Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln
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Demmin

in Arbeit ...

Schon in vorgeschichtlichen Zeiten ist das Gebiet um die heutige Stadt Demmin bewohnt ("Linearbandkeramische Kultur") ... und die ersten geschichtlichen Berührungspunkte zwischen Slawen und Germanen waren auch hier. Kein Wunder, dass die erste Zerstörung Demmins bereits 1164 belegt ist. Schwere Stadtbrände im 15. Jh., weitere Belagerungen, Besetzungen und Zerstörungen bis 1815 hinterließen Spuren. 

Am 8. Mai 2020 notiert des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):

"Dieses Jahr kommen sie nicht. Demmin kann durchatmen. Sonst versammeln sich jedes Jahr zum 8. Mai Rechtsextreme aus ganz Mecklenburg-Vorpommern in Demmin und treten zum „Trauermarsch“ an. Wegen der Corona-Auflagen hat die NPD ihre Anmeldung für 2020 zurückgezogen.

Sie werfen Kränze in die Peene. Mindestens 500, vielleicht bis zu 1000 Menschen gingen hier im Mai 1945 in den Tod. Frauen banden sich ihre kleinen Kinder um den Leib und stürzten sich ins Wasser, Demminer und Flüchtlinge gleichermaßen. Sie waren auf die Wiesen geflüchtet, nachdem die Rote Armee die Stadt angesteckt hatte. Wochenlang noch trieben aufgedunsene Wasserleichen in den Flüssen um die Stadt.

Der Krieg war eigentlich schon vorbei, er hatte Demmin verschont. Die meisten in der Stadt hatten Hitler immer unterstützt, bei den Märzwahlen 1933 erhielt die NSDAP hier eine satte absolute Mehrheit. Schon vorher war Demmin Hochburg des Stahlhelm und der Deutschnationalen gewesen.

Der Dokumentarfilm "Über Leben in Demmin" von Martin Farkas ist in der BpB-Mediathek anzuschauen.

Nicht nur in der Hansestadt mit 11.000 Einwohnern steigerte sich die Angst vor dem, was “die Russen” den Besiegten antun könnten, zur Hysterie. Die Menschen besorgten sich Gift, hielten Revolver und Rasierklingen bereit. Hitler schwadronierte in seinem Bunker vom heroischen Endkampf und tötete sich dennoch selbst, um nicht als „Tier im Moskauer Zoo zu landen“.

Das Inferno von Demmin lässt die Stadt bis heute nicht los. Auch, weil jedes Jahr Neonazis von weit her kommen, um die Erinnerung an die Toten an sich zu reißen. Aber dieses Jahr eben nicht. Das Gedenken kann ziviler werden. 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert jetzt ein überdimensionales Trauertuch im Altarraum der St. Bartholomaei-Kirche an die Opfer des Massensuizids von Demmin. Das zwölf Meter lange Tuch besteht aus vielen quadratischen Teilen mit unterschiedlichen Kreuzen, an denen Menschen aus Deutschland und Dänemark über Monate hinweg genäht haben."

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© Klaus Kirschbaum