen? Diese Männer haben einen Monatslohn von 120 Dollar.Die Luft in der Lagerhalle ist stickig und klamm. Es riecht nach dem Kot der Hühner, die bis vor Kurzem hier gehalten wurden. Zwar haben einige Männer versucht, den Boden der Halle mit Wasser aus einem großen Tank zu reinigen, aber der Geruch lässt sich nicht wegspülen.Ich bin heute 15 Camps rund um Azaz abgelaufen und habe gefragt, ob jemand noch ein Zelt, einen Platz teilen kann mit meiner Familie. Aber nichts. Wir haben nicht das Geld, um in die Türkei zu fliehen. Ich wäre mit jeder Lösung zufrieden, die diesen Krieg beendet. Wir wollen nach Hause." (25. Februar 2020)

"Ohne Bildung gibt es keine Zukunft für unsere Kinder. Sie tragen dann irgendwann Waffen, so wie die Kämpfer, die nun auf uns schießen." (27. Februar 2020)

200 Werbesäulen ("Litfaßsäulen", benannt nach dem Berliner Erfinder Ernst Litfaß) sollten in Köln abgerissen werden. Die seit 1854 bekannten Werbesäulen sind ersetzt worden durch modernere Exemplare. 25 blieben jedoch stehen geblieben, sie sind nun "Kunstsäulen der Stadt Köln". Künstlerische Werke im ganzen Stadtgebiet verteilt sollen jeden Tag sichtbar gemacht werden. "Es kommt hiermit zu unerwarteten Begegnungen mit Kunst. Damit hoffentlich zu vielen Gesprächen darüber, was Kunst ist und was der öffentliche Raum für seine Bürgerinnen und Bürger ist. Die Kunstsäulen-Aktion kann auch als Vorbote der Kulturentwicklungsplanung für Köln verstanden werden, denn diese wird der Kunst und Kultur im öffentlichen Raum eine größere Bedeutung beimessen", so die Stadt in einer Pressemitteilung.

"Bodenproben" von Johannes Post werden auf den Kölner Kunstsäulen zu sehen sein. "Die vom Künstler gestalteten Litfaßsäulen erwecken den Eindruck, als seien sie gerade dem Erdboden entnommen. Was sonst stets unter dem Asphalt verborgen ist, wird ans Tageslicht geholt. Der Künstler offenbart einen Blick auf das Unterirdische, was neben jeder Menge Erde auch die ein oder andere "Überraschung" verbirgt." Weiter Johannes Post dazu:

"Der Erdboden ist die Festplatte unseres Planeten. Zudem ist er wie Luft, Wasser oder Licht eine natürliche und unentbehrliche Lebensgrundlage der Pflanzen, Tiere und Menschen. In einer Hand voll Erde gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Welt." Verschiedenen Bodenproben von Johannes Post gibt es jetzt für zwei Monate auf 25 Litfaßsäulen in der ganzen Stadt open Air zu entdecken. Hier die Säule am Reichensperger Platz im Agnesviertel mit Blick auf das OLG.

29. März 2020

Hier ist sozusagen das Zentrum der Tristesse, der Mediapark in Köln. Alles geschlossen, das Hotel, die Ausstellungen, die Kinos, die Gastronomie, die Kneipen rings rum, die Hochschule, das Fitness-Center und auf Dauer wohl auch die Filiale von Vapiano ... heute 16 h bei 4° bei bedecktem Himmel. 

Da es in TV und Radio nur noch ein Thema gibt, mache ich mir eine Freude und höre meine "Spotify-Dream-Playlist" ... hier ist alles, was mein Ohr bzw. "Herz begehrt" ... was in eine ruhige, harmonisch-verträumte Richtung geht, angefangen bei Vök (Show me) und Agnes Obel (Riverside) über Archive (Pills und Nothing else) und Thom Yorke (the Axe) bis hin zu Portishead (the Rip und Glory box) und Trentemöller (Deceive feat. Sune Rose Wagner oder November) und Röyksopp (Sordid affair oder Compulsion), um einmal einige Beispiele aus der Playlist zu nennen ... es wird auch wieder die Zeit kommen für meine "Power-Playlist", die "Remixes-Playlist" usw.

28. März 2020

Wie geplant heute eine kleine Radtour ins Linksrheinische - über der Rodenkirchener Autobahnbrücke im Süden bis zur Mülheimer Brücke im Norden (Die marode Autobahnbrücke bei Leverkusen ist außer Konkurrenz). Sehr viele sehr vorsichtige Menschen habe ich gesehen, nie mehr als zwei. Und mehr als früher viele mit Mundschutz. Und viele geschlossene Geschäfte, vor allem geschlossene Restaurants, Bars und Kneipen. 

Die ersten großen Geschäfte wie Deichmann oder Adidas planen ihre Mietzahlungen einzustellen; man möchte die Vermieter mitleiden lassen, da bahnt sich Zoff an. Neue Nachrichten erwarte ich am Dienstag, wenn publiziert wird, wer auch keine Löhne mehr zahlen möchte oder kann. Inzwischen hat sich die Thematik geändert. Immer mehr fragen nach dem Ende der Beschränkungen - nach gerade einmal zwei Wochen. Dabei wird sich in den kommenden drei Wochen daran nichts ändern, so der Kanzleramtsminister Braun. Werden die Schulen am 20. April wieder öffnen? Werden die Geschäfte wieder öffnen dürfen - falls sie nicht schon insolvent sind? Vor allem fehlt es an Planungen, wie es denn am Tag X wieder losgeht!!!

Dass Handy-Tracking kommt, die Ausspähung von Handydaten Infizierter, um mögliche weitere Infizierte zu finden, kann ich mir nicht vorstellen. Oder das Armband, das die eigene Körpertemperatur an staatliche Stellen sendet ... Spahn glaubt, dass dies rechtlich möglich sei. Das sieht aber auch der jetzt 87-jährige Gerhard Baum, Ex-FDP-Innenminister und Verfassungsrechtler, kritisch, wie heute der Spiegel in einem Interview verbreitet - danke für den Link, Kai. Ich glaube nicht, dass jemand die Wirtschaft vor die Pumpe laufen lassen kann. Da käme mehr Widerstand als Politik aushalten kann und will. Denn ohne Steuereinnahmen bleibt der Politik kein Handlungsspielraum. 

Und bei der nächsten Pandemie - vielleicht in 2022 der Erdo-Virus oder die Trum-Grippe - wird die Politik sich etwas Neues einfallen lassen müssen ...  wetten, dass?

27. März 2020

Eigentlich wäre ja alles viel voller gewesen, bei 18° und Sonnenschein ist das Rheinufer eher überfüllt. Aber hier sitzen nur Zweier-Grüppchen, auch im Rheinpark. Hier und selbst im Wald zwischen Vingst und Waldbadviertel wachen Ordnungskräfte darüber, ob das Kontaktverbot "Nur Zwei" eingehalten wird. Aber egal ... es war einfach nur weniger los, weil viele sich zu "Stay at home" verpflichtet fühlen ...

Vier Stunden mit dem Rad durch das rechtsrheinische Köln verlangen eigentlich, dass bei gutem Wetter morgen eine Tour ins Linksrheinische folgt. 

26. März 2020

Der morgige Freitag verspricht lt. Prognose 18° und Sonnenschein. Das ist dann der Startschuss in die Fahrradsaison 2020 ... aber erst heißt es: Säubern ...

Corona ist auch in die Werbung eingezogen: "Bleibt vorerst daheim" heißt es hier zum dargestellten "Reisesakko". Tatsächlich eine preiswürdige Werbeidee - sowohl in Wort als auch in Bild.

Warum ausgerechnet ich immer Adressat von Youtube-Videos bin, das weiß ich nicht - aber ich werde nicht der einzige Empfänger sein. Sie haben alle gemeinsam, dass Kritik an den aktuellen Maßnahmen geäußert wird. Für die Maßnahmen sprechen ja unisono alle Medien und alle Politiker. Also ist Youtube der Gegenpol. Geht nicht in China, aber bei uns, erfreulich!

Da sind Mediziner, Virologen, die eigentlich wissen sollten, was Sache ist, wie Prof. Stefan Hockertz im Radio-Interwiew. Aber auch andere Mediziner (?) melden sich zu Wort, wie Dr. Bodo Schiffmann von der 'Schwindelambulanz Sinsheim 2020'

Oder ein Roh Vegan am Limit zeigt auf, dass auch in den Bildern der öffentlichen Medien gefälscht wird - mit Werbeeinblendungen ...

Und dann erklärt Ernst Wolff die Welt in 'eingeSCHENKt-tv' mit seinen 70.000 Abonnenten:

"Das Finanzsystem kollabiert ... wir müssen jetzt zuhause bleiben, die Polizei kontrolliert die Straße, das Internet wird eingeschränkt ..."

 

"Was haben Oliver Pocher, Prinz Charles, Cem Özdemir und Friedrich Merz gemeinsam?" werde ich gefragt. "Schütteres Haar," meine ich naiv. "Corona positiv," wäre die richtige Antwort gewesen ...

25. März 2020

Gerade las ich noch den Artikel "Die Welt steht still. Nur Schweden nicht" (... die meisten Schulen sind normal geöffnet, es gibt einige Einschränkungen, aber keine Ausgangssperren) in ZEIT online, da flattert die neue Kölner StadtRevue für den Monat April ins Haus. Ein wichtiger Bestandteil für mich ist immer der Veranstaltungskalender - bis zum 19. April (letzter Tag der Osterferien) sind aber alle Veranstaltungen erst einmal ausgesetzt - hier unten eben matt dargestellt mit dem Hinweis "abgesagt". Danach, so die Hoffnung, geht das normale Leben weiter. Allerdings ist zu befürchten, dass der eine oder andere Veranstaltungsort gar nicht mehr existiert ... 

Betitelt mit "Tröstende Knollen" hat das letzte ZEIT-Magazin in der Rubrik Wochenmarkt den Fenchelgratin vorgestellt. Einerseits habe ich ja in diesen Tagen keine Gäste, muss mich daher nicht mit ihren besonderen Essenswünschen auseinandersetzen, andererseits sind 4 Fenchelknollen etwas zu viel ... werde es mal mit der halben Prortion versuchen!

24. März 2020

Was für ein Tag! Tolles Wetter - schade, dass ich die Gartenarbeit schon erledigt habe. Aber doch: erfreulicherweise müssen noch einige Zimmerpflanzen in größere Gefäße umgetopft werden. Einkaufen kann ich nichts, denn die Vorräte reichen für mindestens eine Woche - vielleicht wieder etwas Obst und Gemüse morgen oder übermorgen. Getankt habe ich gestern und auch ein neuer Vorrat an AdBlue ist wieder da - muss innerhalb der nächsten 2.300 km nachgefüllt werden, sonst startet der Wagen nicht mehr. Aber wohin soll ich fahren? McPomm hat Einreiseverbot!

Wann habe ich mich schon einmal vor der Zeit an die Steuern gemacht? Dabei fehlen Unterlagen, denn jetzt finden jetzt keine Eigentümerversammlungen statt; also bleiben Abrechnungen aus ...

Obwohl noch kein drückender Berg an Bügelwäsche versteckt wartete, habe ich zur Nachrichtenzeit das Bügeleisen bedient ... und wieder eine Fülle von Nachrichten konsumiert. Angefangen bei Corona & Co.: Hier ist Söder inzwischen nicht mehr an der Spitze der Bewegung. NRW hat als ersten Bundesland einen Bußgeldkatalog für Ausgehsünder verabschiedet - Bayern kann nur noch nachziehen. Schleswig-Holstein stellt Abschlussprüfungen in Frage, andere Bundesländer sind schon mitten in den Prüfungen ... mal sehen, welche Themen da noch folgen.

Die einzelnen durch Corona-Folgen Benachteiligten melden sich zu Wort. Angefangen bei den mehr als 1 Mill. Solo-Selbständigen (auch in meinem Bekanntenkreis) über die Probleme der Eltern hier und im Bekanntenkreis, deren Kinder nicht mehr in Kindergarten oder Schule gehen können bis hin zu den Folgen des Ausfalls unendlich vieler Veranstaltungen - von Kino bis Konzert. Gekauft habe ich Karten erst für November ... und Neelix in Neustadt-Gleve (McPomm) im Juli kann ich mir wohl abschminken -  wer weiß, ob sich die Lage schon beruhigt hat. Dafür habe ich heute Abend Zeit,  einmal ungestört "Neelix - full live set @ Nibirii Festival 2019" zu hören - und noch einmal  seinen Auftritt im Kölner Bootshaus 2018 hier ...

23. März 2020

Die Fassade eines der originellsten Häuser ist wieder frisch saniert, in der Escher Straße in Köln-Nippes - die Baugerüste sind weg. Ursprünglich war hier von 1903 bis 2013 das "Haus Kriescher", eine kölsche Gastwirtschaft. "Die aufwendige Fassadengestaltung mit Mosaik und Natursteinfragmenten wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kölner Künstler Ali Yünlü entworfen und gestaltet. Durch die reliefartige Bearbeitung der Fassade entstand ein abwechslungsreiches Gesamtbild. Für die Bewohner des Stadtteil Nippes ist ein attraktiver Blickfang entstanden," so der Prospekt des jetzt hier ansässigen Immobilenunternehmens. 

22. März 2020

Traurige Nachrichten: Das Land Mecklenburg-Vorpommern erlaubt die Einreise nur noch Landsleuten mit erstem Wohnsitz im Land. Touristen müssen ausreisen. "Zweitwohnbesitzer aus anderen Bundesländern dürfen ihre Wohnungen nur nutzen, wenn sie in Mecklenburg-Vorpommern einer erwerbsmäßigen oder selbstständigen Tätigkeit nachgehen, also wenn sie zum Arbeiten ins Land kommen," so eine Pressemitteilung der Landesregierung. Eigentlich wollte ich in einer Woche mit der Arbeit in meinem Garten beginnen. Aber mit Kölner Kennzeichen werde ich wohl an der Landesgrenze abgefangen - so tatsächlich schon geschehen. Das wäre bitter nach der 600 km-Anreise. Bevor ich jedoch die Einreise im Dunkeln morgens gegen 4 h versuche, werde ich mich notgedrungen im Netz nach einem Betrieb umsehen müssen, der mich als Spargelstecher o.ä. einstellt. Angeblich fallen ja wg. Corona Saisonarbeiter aus Rumänien und anderen Ländern aus ... Mit einem solchen Arbeitsvertrag in der Tasche müsste ich die Grenzposten passieren können!

Ansonsten habe ich eben meine nächste Kurzgeschichte - rechtzeitig vor Ostern - ins Netz gestellt ...

21. März 2020

Jammern auf hohem Niveau ... wenn ich mir die Situation an anderen Orten der Welt vor Augen führe. Da fällt mir zuerst die katastrophale Situation auf der Insel Lebos ein. 42.000 Flüchtline auf engstem Raum, in einem Zeltlager. 

"Um das Ausbreiten des Virus in den Lagern zu verhindern, sei es zu spät. In den Lagern gebe es keine sichere Wasser- und keine Medikamentenversorgung. Seit einer Woche dürften auch keine Betreuer und keine Rechtsanwälte mehr die Lager betreten."  So ein Bericht des Deutschlandfunk. Man mag es sich nicht ausmalen ...

20.3.2020

Söder hat sich mit Bayern wieder eindeutig an die Spitze der Bewegung gesetzt; nun gibt es dort so eine Art Ausgangssperre ... andere haben eigene Maßnahmen. In Köln dürfen nur noch maximal zwei Personen beieinander in der Öffentlichkeit zusammen stehen - ohne Sicherheitsabstand - andernorts drei oder vier oder fünf oder sechs (in Hamburg). Malu Dreyer hat recht, wenn sie sagt, dass ohne einheitliches Vorgehen die Glaubwürdigkeit ein Stück auf der Strecke bleibt. Es wird sich jetzt alles stündlich ändern ... und es wird ganz neue Maßnahmen geben, an die jetzt noch niemand denkt. Lassen wir uns überraschen.

Bei mir war ohnehin Gartenarbeit angesagt, denn in dieser Nacht soll es regnen und dann auch noch Minusgrade in der kommenden Woche. Jetzt ist auch der Dachgarten in Schuss. Und manche Pflanze hat schon Blühendes zu bieten. 

19. März 2020

Eigentlich gibt es nur noch ein Thema ... dazu Berichte, dass es schlimme Leute gibt, die sich nicht an Versammlungsverbote halten (kann ich natürlich nicht überprüfen).

Es macht immer mehr den Eindruck, dass es einen Wettlauf gibt: Wer ist der beste Politiker in dieser Krise: Söder (vielleicht prescht er mutig mit einer bayrischen Ausgangssperre vor?! Bleibt er an der Spitze der Bewegung?), aber vielleicht ist es Kretschmann, der am Sonntag mit Merkel & Co. zu einer bundesweiten Ausgangssperre kommt? ("Kretschmann droht Jugendlichen: Notfalls Ausgangssperre"). Selbst Kölns OB Reker zeigt sich "entsetzt" in einer Audio-Botschaft: "die staatlichen Behörden werden nicht davor zurückschrecken ..." und empfiehlt sich als Macherin vor den nahenden Kommunalwahlen. Allerdings sind es ausgerechnet immer mehr Politiker, die positiv getestet werden: MdBs wie Cem Özdemir (Grüne), Friedrich Merz (CDU) oder Hagen Reinhold (FDP) ... man kann sie sogar googeln.

 

Da tut es richtig gut, wenn jemand auf den Punkt kommt, der Postillon: "Mann wäscht sich erstmals seit 20 Jahren Hände nach Toilettengang" ... hier.  Oder angesichts der hirnlosen Hamsterkäufe eine köstliche Website: howmuchtoiletpaper.com!

 

Und zum Schluss ein dickes Lob: Heute kam die neue ZEIT im Magazin mit zwei großartigen Beiträgen: Einmal die Geschichte von Khue Pham, die vier weibliche Politiker mit Kindern unter die Lupe nahm. Ihr Alltag zwischen Beruf und Familie: Katharina Barley (SPD), Dorothee Bär (CSU). Franziska Brantner (Grüne) und Kristina Schröder (CDU) ... mit keiner Frau möchte man tauschen, bedrückend! Sie nehmen das hin ... 

Zum anderen der Bericht zur Fotoserie von Adrian Rheinländer: Er fotografierte Orte, an denen große Pläne unvollendet blieben ... "Über die Ästhetik des Scheiterns". Angefangen bei brachliegenden Flughäfen, halb fertig gebauten Ferienanlagen, ungenutzte Olympiabauten, nicht genutzte Brücken auf Feldern bis zum Vergnügungspark im nie genutzten Brüter in Kalkar. Diese Ruinen sind schlimme Mahnmale - anders als die schönen Ruinen, die ich gern in Italien oder Mecklenburg-Vorpommern  fotografiere. Dies sind 'steinerne Zeugnisse' der Geschichte, hier hat tatsächlich Geschichte stattgefunden. Nun werden diese Zeugnisse erhalten oder verfallen. Sehenswert.

18. März 2020

Eigentlich hätte ich am kommenden Freitag die neue Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum besucht: "Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus" ... Wegen der Schließung von Museen und diversen anderen Einrichtungen entfällt die Eröffnung. Nun jubelte der Kölner Stadtanzeiger heute, dass sich ein "virtueller Besuch" dort lohne. Das kann ich leider nicht bestätigen - man muss schon lesen können, was in den einzelnen Stationen auf den Tafeln notiert ist.  

Gut, dass es dazu Materialienmappen gibt, die gesondert heruntergeladen werden können. Und hier werden die dramatischen Zustände deutlich. "Wir waren für den Tod durch Arbeit bestimmt. Dementsprechend gab es für uns nicht einmal ein Minimum an Essen, eine ständige Steigerung des Arbeitstempos, und wer dies nicht aushielt, wurde in den Gaskammern von Birkenau ermordet und durch Neuzugänge ersetzt ...", so ein Überlebender.  Bleibt zu hoffen, dass die Ausstellung auch noch nach dem Virus-Intermezzo zu besichtigen ist.

17. März 2020

Plötzlich ist alles anders ... Seit heute hat auch Kieser-Training geschlossen, auch bei den eben eröffneten Ausstellungen in den drei Galerien im Souterrain des Ebertplatzes deuten Eisengitter auf das schnelle Ende hin. Bei der Fülle von Meldungen zum Viren-Thema fällt positiv auf, dass die schlimmen Themen unter den Tisch fallen wie Ausländerhass oder Prolo-Parolen bei Fußballspielen.

Als ich jetzt früher als sonst die letzte Ausgabe der ZEIT las, wurde eine eigentlich nicht beabsichtigte Frage beantwortet:

Woher kommt der Begriff  'Quarantäne', der Begriff, der jetzt in aller Munde ist?

Unter der Überschrift 'Not in Venedig' (danke, Oskar) erfahre ich, dass die pestverdächtigen Schiffe im Mittelalter vor den Toren in Venedig vierzig - quaranta - Tage warten mussten, bis sie in den Hafen einfahren durften. Übrigens kamen ansonsten die an Pest Erkranken nach Lazzaretto Vecchio, der vorgelagerten Insel westlich des Lido - den Italiener verdanken wir also auch die Begriff 'Lazarett' - nur ein 'z' ging auf dem Weg nach Deutschland verloren ... 

16. März 2020

Unten das Bild auf meinem Bildschirm nach einem Frühlingstag im März. Die Sonne reichte aus, um mit meiner Photovoltaikanlage auf dem Dach 9 kWh zu produzieren, verbraucht habe ich gestern 4,48 kWh. Scheint die Sonne nicht oder überschreite ich meine Produktion durch höheren Verbrauch (unten durch den hohen Verbrauch beim Erhitzen des Wassers bei einer 40°-Wäsche), muss ich Strom "zukaufen": hier waren es 2,55 kWh x 0,1752 € = 0,45 €. Gleichzeitig hat die Anlage 9 kWh erzeugt, wovon ich aber 7,09 kWh nicht benötigt habe. Für die Einspeisung erhalte ich 0,0977 € je kWh,  also 0,69 €, macht einen Überschuss von 24 Cent. Bedenkt man, dass ich jährlich 209 € an meinen Energiediscounter als Grundpreispauschale zahle, das sind täglich 58 Cent ... bleibt also noch eine ordentliche Differenz übrig. Mal sehen, wie es sich in den Sommermonaten entwickeln wird. Wann sich die Investition rentiert, wird sich erst nach einiger Zeit berechnen lassen. Bei der ursprünglichen Kalkulation hat sich die Anlage nach 13 Jahren amortisiert und nach 20 Jahren einen ansehnlichen Überschuss gebracht - gleichbleibende Sonneneinstrahlungen und gleiche Stromkosten unterstellt. Und das ist eher unwahrscheinlich beim aktuellen Stand des Klimawandels und der Entwicklung bei den Stromkosten. 

15. März 2020

Viel läuft ja nicht mehr. Auch der heutige Benefiz-Auftritt des Kabarettisten Jürgen Becker ist auf den 15. November verschoben worden. Wenigstens habe ich noch die Ausstellung "Berge begegnen sich" in der Michael-Horbach-Stiftung in der Wormser Straße sehen können (noch bis zum 12. April). Sechs iranische Künsterinnen und Künstler stellen dort ihre Arbeiten vor (Bilder, Objekte, Zeichnungen, Installationen und Fotografien). Außergewöhnlich: Der Verkaufserlös geht zu 100 % an die Künstler - das ist der Sinn der Stiftung. 

14. März 2020

Wenn die fetten Hummeln über die Blüten des Rosmarin herfallen, dann kann man sicher sein, dass der Frühling da ist. Erst Abgestorbenes wegschneiden (Berge), morgen wird der Rest nachgepflanzt! Sind ja gestern, heute und morgen wieder genug Veranstaltungen abgesagt worden, da bleibt Zeit ...

13. März 2020

"Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichten brasilianische Medien übereinstimmend. Ein zweiter Test sei allerdings negativ ausgefallen, erklärte Bolsonaro über die sozialen Medien. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus. Zuvor war einer von Bolsonaros engsten Mitarbeitern bereits positiv auf das Virus getestet worden. Bolsonaro hatte sich vor wenigen Tagen mit US-Präsident Donald Trump in dessen Feriendomizil Mar-A-Lago in Florida getroffen, auch der infizierte Mitarbeiter war bei dem Treffen anwesend. Der Bürgermeister von Miami, der ebenfalls Bolsonaro und seine Delegation getroffen hatte, ist nun auch positiv auf das Virus getestet worden, berichten US-Medien." so Focus Online heute - das wäre ja mal eine interessante Nachricht. Bekannt ist ja, dass vor allem Menschen ab Mitte 60 betroffen sind ... eine ganze neue Perspektive bei den vielen Nachrichten zum Coronavirus! Allerdings weigert sich Trump, sich testen zu lassen.

Negativ leider die Folgen der Virenkrise auf die lange Nacht der Kirchen in der Kölner Innenstadt ... fast alles abgesagt! Bleibt heute nur die Collumina - hier ein Blick auf die Installation vor die Kirche St. Peter: CLOUD (unten) ist eine interaktive Skulptur aus 6.000 Glühbirnen (plus Zugschalter, Elektronik, von Hand geknicktem Stahl, LED Lampe; 400 x 500 cm), die von den kanadischen Künstlern Caitlind r.c. Brown & Wayne Garrett geschaffen wurde. Muss man gesehen haben!

12. März 2020

Heute Klangstof im Artheater ... ein einmaliges Klangerlebnis. Hier mehr ...

11. März 2020

Heute Auftakt der COLLUMINA II Internationales Licht Kunst Projekt Köln im MAKK mit dem Künstler Hans Kotter - hier unten eine Collage

Und spannend der Ganovenkrimi 'The Gentlemen' - viele überraschende Wendungen und humorvoll ...

10. März 2020

Zwei interessante Events kommen auf Köln zu.

Von morgen an bis Samstag findet die COLLUMINA II statt, ein Ausstellungsprojekt im öffentlichen Raum und in ausgewählten Kölner Museen und Institutionen. Jeweils von 19 bis 24 h entsteht an 10 Orten in der Innenstadt ein 'temporärer Ausstellungsparcours' mit Arbeiten internationer Künstlerinnen und Künstler: "Licht als Material, Medium oder Metapher."

Und am Freitag, 13. März, die lange Nacht der Kirchen in der Kölner Innenstadt - 25 Kirchengebäude in der Innenstadt. "Großartige Räume im Kerzenlicht und mancherorts einzelne Impulse - diese Kirchen laden dazu ein, Nacht, Raum und Stille auf einzigartige Weise zu erleben." - meist von 20 - 24 h. Ausgefallen wieder die 'Kunst-Station' St. Peterzwischen 14 und 24 h werden die "Vexations" von Eric Satie aufgeführt; in zehn Stunden werden 20 Pianistinnen und Pianisten das Stück des französischen Komponisten 840 mal wiederholen ... 

9. März 2020

Selten habe ich über die Nachrichten morgens beim Duschen so gestaunt wie heute ... so viel war in der Nacht passiert, nachdem ich kurz vor 1 h das Radio abgeschaltet hatte:

Ölpreissturz bis zu 30 %! Kursstürze am Aktienmarkt! Und in NRW sollen wg. 'Corona' Bundesligaspiele abgesagt, auf später verlegt werden oder vor leeren Rängen stattfinden - wie PSG gegen BVB am kommenden Mittwoch ("Geisterspiel"). Der Koalitionsausschuss plant starke Vergünstigungen beim Kurzarbeitergeld - damit in den von 'Corona' betroffenen Branchen Kündigungen ausbleiben. Und Kinder sollen aus den Flüchtlingslagern der griechischen Inseln zu uns kommen dürfen, ja, falls auch andere Staaten ("Willige") mitmachen. Dringender denn je, nachdem jetzt Rechtsradikale auch aus Deutschland dort Flüchtlingsunterkünfte in Schutt und Asche legen ... 

8. März 2020

75 Jahre Kriegsenden - Ende des 2. Weltkriegs im linksrheinischen Köln vorgestern, durch die Sprengung der Brücken im rechtsrheinischen Köln sechs Wochen später. Das Kölner NS-Doku-Zentrum hat dazu viele Veranstaltungen und Ausstellungen im Angebot. Das Angebot im neuen Gewölbekeller des Nachbarhauses habe ich heute kennengelernt - ausgefallen die Präsentation, mein Kompliment! Unten eines der optisches Überraschungen, die man einfach erleben muss, angemessen im ernsten Zusammenhang. Besonders ergreifend: Da die Nazi-Größen und ihre Handlanger natürlich aus dem linksrheinischen Köln vor den herannahenden Alliierten und der Sprengung der Brücken flohen und sich im Rechtsrheinischen festsetzten, ließen sie ihren Frust an den Zwangsarbeitern aus; es kommt zu sinnlosen Massakern, die nie gesühnt wurden. Die Art der Darstellung dieser Situationen ist bedrückend!

Weitere Veranstaltungen folgen in den nächsten Tagen:

Do. 12. Mrz. 2020, 19:00 Uhr: Ausstellungseröffnung: Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus

So. 15. Mrz. 2020, 14:00 Uhr: Führung: Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung "I.G. Farben"

So. 15. Mrz. 2020, 15:00 Uhr: Einweihung des Gedenkorts Deportationslager Köln-Müngersdorf 1941-1945

Do. 19. Mrz. 2020, 19:00 Uhr: Vortrag: Lynchjustiz an Piloten der Royal Air Force im Rheinland und Westfalen 1944/45

Do. 26. Mrz. 2020, 19:00 Uhr: Film: Der Kampf um die Innenstadt – Recherchen, Zeitzeugen und Film

7. März 2020

"Zwei Drittel aller Menschen lebt in Staaten mit Unterdrückung" - so die Botschaft einer Studie, die mir klar macht, dass wir uns unserer Situation kaum bewusst sind. Ein sogenannte Atlas der Zivilgesellschaft stützt sich vor allem auf Daten des Netzwerks für bürgerschaftliches Engagement Civicus. Dabei wurden 196 Länder in fünf Kategorien eingeordnet – von "offen" über "beeinträchtigt", "beschränkt" und "unterdrückt" bis zu "geschlossen". 

"Offen" bedeutet, dass Demonstartionen erlaubt sind, dürfen Medien frei berichten, Autoritäten zeigen sich offen für Kritik. Dazu zählen viele europäische Länder wie Deutschland, aber auch Neuseeland, Uruguay, Costa Rica und zahlreiche kleinere Inselstaaten. Das Gegenteil:

"Geschlossen" bedeutet, dass dort unsere Rechte von Meinungsfreiheit über Demonstrationsfreiheit bis Pressefreiheit ausgesetzt sind. Vollständig geschlossene Gesellschaften gibt es in Staaten wie Ägypten, China, Iran, Jemen, Libyen, Saudi-Arabien und Syrien.- gut zwei Milliarden Menschen sind davon betroffen.

Zwischen diesen Gruppen - bei 'beeinträchtigt' bis 'unterdrückt' auch unsere Nachbarstaaten wie Polen oder Ungarn. Und das sollten wir auch den Fans von AfD, Pegida oder NPD sagen - falls man glaubt, dass es sich überhaupt lohnt, mit solchen Menschen zu sprechen. Also ich möchte mit ihnen nicht sprechen ...

Ansonsten heute  widersprüchliche Nachrichten ... Nach einigen siegreichen Spielen glauben die Fans des 1.FC Köln jetzt nicht mehr an den Abstieg, sondern an Spiele in der Europa-Liga ... auf der anderen Seite macht die Türkei Flüchtlingen Mut, den Weg nach Europa auf sich zu nehmen - hat sie doch so ein Pfand in der Hand, um mehr Geld von der EU zu fordern. Hat die Türkei ja auch nötig, nach ihren militärischen Großmannstaten in Syrien und in Libyen.

6. März 2020

Das erste Modul der Photovoltaikanlage auf meinem Dach ist angeschlossen ... heute soll die Anlage fertiggestellt sein! Bin gespannt: Auch auf dem Handy den eigenen Stromverbrauch ablesen, die selbst produzierte Menge und die Werte der ins Netz eingespeisten Energie - für mich als Laie schon faszinierend!

5. März 2020

Heute ist die Eröffnung der Ausstellung: 

Kriegsenden in Köln – Stadt und Menschen zwischen dem 6. März und dem 8. Mai 1945 ... eine Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums mit Licht- und Audioinstallationen von Kane Kampmann. 'Kriegsenden', weil es zwei Kriegenden gab. Auf der linken Rheinseite erst sechs Wochen später. "Anlässlich der 75. Wiederkehr des Kriegsendes wird das NS-DOK völlig neue Wege beschreiten. Vom 6. März bis zum 24. Mai 2020 wird das Gewölbe des EL-DE-Hauses zu einer »Media-Box«. Gezeigt werden Kombinationen aus Licht- und Audioinstallationen sowie Film- und Bilder-Projektionen. Das eröffnet neue Zugänge zu den Themen »NS-Zeit«, »Krieg« und »Umgang mit der Vergangenheit«. Vertiefende historische Inhalte und Materialien werden in sieben Medienstationen vermittelt. Dort finden sich ausführliche Einführungstexte zu sämtlichen Themenaspekten; Auszüge aus Briefen und Tagebüchern in Wort und Schrift, hunderte Fotos, Ausschnitte aus historischem Filmmaterial sowie Passagen aus Videointerviews mit Zeitzeug*innen.

Parallel dazu wird die Stadt selbst zur Ausstellungsfläche. An drei Originalplätzen in Köln, an denen gegen Kriegsende wichtige Ereignisse stattfanden, werden von Texten begleitete Lichtinstallationen und Film-/Bilder-Projektionen gezeigt. Wir bringen die Geschichte dahin, wo sie geschah: Dadurch sollen die Teilnehmenden dazu angeregt werden, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich mit der Geschichte vor ihrer Haustür zu befassen."

Der erste Treffpunkt war heute um 19 h vor dem Neptunbad an der Venloer Straße in Ehrenfeld - eine Multimediaschau zum Einmarsch der Amerikaner genau vor 75 Jahren - angestrahlt wurde die historische Fassade des Neptunbads. Schade, dass es durchgängig geregnet hat ... Fortgesetzt wurde die Veranstaltung im EL-DE-Haus, ohne mich, denn so viele passen schlecht ins Haus. Daher in einigen Tagen erst, denn die Ausstellung dauert bis Mai 2020 ... hier daher bald mehr.

Thema des Tages allerdings der Kölner Mammut-Stau durch die Sperrung der Inneren Kanalstraße - schlimmer kann es für die Autofahrer gar nicht mehr kommen ... hier unten ein Blick von der Kreuzung Neusser Straße hin zur Krefelder Straße, wo ein Wasserrohrbruch großflächig den Asphalt hat zwei Meter absacken lassen! Jetzt Selfie-Zone für Schülerinnen ...

4. März 2020

Seit Jahren fahre ich mit der Linie 9 am Heumarkt an der Kirche St. Maria im Kapitol vorbei, doch nun habe ich die Fahrt einfach mal unterbrochen und die Kirche von außen und innen kennengelernt ... Seit der Römerzeit ist dieser Ort Heiligtum - erst ein römischer Tempel zu Ehren ihrer Hauptgötter Juno, Minerva und Jupiter im ersten nachchristlichen Jahrhundert. Dann frühchristliche, salische Kirche und schließlich eine der ersten romanischen Kirchen Kölns. Hier mehr

3. März 2020

In vielen deutschen Städten gab es heute Demos nach den Ereignissen an der türkischen Grenze zu Griechenland und Bulgarien, nach der Aussetzung des Asylrechts in Griechenland ... und nach der Finanzspritze der EU zur Grenzsicherung gegen die wartenden Flüchtlinge. Aber Erdogans schamlose Strategie trägt erste Früchte, so titelt der Spiegel. Die Situation ist verfahren, weil die Autokraten Putin, Assad und Erdogan mit der Macht spielen, weil sich die EU-Staaten nicht als verlässliche Demokraten erweisen und sie es mit den Menschenrechten nicht so ernst nehmen. 

Spaß am Rande:

Ein eifriger Aktivist verteilte Flugblätter vom "Exekutivkomitee des ZK des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD" mit vielen Forderungen, Parolen und Weisheiten. Zu meinen Studienzeiten gab es auch schon Organisationen an der Uni wie KPDAO (Aufbauorganisation) oder KPDML (Marxisten-Leninisten) usw. Sie fielen auf durch wahrhaft visionäre Parolen. Hierauf bezug nehmend haben wir damals auf einer der früher häufig stattfindenden Vollversammlungen die Scherzparole aufgestellt: "Wahl der Schiedsrichter durch das bewaffnete Fußballervolk!" ... kam gar nicht gut an bei den "K-Gruppen".

Zu den aktuellen Themen der Demo hatte das Flugblatt keinen Bezug, wohl aber die zentrale Forderung: "Wer den Faschismus verhindern will, der muss den Kapitalismus stürzen!" ... sie werden wohl nie aussterben!

2. März 2020

Heute im Stadtanzeiger nebeneinander zwei typische Sachverhalte zum Thema "Spaltung der Gesellschaft", dargestellt von zwei Randbereichen her:

Unter der Überschrift Tagelang in der Schlange gestanden der Bericht über das Luxussegment "Nike SB Dunk Low PRM QS", ein limitierter Nike-Sportschuh des amerikanischen Rappers Travis Scott. Tagelang vorher waren die Interessenten angereist, um sich zu bestimmten "Check-in-Zeiten" in eine Liste einzutragen. Wer dann ausgewählt wurde, hatte Eintritt zu zweit an den Bodyguards vorbei ins Paradies des Pivot Skateshop, um jeweils ein Paar Turnschuh für 135 € zu kaufen - auch wenn die Größe nicht stimmt - Verkauf um 1000 € realistisch ... normal ist das nicht ...

Unter der Überschrift Angeklagter will Spieß umdrehen dann der Bericht über den Prozessbeginn gegen den 75-jährigen Rainer Kippe, Sozialarbeiter und Aktivist der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM). Seit Jahren stehen er und seine Mitstreiter auf der Seite der Obdach- und Wohnungslosen. Mit ihnen hatte er leerstehende Immobilien des Bundes in Ossendorf besetzt. Inzwischen ist die Stadt Köln Eigentümerin und hat in einigen Wohnungen Flüchtlinge untergebracht - normal belegen könne die Stadt die Immobilien nicht, weil sie erst grundsaniert werden müssten. Das geschieht weder hier noch andernorts in Köln. Die Häuser wurden geräumt, die obdachlosen Frauen auf die Straße gesetzt. Nun beginnt der Prozess wegen Hausfriedensbruch. Der Leerstand bleibt - wie schon am 3. Mai 2019 im Tagebuch notiert ... normal ist das nicht ...

1. März 2020

Eigentlich kenne ich Onkel Fischdas sind die Kabarettisten Adrian Engels und Markus Riedinger, mit ihrem gerappten Wochenrückblick bei SWR3. Doch seit bei SWR3 die Zahl der deutschsprachigen Poeten (Max Giesinger, Mark Forster u.a.) dort Überhand nimmt, habe ich seit gut zwei Jahren einen neuen Dauersender: Radio 1 vom rbb. Und so sind Onkel Fisch etwas in Vergessenheit geraten. Doch nun habe ich sie mit ihrem Programm "Populisten haften für ihre Kinder" im Orangerie-Theater im Volksgarten sehen können, eine echt originelle Location, vor allem abends. Und ein bisschen eng, wenn es ausverkauft ist, vergisst man aber im Laufe der Zeit - sehenswertes Programm!

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© Klaus Kirschbaum