Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln
Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln

Januar 2020

31. Januar 2020

In aller Munde ... Brexit-Folgen, Austritt mit ungewissem Ausgang. Aber damit sind auch andere Fragen verbunden:

Kann man wirklich in einer Volksabstimmung so komplizierte Zusammenhänge abstimmen lassen? Soll eine Volksabstimmung entscheiden, ob DM oder Euro? Ob 'lebenslang' oder Todesstrafe? Ob höhere Sparzinsen oder 0-Zins? Bundespräsident Steinmeier oder Gottschalk, oder doch Jauch?

Aber ernsthaft setzt sich heute ZEITonline mit der Frage auseinander, welche Rolle die Presse beim BREXIT eingenommen hatte. "Seit vielen Jahren, schon lange vor dem Brexit, stellen Titel wie Daily Mail, Sun und Daily Express die Europäische Union als Feind Großbritanniens dar – eine ferne, undemokratische Macht, die die Briten unterjochen will. Das Büro der EU-Kommission in London unterhält deshalb sogar eine eigene Website, um die sich ständig wiederholenden Mythen und Lügen zu entlarven. Wenig verwunderlich, dass die Boulevardzeitungen in dem mehr als drei Jahre anhaltenden Kampf um den Brexit kräftig mitgemischt haben. Bereits vor dem Referendum 2016, aber auch danach, wurde mit der Flüchtlingskrise Stimmung gegen die EU gemacht. Mal wollte die EU sich an den Renten der Briten vergreifen, mal waren die britischen Steuereinnahmen in Gefahr oder die EU wollte die Küsten des Landes unter ihre Kontrolle bringen. Diejenigen, die sich gegen den Brexit aussprachen oder Entscheidungen trafen, die ihn verzögerten, wurden häufig als Volksverräter karikiert." Nun hat ZEIT ONLINE die Cover der meistgelesenen britischen Zeitungen analysiert, rund 45.000 Zeitungscover ausgewertet und 2.393 Cover, die dem Brexit zugeordnen können, dargestellt ...

Manipulative Beeinflussung der öffentlichen Meinung ist das Todesurteil des Volksentscheids, war jetzt schon beim Brexit, hatte Goebbels und sein Volksempfänger vorgemacht ... und haben viele nachgemacht ...

Aber angesichts dieser traurigen Nachrichten zum Brexit doch ein positives Erlebnis mit dem Film LITTLE WOMEN - hier in einem gelungenen Beitrag dazu im Guardian

30. Januar 2020

In "Nur eine Frau" gibt es den Vorwurf: Das Festhalten an Traditionen in Parallelgesellschaften steht der Integration im Weg. Aber nicht selten kommen Zweifel auf an der "Integriererei" - so wie dies in einem Beitrag Lina Muzur beschreibt Na klar, dieses Balkan-Temperament (Rubrik "10 nach 8" in ZEITonline) " ... Vielleicht bin ich eine Deutsche. Ich lebe hier länger, als ich je in einem anderen Land gelebt habe (es war ein Versehen, eigentlich wollte ich nach Österreich). Ich habe einen deutschen Pass (um ihn zu bekommen, musste ich meine bosnische Staatsbürgerschaft aufgeben, und damit ich die aufgeben konnte, musste ich eine ganze Reihe von Leuten in Sarajevo bestechen). Ich habe sogar ein deutsches Abitur (ich legte es in Prag ab, auf einer Deutschen Schule, weil ich mich weigerte, Tschechisch zu lernen). Ich spreche perfekt Deutsch (gut, das Wort "häckseln" lernte ich erst letzte Woche und das Wort "Gully" in der Woche davor, aber darüber hinaus ist mein Wortschatz wirklich beeindruckend). Ich klinge wie eine Deutsche (da ist nur das kleine Problem mit dem rollenden R, aber die meisten geben sich damit zufrieden, wenn ich sage, ich hätte eine Zeit lang in Bayern gelebt). Ich habe fast ausschließlich deutsche Freunde (sie sind tatsächlich alle sehr pünktlich). Ich verdiene mein Geld damit, dass ich deutsche Texte lese und redigiere (und nein, das heißt nicht, dass ich die deutschen Kommaregeln perfekt beherrsche, aber das haben meine Arbeitgeber zum Glück noch nicht bemerkt). Ich sehe aus wie eine Deutsche (ich bin zwar nicht blond, aber sehr weiß). Und sonntags schaue ich selbstverständlich wie jede ordentliche Deutsche den Tatort, obwohl ich mir jedes Mal vornehme, es nie wieder zu tun.

Ich bin im ehemaligen Jugoslawien geboren und aufgewachsen, aber ich könnte eine Deutsche sein. Ich bin perfekt integriert. Ich wurde noch nie diskriminiert (höchstens ein- oder zweimal, aber das ist schon längst Schnee von gestern). Ich bin so gut integriert, dass die Leute ganz überrascht sind, wenn sie plötzlich daran erinnert werden, dass ich weder die Lieder (Backe, Backe Kuchen, Hoppe, hoppe, Reiter) noch die Sendungen (Löwenzahn, Die Sendung mit der Maus) ihrer Kindheit kenne. Dass ich nicht dieselben Spiele wie sie spielte (Schweinchen in der Mitte, Völkerball), nicht so Urlaub machte wie sie (in Italien, Dänemark oder Schweden), nicht dasselbe aß wie sie (Sauerkraut und Schweinebraten) und nicht über dieselben Witze lachte wie sie.

Weil sie mich für deutsch halten, ziehen die Leute ganz ungeniert vor mir über die anderen her, die schlechten Ausländer, die sich nicht so brav integriert haben wie ich. Die immer mit ihresgleichen zusammenhocken und ganze Stadtteile bevölkern. Die sich weigern, ihre Muttersprache zu vergessen, so wie ich es tat, und höchstens gebrochen deutsch sprechen. Die sich keine Mühe geben, deutsch auszusehen in ihren gefälschten Markensachen. Die immer nur ihr Lamm und ihr überzuckertes Gebäck essen, anstatt zumindest mal eine Brezel zu probieren. Die sofort zu schnarchen anfangen würden, wenn sie mal den Versuch unternähmen, Tatort zu schauen.

Doch vor einiger Zeit hat sich bei mir der Wurm eingeschlichen. Ich fing an, aus der Rolle zu fallen. Obwohl ich mir mühsam antrainiert hatte, immer pünktlich zu sein, kam ich ständig zu spät. Ich lief über rote Ampeln und fuhr manchmal sogar schwarz. Dann war da noch die Sache mit den Sprichwörtern. Ich hatte sie vor Jahren alle auswendig gelernt, weil ich mal gelesen hatte, dass sie die Seele eines Volkes spiegeln, doch nun brachte ich sie ständig durcheinander. Spätestens als ich mich sagen hörte, da wisse man ja wohl, wo der Hase hängt, wusste ich, dass etwas gehörig schieflief. Hinzu kamen die Schimpfwörter. In Diskussionen kam es vor, dass ich laut und ausfällig wurde. Die Leute schüttelten die Köpfe und machten besorgte Gesichter. Es sei das Balkan-Temperament, das mit mir durchginge, sagten sie. Ich hätte eine weibliche Midlife-Crisis, gepaart mit einer Migrantenidentitätskrise. Ich solle mich mal entspannen, sagten sie, dann würde sich das schon fügen.

Aber es fügte sich nicht. Ganz im Gegenteil. Es wurde schlimmer. Wegen des Zuspätkommens stiegen meine Stresswerte enorm an. Weil ich so oft über rote Ampeln lief, musste ich hohe Bußen bezahlen (einmal wurde ich sogar auf die Polizeiwache mitgenommen, aber das ist eine andere Geschichte). Und weil ich so viele Schimpfwörter benutzte, wollte keiner mehr mit mir abhängen. Sprichwörter mied ich, wo ich nur konnte (nur mein Lieblingssprichwort, das mit dem Schrank und den Tassen, verwendete ich noch ab und zu). Entsetzt stellte ich fest, dass mein Deutschsein von Tag zu Tag abnahm.

Inzwischen verging kaum ein Tag, an dem ich nicht Ćevapčići mit rohen Zwiebeln aß. Ich versuchte, das beste Burek-Rezept zu ergoogeln und unternahm einen kläglichen Versuch, den Teig selbst zu machen. Ich ließ mir von meinem Vater die neuesten bosnischen Witze erzählen und notfalls auch erklären. Statt Tatort zu schauen, streamte ich die beliebte bosnische Comedyserie namens Lud, zbunjen, normalan (dt. Verrückt, verwirrt, normal), die von Izet, Faruk und Damir Fazlinović handelt – Großvater, Vater und Sohn, die zusammen in einer Sarajevoer Dreizimmerwohnung leben und in jeder Folge auf lustige Weise aneinandergeraten. Und da passierte es.

Eines Abends, ich knabberte gerade einen Kürbiskern und sah zu, wie Izet, der Großvater, der durch seine Kontrollsucht und seine Schimpferei alle in den Wahnsinn treibt, den jungen Damir anschrie (Izet konnte einfach nicht verstehen, warum Damir nie rauchte, nie trank und nie Frauen abschleppte, sondern immer nur mit seinen Büchern zu Hause hockte), kam mir ein überraschender Gedanke. Wenn Izet und Damir, obwohl sie verwandt waren und beide aus Bosnien kamen, so unterschiedlich sein konnten (Damir kam mir sehr deutsch vor, Izet hingegen sehr bosnisch), gab es am Ende vielleicht gar keine richtigen und falschen Deutschen oder Bosnier. Vielleicht war ich mit meiner ganzen Integriererei einem großen Irrtum aufgesessen?

Ich rief meine Eltern an. Ich verlangte von ihnen, dass sie mir sofort sagten, ob ihnen in letzter Zeit etwas an mir aufgefallen sei. Meine Mutter schrie irgendwas im Hintergrund, während mein Vater freudenstrahlend sagte: "Natürlich ist uns was aufgefallen. Endlich verstehst du Spaß! Ich dachte schon, ich würde es nicht mehr erleben. Jetzt musst du dir nur noch abgewöhnen, immer zu spät zu kommen." Nachdenklich legte ich auf. Es war also, wie ich befürchtet hatte. Ich war weder Deutsch noch Bosnisch. Ich war einfach nur ich. Was auch immer das heißen mag."

Lina Muzur, geboren 1980 in Sarajevo, lebte in Graz und Prag und studierte in Bamberg und Edinburgh. Sie ist die stellvertretende Verlagsleiterin von Hanser Berlin sowie Redaktionsmitglied von "10 nach 8" bei ZEIT ONLINE.

29. Januar 2020

Heute, letzter Mittwoch im Monat, wieder Good Lunch im Stadtgarten-Restaurant - heute alles rund um Zero WasteAlles zum Vermeiden von Müll, um Nachhaltigkeit im Alltag.

...  anschließend ein Besuch in der Galerie Kudlek in der Schaafenstr. 25. Gesine Grundmann stellt dort z.Zt. aus - siehe Collage unten ...

Heute Abend kommt der Film, den ich 2019 im Kino verpasste, im Ersten: Nur eine Frau,... es geht hier nicht nur um patriarchalisch-archaische Strukturen in einer Parallelgesellschaft, um Bevormundung von Frauen, um ihre Geringschätzung, sondern schlicht auch um Gewalt gegen Frauen früher und noch heute. Da es sich in diesem authentischen Fall um das Leben der türkisch-kurdischen Berlinerin Hatun Sürücü handelt, habe ich mich mit einer Familie aus der Nachbarschaft (mit türkisch-kurdischen Wurzeln) zum Essen und zum Fernsehen verabredet ...

28. Januar 2020

Gebaut wird am Gedenkort  Deportationslager Köln Müngersdorf am Walter-Binder-Weg. Das Kunstwerk stammt vom inzwischen verstorbenen Künstler Simon Ungers. Die alte Gedenktafel hier ist kaum noch lesbar. Bis 1962 hatten hier die Reste des Forts V gestanden. In dieser ehemaligen Kaserne wurden Anfang der 40-er Jahre die von den Nazis aus ihren Häusern vertriebenen jüdischen Familien untergebracht, bevor sie in Sammeltransporten in die Konzentrationslager gefahren wurden. Der Gedenkort wird am 15. März eingeweiht.

27. Januar 2020

Es wurde jetzt monatelang verhandelt ... Die Stadt Köln und die Gerch-Group mit Sitz in Düsseldorf

planen ein innerstädtisches Viertel abzureißen und dann "neu zu entwickeln" ... zwei Hotels sollen entstehen, "marktgerechte Büro- und Handelsflächen ... hochwertige Wohnungen". Offensichtlich sieht die Stadt Köln tatsächlich einen Bedarf an hochwertige Wohnungen. Eigentlich muss nach den städtischen Richtlinien ein 'Bebauungsplanverfahren' stattfinden, d.h. nach dem 'kooperativen Baulandmodell'  muss ein Drittel der neuen Wohnungen oder Apartments bei Großprojekten geförderter Wohnungsbau sein. Davon will Gerch-Group-Verhandlungspartner Düsterdick nichts wissen. Er drohte sogar mehrmals mit der Aufgabe des Großprojekts ... man werde sicherlich einen anderen Interessenten finden, der die Grundstücke der Gerch-Group abkaufe. Eigentlich muss sich die Stadt Köln hier keine Sorgen machen - die Stadt bestimmt die Bebauungsoptionen, der Käufer richtet sich nach diesen Bedingungen. Und die Bedingungen bestimmen den Preis, für den Investor, für die Stadt.

Wenn jetzt die Stadt Köln, ihre Verwaltung, der Rat einknicken, dann fragt man sich natürlich warum. Und erst recht die Frage, welchen Vorteil versprechen sich eine Verwaltung, ein Stadtrat oder ein Ratsmitglied davon, hier das vielfach beschworene Ziel "mehr bezahlbarer Wohnraum" aufzugeben?

Die Ratssitzung am 6. Februar ist ab 15.30 h via Internet zu verfolgen ... unten ein Blick auf Teile des Areals in zentraler Lage südlich des Doms

26. Januar 2020

Nachlass-Passagen: "Wer arbeitet in Deutschland die Zeit des Nationalsozialismus auf? Wer gestaltet unsere Erinnerungskultur? Welche Spuren hat diese Zeit hinterlassen und wie geht unsere Gesellschaft damit um?" Das sind die Fragen, denen die Dokumentation nachgehen will - in Hinblick auf die Täter, auf die Opfer und auf die Gesellschaft.

Besonders eindringlich die Gedanken zu VerleugnenVergessenVerdrängen (und innere Spaltung) sowie zur SchlussstrichmentalitätNachlass - Passagen ist eine Zusatzdoku in neun Ergänzungen zur eigentlichen Dokumentation Nachlass aus dem Jahr 2017.

25. Januar 2020

Heute wieder ein Besuch auf dem Hellmesehof in Stommeln (nordwestlich von Köln) - es gab Zuwachs, nämlich einige 'Fuchskopfschafe' zur Ergänzung zur bisherigen kleinen Schafherde (Stichwort Artenvielfalt). Der Demeterhof mitten in Stommeln hat mittwochs und freitags von 15 - 19 h geöffnet sowie samstags von 9 - 13 h und bietet die eigene Produkte an sowie die mehrerer Demeterhöfe in der Umgebung. Besonders ist der Hof aber deshalb, weil hier in diesem Jahr das Konzept 'Bürger machen Landwirtschaft' startet ... mehr dazu im Video dort ...

24. Januar 2020

Fremde in Köln werden heute wieder ganz erstaunt sein, denn überall begegnen man "Jecken" wie hier im U-Bahn Deutz/Messe, auf dem Weg zu einer der zahllosen Karnevalsveranstaltungen ... 

 

 

Heute für mich interessanter: preisgekrönt Das Vorspiel

 

Getrieben zwischen Kontrollsucht und Kontrollverlust erleben wir ein vielschichtiges Familiendrama mit Charakterstudien, die in ihren Bann ziehen. Die vielen kleinen dramatischen Momente machen den Film bis zum Schluss spannend.

 

Dadurch, dass wir die Mißerfolge der Protagonistin hautnah miterleben - in Vergangenheit, im Umgang mit Sohn, Schüler, Ehemann u.a. - erzielt der Film den wohl beabsichtigten Erfolg: wir setzen uns mit der Problematik auseinander... 

23. Jamuar 2020

Wie viele Ausstellungsorte, Gallerien etc. es tatsächlich in Köln gibt, das wird wohl kaum jemand wissen. Auch die Broschüre

Köln-Galerien A - Z

hat nur eine Auswahl ... Selbst für morgen, Freitag, sind dort nicht weniger als  9 Ausstellungseröffnungen aufgeführt. 

 

Heute fand ich zufällig eine knappe Stunde Zeit für einen Besuch in der 

 

     Galerie M29 

 

in der Moltkestr. 27a. Mehr zu den Künstlern, der Galerie, zum Konzept hier. Unten drei Einblicke in die aktuelle Ausstellung.

 

Der nächster Galeriebesuch ist schon geplant, denn Gesine Grundmann ist in einer Einzelausstellung in der Galerie Martin Kudlek, Schaafenstr. 25 vom 26. Januar bis 19. Februar 2020 zu sehen.

22. Januar 2020

Dass die Zustände auf den Ägäis-Inseln katastrophal sind, ist eigentlich bekannt: Seit dem 6. Juli 2019 ist die Flüchtlingszahl auf den Inseln in Reichweite der türkischen Küste von 17.034 auf 42.041 Personen am 6. Januar 2020 angestiegen. Die 210.000 Einwohner der Inseln stehen vor unlösbaren Problemen.

Amnesty International (AI) macht auf solche Mißstände nicht nur aufmerksam, sondern handelt mit vielen Unterstützern durch URGENT ACTION - wir schreiben die zuständigen Stellen an, weisen auf die Probleme hin und fordern sie zum Handeln auf!  Hier kann jeder mitmachen ...

So auch jetzt eine neue Aktion mit der Forderung an Griechenland "Sichern Sie die Gesundheit von Asylsuchenden und Kindern", denn seit Juli 2019 gibt es keinen Zugang mehr zur medizinischen Versorgung - einmal für die, die noch nicht im Besitz einer Gesundheitskarte waren, zum anderen für die, die erst nach dem 6. Juli 2019 gekommen sind ... das sind zig-tausende Kinder und Erwachsene.

Dass die Proteste der Inselbewohner angesichts der prekären Situation immer lauter werden, ist nur zu verständlich. Mehr dazu heute in den Nachrichten ... 

21. Januar 2020

Gerade kam die Nachricht über die Sozialen Medien ... Der diesjährige Geisterzug, meine jährliche Lieblingsveranstaltung - neben der Stunksitzung - findet nicht wie sonst (am Karnevalssamstag) statt, sondern eine Woche vorher. Es hat wohl keine andere zeitliche Vereinbarung zwischen den Organisatoren und der Stadtverwaltung geben können ... aber egal!

20. Januar 2020

Stoisch ist der Blick des stillen Beobachters, traurig, verwundert, sprachlos, passiv. Vor dem Hintergrund der eigentlich hoffnungslosen Situation des palästinensischen Volkes, des Nahost-Konflikts, kann man sicherlich auf den Gedanken kommen, dass es irgendwo anders mehr Perspektive gibt. "Vom Gießen des Zitronenbaums" zeigt mit unterschiedlichen Mitteln, dass die Welt sich überall verändert hat - nicht zum Positiven: Unterdrückung, Egoismus, Ignoranz, Gewalt, Überwachung, Restriktionen ... Originell umgesetzt, nett überzeichnet: Junge Mütter mit ihren Babys beim Einkaufen im Supermarkt mit geschultertem Gewehr ...

Die Schluss-Szene mit der tanzenden palästinensischen Jugend soll offenbar den Palästinensern sagen: Bleibt hier, macht das Beste draus, draußen werdet ihr keine bessere Zukunft finden. Und dafür steht dann auch der kleine neue Zitronenbaum.

Und unten Reaktionen von Zuschauern auf dem Plakat im Odeon nach den ersten Aufführungstagen ...

19. Januar 2020

Habe in Erinnerung, dass früher Männer sonntags nach dem Gottesdienst, Messe o.ä. sich zum Frühschoppen in der Kneipe trafen. Wird wohl in Bayern immer noch so sein. Das hat sich bis heute aber geändert. Kein Gottesdienst mehr, die alten Kneipen gibt's kaum noch ... aber man trifft sich noch - so wie hier an der Haltestelle Köln-Ostheim, mit "Flaschbier". 

Heute Vernissage in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung ...  Doris Frohnapfel und Jon Shelton stellen aus. Daneben in Raum 4 eine Entdeckung: Der Fotograf Bruno Frerejean hat zwei Aussteiger, "Khym und Djessy auf dem Weg zum Glück" begleitet, 15 Tage lang an unterschiedlichen Orten. Es sind eindrucksvolle Fotos entstanden ...

18. Januar 2020

Schade, dass die Passagen2020 auch wieder nur eine Woche dauern. Im belgischen Viertel ist mir Herr Lars (Monsieur Courbet) in der Maastricher Str. 49 besonders positiv aufgefallen ... sowohl ökologischer Anspruch als auch Design!

Und noch einmal die Kirche St. Michael nebenan mit einem Live-Konzert, das mich mehr optisch als akustisch überzeugte ...

aber es waren noch ganz junge Leute ... wird noch!

17. Januar 2020

design parcours ehrenfeld im Rahmen der Passagen2020 ist schon seit zehn Jahren fester Bestandteil und Hotspot. Natürlich gehört der Bunker 101 dazu, weil sich das Ambiente besonders eignet. Meinen Ehrenfeld-Passagen-Bummel begann ich aber in der Zentralmoschee ("Architekturfotografie macht Geschichtlichkeit sichtbar").

Originell die feyn jewelrymit den künstlerischen Selbstportraits erforscht Charly Wulff unterschiedliche Facetten ihrer selbst. Und edel in der Körnerstr. 48 die Strigeto Manufaktur​"Natürliche Hölzer und roher Stahl - handwerklich kultiviert in klaren stringenten Formen."

16. Januar 2020

Auch nicht schlecht: Da fällt ein Termin aus und ich kann mir aussuchen, was ich mit der gewonnen Zeit anstelle! Heute habe ich mich schnell entschieden und ein Kuchenrezept aus dem ZEIT-Magazin von letzter Woche nachgebacken, einen Mandel-Orangen-Kuchen! Bisher habe ich noch nie Orangen gekocht ("zwei große Bio-Orangen") - also habe ich drei kleinere mit einer Bio-Zitrone wunschgemäß 90 Min. gekocht, abtropfen lassen und püriert. Zusammen mit 250 g Puderzucker, 250 g gemahlene Mandeln, sechs Eiern plus 1 Teelöffel Backpulver ergibt das eine vergleichsweise flüssige Masse. 

Und das kam dann nach einer Stunde aus dem Ofen: ... schmeckt total "orangig", aber auch "nussig".!

15. Januar 2020

Richtig hell wird es in diesen Tagen ja nicht wirklich, also ist es in St. Michael am Brüsseler Platz im belgischen Viertel immer eher düster. Das passt aber:

Räumliche Intervention nennen die Studierenden der Peter Behrens School of Arts (Uni Düsseldorf) ihre künstlerisch visualisierten Experimente - auch akustisch ... vor allem am Freitag, 17.1., ab 20 h und am Samstag, 18.1., ab 21 h ...

14. Januar 2020

Durch Zufall kam ich wieder einmal am Kölner Bauwagenplatz vorbei ... seit dem Abbruch einer Tankstelle an der Ecke Innere Kanalstraße und Krefelder Straße vor vielen Jahrzehnten fand sich kein Käufer für dieses kontaminierte Grundstück. Nach einiger Zeit siedelten sich hier immer mehr Bauwagen aus der alternativen Szene an - eine Demo der Bauwagen vor ca. 10 Jahren wurde von der Polizei dadurch verhindert, dass sie die Wagen stilllegen wollte - sie hatten keinen TÜV.

Immer wieder kamen Räumungsgerüchte, aber letztlich blieb alles beim Alten. Ein bemerkenswerter Gegensatz zu den gerade stattfindenden Designertagen in Köln am Rande der Internationalen Möbelmesse ... mit dem Wahlspruch der Bauwagenbewohner: "Wem gehört die Welt?"

13. Januar 2020

Interior Design Week Köln - die Passagen 2020 beginnen heute in Köln. Der Katalog führt nicht weniger als 162 Veranstaltungen in den sieben Tagen bis Sonntag auf. Da heißt es für Fans: PLANEN.

Heute die erste Etappe im Bereich Kaiser-Wilhelm-Ring, Gereonskloster und Im Klapperhof - hier begann ich mit Iris und Jörg gleich bei den in diesem Jahr prämierten Designern RAW EDGES ... mehr zu den Passegen in Kürze unter "Events"

Letzte Station war das überfüllte Qvest-Hotel mit der dazugehörige kleine Kapelle aus dem vorletzten Jahrhundert. Und beim Einkehren in die Traditionskneipe "Em Hähnche" auf dem Heimweg passiert es: Wir erleben nicht nur ein karnevalistisch geschmücktes überfülltes Lokal, sondern auch noch die Aufzeichnung eines Interviews für einen Privatsender mit Dirk Lottner, ehem.FC-Spieler, Trainer usw. Alles wieder typisch kölsch - aber mit einem angenehmen Riesling ...

12. Januar 2020

Den Spruch unten hat mir ein netter Mensch geschenkt - als magnetische Platte für die Abzugshaube in der Küche! Stimmt! Allerdings glaube ich, dass das SMILE dadurch erst richtig unterstützt wird, dass geeignete Musik durch den Tag begleitet. In den letzten Wochen kamen wieder großartige neue Titel bekannter und unbekannter Interpreten hinzu:

Agnes Obel - Broken Sleep ... das Album "Myopia" ist ab 21.2.2020 im Handel

der alte Iggy Pop - Loves missing. Da war ich platt, dass er immer noch so überraschen kann!

Als Marika Hackman vor kurzem in Köln auftrat, kannte ich sie noch nicht. Mit Hand solo ist sie sich aber schnell einen Namen gemacht, spätestens wg. ihres Videos dazu.

Balthazar mit Fever oder Goldfrapp mit Anymore (1,7 Mill. Aufrufe) sind wohl vielen schon bekannt, ich selber habe erst jetzt Notiz genommen.

Dagegen kennt fast niemand Árstíðir mit In the Wake of You aus Island oder Perel - Alles (die junge Frau ist aus Berlin) oder  Chris Malinchak mit  Crash Extended ... auch schöne Bilder ...   

Schließlich unvergessen Leonard Cohen mit Happens to the Heart  - vor seinem Tod aufgenommen, nach seinem Tod von seinem Sohn veröffentlicht!   

11. Januar 2020

Der Komarhof (oben) am Rand von Köln-Klettenberg wird 1348 erstmals als Lehnsgut eines Stiftes erwähnt. Danach wurde er mehrfach erweitert, umgebaut. Das jetzige Haupthaus trägt die Inschrift 1724. Auch Zerstörungen im 2. Weltkrieg und ein Feuer 1974 konnten dem Anwesen nichts anhaben.

Ganz anders die Geschichte für mehr als 120 Menschen in ihren Häusern daneben, in der Geisbergstr. 47 - 53 (Collage unten). Sie bekamen von der Stadt Köln die Kündigung, Auszug Ende 2019 spätestens - die Stadtrevue und der Stadtanzeiger berichteten. Alles ohne große Aufregung, denn die Häuser aus den 60-er Jahren müssten saniert oder neu gebaut werden, so die Verwaltung auf Anfrage von Ratsfraktionen. In einigen Wohnungen sei sogar Schimmel ... Den meisten Bewohnern seien in anderen Wohnungen untergebracht worden, sogar in "hochwertigen Neubauten in Raderberg",  in Zollstock, Buchheim oder Riehl. Offensichtlich gibt es in Köln kein Wohnungsproblem!

Jetzt, Anfang Januar 2020 habe ich mir die Häuser angeschaut. Einige Wohnungen sind offensichtlich noch bewohnt. Ein Kind schiebt sein Fahrrad auf den Hof, ein Ehepaar mit zwei Kindern verlässt ein Haus mit Einkaufstaschen. Als ich einige Häuser fotografiere, blickt ein junger Mann in Parterre kurz von seinem Bildschirm zu mir raus, nimmt einen Schluck aus einer Tasse und starrt wieder auf seinen Monitor. Wenn an den Müllcontainern nicht ein Haufen Sperrmüll läge, könnte man denken, die Geschichte stimme gar nicht. Mir fällt die Wärmedämmung an einigen Fassaden auf ... Da eine Haustür offensteht, schaue ich mich im Treppenhaus um - nicht sehr einladend. Da hat sich der Vermieter, die Stadt Köln, wohl mit der Renovierung wirklich lange Zeit gelassen.

Nun nehme ich Wetten an: Hier wird sich viele Jahre nichts tun. Es gibt noch keine Pläne. Wie soll da saniert oder neu gebaut werden? Und Wohnungsbau hat in Köln ja ohnehin keine Priorität. Deswegen werden bis zum Sommer 2020 auch weitere Häuser "leergezogen" und abgerissen: an der Escher Straße in Bilderstöckchen, an der Lilienthalstraße in Kalk und am Kalscheurer Weg in Zollstock. 

Da gab es in der 80-er Jahren in Köln noch eine andere Politik:

Im alten Eigelsteinviertel wurden Wohncontainer aufgestellt. Organisiert vom Sanierungsbüro Eigelstein zogen Bewohner eines Hauses in die provisorischen Unterkünfte, ihre Häuser wurden saniert, nach sechs Monaten zogen sie zurück in ihre alten, jetzt aber sanierten Wohnungen zurück. 

10. Januar 2020

Heute traditionell die Prinzenproklamation vor 1300 geladenen Gästen im Gürzenich, darüber wird die Presse morgen berichten - nachdem der Express im Liveticker die Highlights ins Netz gab ... 

Die kleine Galerie des Kunstvereins Kjubh hatte heute Ausstellungseröffnung ... die 1957 geborene Kölnerin Marina Haas zeigt die Serie Letti sfatti (ungemachte Betten), auch Thema anderer Künstler ... Angenehme Atmosphäre, nette Leute, ungezwungene Gespräche - und keine Karnevalsmusik.

Blieb noch Zeit für einen neuen Kinofilm im Off-Broadway: Queen and Slim, seit gestern im Kino. Ein Film, der die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft zeigt. Denn schon Tage vor dem Start in den USA gab es vernichtende 40 % "Ein-Stern"-Bewertungen. Auf der einen Seite Wut und Verzweiflung, auf der anderen Seite aber auch überraschende lyrische, ja lässige Szenen. Da wechseln zeitweise eine zärtliche Sexszene und eine gewaltvolle Anti-Polizei-Demo in rascher Folge. Die "drei Sterne" der Kritiker von Filmstarts sind da eher bescheiden. Mit "vier Sternen" waren diese Kritiker bei Als Hitler das rosa Kaninchen stahl schon näher dran. Unterschlagen hatte ich hier diesen Kinobesuch letzten Sonntag mit netten Menschen im Cinenova. Schon stark, wie es gelingt, ohne gewalttätige Übergriffe, ohne Waffen und Uniformen die Gefahren zu verdeutlichen für die jüdischen Flüchtlinge, für alle Menschen, die sich nicht anpassen wollen. Und das aus der Sicht einer Neunjährigen. Zutreffend damals, heute und wahrscheinlich auch in Zukunft ...

9. Januar 2020

Kunst hat viele Gesichter - so wie hier das neue Grafitti am Ehrenfeldgürtel/Ecke Hüttenstraße. 

Oder wie jetzt aktuell in der Kunststation St. Peter in der Jabachstraße. Gunther Keusen - Antiphonar:  Hälfte des Lebens - ein Wechselgesang... Es geht um Friedrich Hölderlin (und seine Gedichte) und um Bilder, die Keusen mit dem Saft von Holunderbeeren realisiert hat. (Hölderlin = kleiner Holunderstrauch)

Nach wie vor zusätzlich in St. Peter zu besichtigen: Nida Sinnokrot mit "Jonah's Whale" und "Exquisite Rotation" ... es lohnt sich also mittwochs bis sonntags zwischen 12 und 18 h.

8. Januar 2020

Seit mehr als zwei Jahren habe ich versucht, den Film ÜBER LEBEN IN DEMMIN (in Mecklenburg-Vorpommern) im Kino oder TV zu sehen ... leider vergeblich. Heute Abend um 22.45 h läuft er in der ARD.

Hier geht es um die Hintergründe der Massenselbstmorde - nach dem Einmarsch der Roten Armee am 30. April 1945 - in den folgenden sechs Tagen. Die glaubwürdigen Schätzungen liegen zwischen 700 und 1.000 Selbstmorden, die begannen, als am 1. Mai 1945 die historische Innenstadt brannte. Die NS-Größen und viele ihrer Anhänger hatte die Stadt vor dem Einmarsch der Roten Armee Richtung Westen verlassen und den Zurückgebliebenen prophezeit, dass sie alle von den Russen umgebracht würden...  Die Quellen, die der spätere Pfarrer Norbert Buske über das Kriegsende in Demmin zusammengestellt hatte, zeigen ein vielschichtiges Bild. Ganz anders als die Geschichtsdeutung der Neonazis: "An jedem 8. Mai, dem Tag des Endes des Zweiten Weltkriegs, vollzieht sich in Demmin ein gespenzisches Ritual: Neonazis marschieren schweigend durch die Straßen der Gemeinde, in der mehrere Hundertschaften der Polizei Stellung bezogen haben und versuchen, Gegendemonstranten von der Route zu fernzuhalten. An diesem angespannten Tag verdichten sich hier die Risse innerhalb der deutschen Gesellschaft aufs Äußerste. Mit ihrem "Trauermarsch" instrumentalisieren die Rechtsradikalen die Erinnerung an die furchbare Tragödie," so der Einstieg in den Film.

Als der Film 2017 in die Kino kommen sollte, wurden die Kinobesitzer im Norden bedroht. Sollten sie den Film zeigen, würde das Konsequenzen für die Sicherheit der Besucher haben. Der Film kam nicht zur Aufführung - lediglich in einigen Pfarrsälen.

Wie ich erst jetzt erfuhr, hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) den Film ins Netz gestellt.  Unten das Foto des wieder aufgebauten Rathauses in Demmin, das immer noch ziemlich verloren auf einem großen Platz steht, auf dem die 1945 abgebrannten Häuser standen. Im vergangenen Jahr fand in der großen Kirchen nebenan eine Ausstellung statt: Architekturstudenten zeigten ihre Vorstellungen von einer Wiederherstellung der Stadtmitte rund um Rathaus und Kirche.

7. Januar 2020

Finissage heute Abend in der Galerie Kunstraub 99 (Aachener Str. 1002 in Köln-Junkersdorf) mit dem Künstler miegL aus Köln ... unten mein Favorite. Ein Blick auf seine Seite lohnt sich.

Bald mehr an dieser Stelle.

6. Januar 2020

Jetzt habe ich mir eine ganze Weile einen 'kleinen Volksaufstand in den Medien gegen die Diffamierung der Alten' angeschaut:

Da singt ein WDR-Kinderchor u.a.: "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" und empörte Rechtsradikale melden sich mehrere Tage lang lautstark zu Wort, demonstrieren vor dem WDR in Köln mit fast 30 Personen, nennen den Chorleiter einen Kinderschänder, entrollen am WDR-Gebäude ein Banner mit "WDRliche Medienhetze stoppen! GEZ sabotieren!" und "Gegen GEZ und gegen Instrumentalisierung von Kindern gegen ältere Menschen"

Cool, wie der bekannte Youtuber Rezo in seiner ZEITonline Kolumne unter "Die Umweltsau im Twitterdorf" die Technik der Trolle und Trollbürger enttarnt. Hier seine fünf Tipps zum Umgang mit Aufregung im Netz.  Wichtig zu wissen: "Wenn nur 0,001 % der deutschen Bevölkerung (immerhin 830 Leute) sich halbwegs aktiv vernetzen und jeweils mehrere Tweets schreiben, können sie im Alleingang easy die deutschen Twitter-Trends (also die am häufigsten genutzten Hashtags) dominieren." ... und wenn der Begriff ÖR ("Öffentlich Rechtliche") benutzt wird, dann entlarvt das nur die Herkunft: AfD/Pegida mit der GEZ-Gebührenverweigererin Storch.

Und der Kommentar des Berliner Tagesspiegels:  "In Wahrheit träumen viele Protest-Trolle und deren nicht mehr klammheimliche trollbürgerliche Begleiter selbst von Gleichschaltung, von "Volk", Volksempfängern und Volksliedersängern, die alle anderen Stimmen übertönen - eine für eine Demokratie überaus gefährliche Fantasie."

Schade, dass der WDR-Intendant Buhrow hier etwas zu ahnungslos war ...

 

Eher ein Lichtblick ist derzeit der Ebertplatz. Oben ist nach wie vor Eislauffläche, Stockschießen daneben, weiter unterhalb unterschiedliche Lichtinstallationen - hier nur ein kleiner Einblick.

5. Januar 2020

in der Wochenendausgabe des Kölner Stadtanzeigers (Erftkreis)  ist ein ausführlicher Bericht über Bürger machen Landwirtschaft erschienen. Unter der Überschrift "Unternehmen versorgt 100 Mitglieder mit Lebensmitteln" wird erläutert, wie das Unternehmen (als GbR) funktioniert. Am 21. November 2019 hatte ich mich mit Britta über das Geschäftsmodell informiert und dann entschlossen, künftig vom Sortiment des Demeter-Hofes zu profitieren, als Mitglied. Im Januar gibt es noch einige Info-Abende, und dann geht's los. Mehr dazu auf der Homepage des Hellmese-Hofes in Stommeln. 

4. Januar 2020

Das passiert ja regelmäßig:  Ein preisgekrönter Film wandert in meine "to-see-Liste", doch dann ist er plötzlich aus den Kinos verschwunden ... so auch bei „Klasse Deutsch“, die preisgekrönte Doku über Spracherwerb und gelingende Integration! Nun gibt es aber im Odeon erfreulicherweise eine Sondervorstellung ...

3. Januar 2020

Ungleiche Schwestern - im Brasilien der 50-er Jahre - sind voller Sehnsüchte; einmal die zurückhaltende Eurídice mit dem Traum, Konzertpianistin zu werden, zum anderen die übermütige Guida, die von Liebe und Freiheit träumt. Doch in der bedrückenden Enge einer patriarchalen Gesellschaft gibt es keinen Platz für derlei Wünsche. Wer heute die immer noch bestehende Benachteiligung von Frauen beklagt, der wird angesichts der Geschlechter- und Generationenkonflikte noch in den 50-er Jahren zugeben, dass wir auf einem guten Weg sind, auch wenn er lang ist ...

2. Januar 2020

Heute vor 80 Jahren kam der Kölner Albert Richter unter ungeklärten Umständen ums Leben. Bekannt wurde der mehrfache Radweltmeister nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern vor allem wegen seiner Weigerung, im Sport ein Trikot mit Hakenkreuz zu tragen und den Arm zu Hitlergruß zu heben ... und das noch zu Beginn der 2. Weltkriegs. Als er Deutschland verlassen wollte, wurde er am 31. Dezember 1939 verhaftet, in Lörrach ins Gefängnis gesteckt, wo er am 3. Januar 1940 tot aufgefunden wurde. Nach NS-Version starb er bei einem Skiunfall. Als sein Bruder ihn am 3. Januar 1940 abholte, lag er in einer Blutlache, seine Kleidung war durchlöchert ... Am Gedenktag heute startete der Kölner Radklub eine Gedenkfahrt an seiner ehemaligen Wohnung in der Sömmeringstraße in Köln-Ehrenfeld - am Stolperstein.

Die Kölner Radrennbahn ist nach ihm benannt ... ein mutiger junger Mann, der sich auch nach sieben Jahren von den Nazis nicht vereinnahmen ließ, ein Antifaschist.  

1. Januar 2020

Das neue Jahr hat gerade wieder am Kohlplatz in Köln-Mülheim begonnen ... nach übereinstimmender Meinung mit weniger Knallerei und Feuerwerk als im vorigen Jahr an gleicher Stelle. Wir selber hatten ohnehin nichts dazu beizutragen ...

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© Klaus Kirschbaum