Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln
Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln

November 2021

30. November 2021

Schon außergewöhnlich die Gestaltung eines Raums im Kölnischen Kunstvereins in der Hahnenstraße durch die Kölnerin Melika Kara (geb. 1985 in Bensberg)  ... "Die mit Bleichmittel behandelte und verblasste Tapete aus Archivbildern ... hält Rituale und Traditionen, Erinnerungen und Erzählungen fest, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und sich gegen das Vergessen wehren ... Es dient als inoffizielle historische Dokumentation der kurdischen Diaspora und eines Landes, das weder Mittel noch Ressourcen hat, um ihre eigene Geschichte zu bewahren." ... stark   ...   noch bis zum 12. Dezember 2021. Und nennt sich Nothing is yours, everything is you. Bei der Buchpräsentation mit Filmscreening und Istallation am 18.11. wäre ich gern dabei gewesen. Wohl irgendwie verpennt.

Ganz anders die Arbeiten von Daniela Ortiz (auch geb. 1985, aber in Peru) ... noch bis zum 30. Januar 2022 im großen Saal des Kunstvereins: "In Malereien, Textilarbeiten, Kinderbüchern und Installationen entwickelt Daniela Ortiz antirassistische und antikoloniale Erzählungen als Gegenentwurf zu Kolonialismen, die sich bis heute kontinuierlich fortschreiben. Sie konfrontiert jene Akteur:innen und Machtinhaber:innen, die für den institutionellen und strukturellen Rassismus verantwortlich sind und der sich u.a. in der missbräuchlichen und menschenrechtsverletzenden Kontrolle von Zuwanderung und Grenzen äußert. Die Konzentration auf handwerkliche Medien in Ortiz‘ künstlerischer Praxis entspringt ihrem zunehmendem Interesse, sich von der Ästhetik eurozentrischer Konzeptkunst zu entfernen.

Die Präsentation im Kölnischen Kunstverein ist die erste institutionelle Einzelausstellung von Daniela Ortiz in Deutschland und zeigt unter dem Titel Nurtured by the defeat of the colonizers our seeds will raise  („Genährt durch die Niederlage der Kolonisatoren wird unsere Saat aufgehen“) neue, kontextspezifische Werkserien zusammen mit bestehenden Arbeiten." 

29. November 2021

"Wir rufen zum Generalstreik in Deutschland und in Österreich ab 1. Dezember 2021 auf," so lese ich im Netz, nachdem ich bei 'Telegram' das Wort "Ungeimpft" eingegeben hatte. Da tummeln sich tatsächlich zahllose Chat-Gruppen oft mit tausenden Abonnenten, die sich gegenseitig mit fake-news überbieten ... Auf den Generalstreik am Mittwoch bin ich mal gespannt.

Dabei soll die Zahl der Corona-Leugner rückläufig sein, so eine StudieWaren es 2020 noch 14 % der Bevölkerung, die Corona leugneten und sich gegen das Impfen aussprachen, so sollen es heute nur noch 9 % sein. Unten zwei Screenshots von heute ... 

Inzwischen melden 39 Landkreise heute Inzidenzen zwischen 1.000 bis über 2.400 .. in Sachsen, Thüringen und Bayern. Köln dümpelt jetzt 14 Tage nach dem 11.11. zwischen 290 und 310. Und das nach den wilden Feiern am Heumarkt und im Zülpicher Platz-Veedel. Da frage ich mich natürlich, was muss in den drei Corona-Ländern los sein. Der Mann der starken Sprüche fordert jetzt ganz harte Lockdown-Maßnahmen in ganz Deutschland - was will Söder mit dieser Forderung, außer Presse? 

Da ich nicht weiß, was morgen bei der Ministerpräsidenten-Konferenz mit Merkel und Scholz beschlossen wird - unter dem Eindruck des morgigen Urteils des Bundesverfassungsgerichts - werde ich die nächsten Tage nutzen, um unter 2Gplus-Bedingungen Weihnachtsmärkte zu besuchen und Kinofilme zu sehen. Anschließend bleibt vielleicht erst einmal nur die Mediathek zum Feierabend. Unten die Severinstorburg mit dem Weihnachtsmarkt heute - für einen Glühwein blieb aber keine Zeit.

28. November 2021

Ein unterschätztes Problem, eine verdrängte Problematik, eine Grauzone ... eine Wanderausstellung derzeit in der Kölner Agneskirche:

"Eine Ausstellung zu sexualisierter Gewalt: Schuld ist nicht das Opfer!

Eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt.

Diese Wanderausstellung macht die Erfahrungen von Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, anonym öffentlich. Kein voyeuristischer Blick auf die Tat, sondern eine vielschichtige Installation persönlicher Kleidungsstücke und Aussagen entschlossener Frauen."

Jeweils ein Kleidungsstück vom Tatzeitpunkt und eine Beschreibung der Situation aus der Sicht der Betroffenen. Ganz unterschiedliche Situationen. Und eigentlich ganz bekannte Situationen. Wirklich sehenswert - noch bis zum 9. Dezember in Köln zu sehen.

27. November 2021

Da hatte ich von einem Bekannten ein altes Tucholsky-Zitat zum Thema Impfverweigerer zugeschickt bekommen, war begeistert und sofort überall gepostet ... WhatsApp-Status, Facebook, Insta ...

Und Stunden später erfuhr ich, dass es nur ein Fake war ... habe ich dann auch gleich anschließend richtiggestellt ...

Ganze zwei Aufführungen gab es in Köln von der Dokumentation Route 4 -  in den Kalker Lichtspielen habe ich dann doch noch ein zurückgegebenes Ticket ergattert. Und konnte auch an der anschließenden Aussprache teilnehmen. Hier die Kurzbeschreibung.

"Über 15 Monate die Produktionsfirma Boxfish das Seenotrettungsschiff ALAN KURDI des Vereins „Sea-Eye“ während fünf Missionen als Mediateam auf dem Mittelmeer begleitet. Neben zahlreichen bewegenden Momenten auf See entstand auch Material in Ländern wie Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta. Dieses Material, welches bisher noch nicht veröffentlicht wurde, uns aber sehr am Herzen liegt, möchten wir nun in Form des Dokumentarfilms „Route 4“ der Öffentlichkeit präsentieren.

Zwar wird „Route 4“ von einem Thema, nämlich der Gefahr, die in Libyen herrscht und von dort ausgeht, eingerahmt, trotzdem ist es nicht das Ziel, eine durchgängige Geschichte zu erzählen. Vielmehr wollen wir den Zuschauer*innen einen Blick in das Erlebte und Gesehene ermöglichen, indem wir den Fokus auf Einzelschicksale der Schutzsuchenden legen.
Wir möchten auf von der EU selbsterschaffene Probleme aufmerksam machen. Auf das Leid und die Strapazen, die Menschen auf ihren Reisen widerfahren, und auf die unglaubliche Arbeit der NGOs (in diesem Fall Sea-Eye), die als einzige die Aufgabe übernehmen, Menschen im Mittelmeer zu retten."
Schade, dass viele Aufführungen in den Corona-Hotspots und damit in den AfD-Hochburgen abgesagt werden mussten, da wurden ja jetzt auch die Kinos geschlossen. 

26. November 2021

Man kommt also an 2Gplus nicht vorbei, wenn man sich trifft, so wie heute Abend bei einer Geburtstagsfeier oder nächste Woche bei einer Weihnachtsfeier. Aber mit Test nach vollständiger Impfung - man will sich eben sicher sein. Und jetzt

mit der nächsten Variante B.1.1.529 ('Omicron-Variante') werden noch zusätzlich Probleme auf uns zukommen ... 

Erfreulicherweise steht die Impfpflicht immer höher im Kurs, so die Umfragen. Ganz erstaunlich, dass nun auch die AfD ihren Präsenz-Parteitag abgesagt hat - aber schließlich ist nach Weidel jetzt auch Höcke infiziert ... Mal sehen, ob das ein Zeichen für die große Mehrheit der ungeimpften AfD-Wähler ist.

25. November 2021

"Jede dritte Frau in Deutschland erlebt seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexualisierte Gewalt. Statistisch gesehen sind das mehr als 12 Millionen Frauen. Jeden Tag versucht ein Mann eine Frau zu töten. Jeden dritten Tag gelingt der Femizid.

Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, machen Organisationen und Frauenrechtsbewegungen weltweit darauf aufmerksam, dass Frauen und Mädchen immer noch Gewalt und Unterdrückung erleben müssen. An diesem Tag leuchten zahlreiche Gebäude in Orange und setzen damit ein starkes Signal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – der Beginn der ORANGE DAYS."... so eine der Mitteilungen zu den Orange Days. Und heute wurde in der Agneskirche die Wanderausstellung "Was ich anhatte ..." eröffnet; bis zum 9. Dezember 2021 von 13 h - 19 h. Werde in den nächsten Tagen mal wieder das Agnesviertel besuchen.

Heute war ich wieder auf dem Hafenweihnachtsmarkt - bekannt für den Glühweinstand, der auch eine besonders leckere Feuerzangenbowle anbietet. Allerdings waren wir diesmal nur zu zweit ... schmeckte aber trotzdem!

24. November 2021

Die lang erwartete Steuererklärungsmahnung kam heute an - bis zum 16. Dezember habe ich nun noch Zeit. Etwas Druck brauche ich schon, um die Daten zu sammeln und einzutragen ...

Heute ist also die 100.000-Merke erreicht worden, die Zahl der Covid-Toten. Vermute mal, dass das die Ungeimpften nicht sonderlich beeindrucken wird. Aber nun ist Fußballheld Joshua Kimmich, der Impfverweigerer, selbst an Covid erkrankt. Und Fußballtrainer Anfang mit einem gefälschten Impfausweis ertappt worden ...  Viele schauen jetzt gebannt auf die Konsequenzen und auf die Berichterstattung!

Beim wöchentlichen Enkelspaziergang am Rhein heute ein Blick auf das Niedrigwasser - die Schiffe können nur noch in der Mitte fahren. Mit so viel sauberem Strand hatte ich gar nicht gerechnet. 

23. November 2021

In dieser Nacht hat es in Köln zum ersten Mal gefroren ... entsperechend war ich vorbereitet! Heute auf dem Weihnachtsmarkt im Stadtgarten an der Venloer Straße (oben), gestern auf dem am Rudolfplatz (unten) ...

22. November 2021

Besuch im kleinen Dorf Gimborn, nördlich von Gummersbach. Ein Schloss, ein Gasthof, eine Kirche mit Friedhof und vier Häuser - insgesamt 23 Einwohner lt. Wikipedia Stand 2016. Hierher stammen meine Urgroßeltern und hier sind sie in den 50-er Jahren beerdigt worden. In diesem Jahrhundert sind meine Eltern hier beigesetzt worden, auch mit dem ersten verstorbenen Enkel; heute vor zwei Jahren starb meine Mutter - 100 Jahre ist sie dann doch nicht geworden.

Als ich zuhause ankam, war dann auch die wohl letzte Rechnung eingetroffen. Die Krankenkasse hatte die Beiträge nach den Steuerbescheiden ihrer beiden letzten Lebensjahre neu berechnet.

21. November 2021

Heute im 'Tatort' auf die Frage: "Leben Sie allein?" - "Sie wissen doch, was Josef Stalin gesagt hat: Keine Menschen, keine Probleme!" ... köstlich, solche Sprüche, aber ohne Menschen?

Heute in den Lichtspielen Kalk der Film Der Spiegel. Walter Ruggle schreib dazu:

"Der Russe Andrei Tarkowski wollte uns in seinen Filmen nie einfache Geschichten erzählen. Er lädt uns heute noch ein, in seinen Filmflüssen aufzugehen, das wahrzunehmen, was wir selber ahnen mögen, was sich uns aber so einfach nicht zeigt. Er selber notierte: «Das Unendliche ist etwas, das der Bildstruktur immanent ist.» Am weitesten in Richtung traumhaftes Erzählen ging Tarkowski sicher in Der Spiegel, von dem man weiß, dass er sehr stark autobiografisch geprägt ist und wo man sehen kann, wie frei der Filmpoet jegliche Erzähl-Linearität aufhob, um uns zu anderen Zusammenhängen zu begleiten als jenen der zeitlichen Abfolge. Es geht ihm um Wahrnehmungen, die im menschlichen Erinnerungsvermögen weder eine lineare Struktur haben noch eine vollumfänglich teilbare Wahrheit. Ein Mann, Sohn geschiedener Eltern, bewegt sich auf der Suche nach der verlorenen Zeit und in ihr nach dem, was man als Identität bezeichnen könnte. Dabei ist hier, viel offensichtlicher als in den anderen Filmen Tarkowskis, das private Schicksal verbunden mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der Sowjetunion zwischen 1930 und den späten 70er Jahren. Der Spiegel gilt als der stärkste, aber auch am schwierigsten zugängliche Film des Regisseurs von Andrej Rubljow und Stalker. Er spielt hier mit Spiegelbildern, die auseinander hervorgehen mögen, sich selber reflektieren und ineinander verschränkt sind – wie das menschliche Denken, wie das Erinnern. Gefühle, Momente des Biografischen, äußere Ereignisse, Wahrnehmungen, Menschen und Räume: Alles fügt sich zu einem Kaleidoskop, durch das man immer wieder blicken möchte." ... ein anstrengender Film, aber er kam ja nicht ganz unvorbereitet! Großartig, dass die Lichtspiele Kalk neben dem "KFFK - Kurzfilmfestival Köln", dem "Cinepänz Kinderfilmfest" und "Cinemania Kalk" auch das "Austauschprojekts der Gesamtschule Holweide in Kooperation mit dem Afrika Filmfestival Köln" organisieren.

Heute erreichte mich auch im Nachgang zu unserem Klassentreffen ein noch unbekanntes Foto aus dem Abiturjahr ... ich weiß gar nicht, warum ich da so grimmig dreinschaue und wie ich zu dieser Haartolle komme. Keine Erinnerung mehr...

20. November 2021

Die ersten Bratäpfel in diesem Jahr - mit Äpfeln aus dem eigenen Garten. Und die Nuss-Füllung variiert schon mal - aber Preiselbeeren sind fast immer drin oder Cranberrys, und Vanillesauce ohnehin. 

Dank Luer funktioniert bei mir nach einer Woche 'Spotify' wieder ... kann also endlich wieder meine neuen Shazams auf Spotify orten und ergänzen ... Angefangen bei Wiederentdeckungen wie Tim Hardin (mit How can we hang on to ...) oder Synesthesia von Oliver Koletzki Feat. Felix Raphael ...

bis hin zu Tycho & Benjamin Gibbard mit Only Love (LP Giobbi Remix) und Portico Quartet mit Impressions ...

19. November 2021

Wiedersehen mit den alten Studienfreunden aus den 70-er und 80-er Jahren beim jährlichen Gänseessen am dritten Freitag im November ... der 18. November 2022 ist schon vorgemerkt!

18. November 2021

Mir in der vergangenen Nacht zufällig in die Hände gefallen, dabei hatte ich seit drei Jahren nichts mehr von ihr gehört: Flora Fischbach (Fishbach) mit der Ankündigung eines neuen Albums im Februar 2022 - hier ein kurzes Video Téléportation. Einfach traumhaft ... ein Lebenszeichen!

Als ich heute nach längerer Zeit wieder einmal die Schildergasse entlang ging, hatte ich den Eindruck, dass es schon stark auf Weihnachten zugeht: Glühweinstände, pop-up-stores, alle 100 Meter Bettelnde, alle 100 Meter eine Musikgruppe ... erstmals sah ich einen Klavierspieler, der sein eigenes Klavier mitgebracht hatte! Es gab auch eine Schlange, aber nur vor dem Stand "Pommes de luxe". Offensichtlich ist das der Höhepunkt des Einkaufsbummels in Köln ...

17. November 2021

Im Corona-Hotspot Sachsen, wo die Quote der vollständig Geimpften derzeit bundesweit mit weniger als 60 Prozent am niedrigsten ist, klaffte zwischen Geimpften und Ungeimpften zuletzt eine immense Lü>"In Oberösterreich ist die Nachfrage bei Impfgegner:innen nach dem vor allem in der Tiermedizin eingesetzten Anti-Wurmmittel Ivermectin so groß, dass es laut Thomas Veitschegger, Präsident der Oberösterreichischen Apothekerkammer, immer wieder ausverkauft ist. Und das, obwohl es nur gegen Rezept erhältlich ist. Das sagte er den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Die Leute würden eine Dosis einnehmen, die eigentlich für Pferde gedacht ist, sagt Veitschegger: „Es gab schon Vergiftungen.“ Auch der impfskeptische Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl, empfahl jüngst das Mittel. Eine übergreifende Analyse von mehreren Studien zeigte jüngst keinerlei Hinweise auf eine Wirksamkeit des Anti-Wurmmittels bei Corona-Erkrankungen. Das Robert-Koch-Institut warnt vielmehr vor heftigen Nebenwirkungen wie erhebliche Magen-Darm-Beschwerden, Blutdruckabfall, Krampfanfälle, Schwindel, Verwirrtheit oder Sehstörungen. Ivermectin wird hauptsächlich in der Tiermedizin eingesetzt, um Pferde, Rinder, Schafe oder Schweine zu entwurmen." Bin auf vergleichbare Nachrichten aus Deutschland gespannt ...

Gespannt war ich auch, als ich las, dass seiLeise jetzt in Köln-Mülheim einen Verkaufsraum hat (Wallstr. 125). Bin Fan seiner Streetart ...

... immer klare Aussagen, draußen an ungewöhnlichen Orten, aber auch für Fans für die Wohnung ...

16. November 2021

Der Spruch von Jan Böhmermann zum 11.11. in der Zülpicher Straße war leider mehr als berechtigt - hoffentlich trifft der 2. Teil ("Uniklinik" in acht Tagen) nicht zu, jedenfalls für doppelt Geimpfte ...

Bevor die weiter so rasant steigenden Zahlen Konsequenzen haben, nutze ich doch die Chance:

heute 'Windstill' in der Filmpalette und Café Schmitz gleich nebenan.

Mit der Erziehung der einjährigen Tochter überforderte junge Mutter (fährt nachts Taxi) und ein im stressigen Job als Koch gemobter Vater (flüchtet sich auch noch in einen Seitensprung) ... das führt zur Kurzschlusshandlung. Genau so entwickeln sich 'Beziehungsdramen' und weitere Konflikte ... Köstlich die kleine Olivia! Frage mich nur, wie ein einjähriges Kind diese Rolle so meisterlich spielen konnte!

15. November 2021

Das war ja eine gute Nachricht heute: Einer meiner Flüchtlinge, die ich bei ihrer Integration begleite, bekam heute eine Nachricht, auf die er seit fünf Jahren gewartet hat:

" ... Im Übrigen ist die Klage zulässig und begründet. Der Kläger hat im maßgeblichen Zeitpunkt der mündlichen Verhandlung (§ 77 Abs. 1 Asylgesetz – AsylG –) gemäß § 3 Abs. 4 Asylgesetz (AsylG) einen Anspruch auf die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft. Der Bescheid des Bundesamtes vom 21. März 2017 ist insoweit rechtswidrig und verletzt den Kläger in seinen Rechten, § 113 Abs. 1 und 5 VwGO...    Gemessen an diesen Maßstäben ist dem Kläger die Flüchtlingseigenschaft gemäß § 3 AsylG zuzuerkennen."  Er hatte nach der Ablehnung seines Asylantrags vor mehr als vier Jahren geklagt, war seit mehr als fünf Jahren immer in Sorge vor einer Abschiebung. Heute also die Nachricht, mit der er zu mir kam. Müde, weil er aus seinem B2-Integrationskurs kam (9 h - 13 h) ... ist eben nicht einfach, wenn man einen Vollzeitjob in einer bekannten Burgerfiliale von 20 h bis 3 h morgens hat. Knapp über dem aktuellen Mindestlohn. Er geht seinen Weg, allen Hindernissen zum Trotz.

Auch die Frauen in Walchensee forever trotzen in beeindruckender Weise den patriarchalen Strukturen ihrer Zeit - in den fünf Generationen einer originellen Familie, ein ganzes Jahrhundert umspannend. Dreh- und Angelpunkt ein Familiencafé am bayerischen Walchensee ... Fragen nach Identität, Heimat und Selbstverwirklichung wie auch die Suche nach Liebe, Leben und Tod.

14. November 2021

Es ist heute der kaum bekannte Feiertag: "Volkstrauertag". Im Laufe der Geschichte hatte er schon unterschiedliche Daten und unterschiedliche Bedeutungen. Nun bleibt heute allenfalls eine Rede des Bundespräsidenten

"... Es erfüllt mich mit großem Schmerz, zu wissen, dass es heute in Europa wieder Kinder gibt, denen dieses Schicksal nicht erspart bleibt. Kinder wie Oleg, von dessen Leben als Kriegskind in der Ostukraine ein Film des dänischen Regisseurs Simon Lereng Wilmont erzählt, der jüngst im Ersten Deutschen Fernsehen zu sehen war. Ich möchte meine Rede mit Zeilen aus einem Gedicht von Julia Drunina beenden, einer russischen Lyrikerin, die siebzehn war, als die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion überfiel, und 67, als sie sich 1991 desillusioniert das Leben nahm, weil keine lichte Zukunft auf das Dunkel der Vergangenheit folgte. Sie war ein Kriegskind.

"Nicht aus der Kindheit, aus dem Krieg stamm ich.
Und teurer scheint mir wohl aus diesem Grunde
Als dir die Stille und mehr wesentlich
Ein jeder neue Tag und jede Stunde.  [ …]
Nicht aus der Kindheit, aus dem Krieg stamm ich.
Und bin von dünner Haut bis an mein Ende.
"

Der Alltag sieht anders aus ... nach kurzer Besinnung geht alles weiter wie gehabt. Für mich selbst gab es einen Nachholtermin. Am 17.11.2020 war die Veranstaltung ausgefallen, heute konnten "die Brausen auf Landgang gehen", und zwar in der Volksbühne am Rudolfplatz ... das erwartete farbenfrohe Bild in den Kölner Farben - aber mit vielen Rotvariationen. Allesamt gut gelaunt ... bin auf die Auftritte im Karneval gespannt - falls Karneval stattfindet!

13. November 2021

»Wenn einer sich schlampig anzieht, denkt er auch schlampig« so Modeschöpfer Joop über Robert Habeck im Spiegel ...  Warum er dem Grünenchef zur Krawatte rät, welche Schönheitsoperationen okay sind und wie der Sporttrend die alte Coolness ablöst ... das wollte ich dann auch nicht wirklich wissen.

Wirklich interessant dagegen sind die Ausführungen von Torsten Schlosser, wenn er im Atelier-Theater auftritt, denn so steht es in der Ankündigung: "Torsten Schlosser hat die Schnauze voll. Nachdem er alle großen Kabarett-Bühnen der Welt gesehen hat – zumindest auf Fotos im Internet – lädt er das Publikum in sein Wohnzimmer ein. Die Einrichtung ist dabei nur auf das Nötigste reduziert: Ein Stuhl, eine Flasche Hochprozentiges und seine Katze Käthe Belle, die er in einem Paket für einen Nachbarn angenommen, dann aber doch selber behalten hat.

Schlosser macht sich frei – von showtauglichen Bühnenoutfits, den Erwartungen des Publikums, der Gesellschaft und dem Streben nach einem politisch korrekten Leben. Wenn alles gut geht, wird daraus ein Abend wie in einer Prager Absinth-Bar: Abenteuerlich, ungewöhnlich, berauschend – und am Ende bleibt man verwirrt im Rinnstein zurück." 

Und so wurde es ein wirklich toller Abend! Und das halbe Publikum wurde mit einbezogen - ob es die vier Biologinnen in der vorletzten Reihe waren, oder Jerome aus Bremen, oder die Gäste aus Niederkassel oder dem Emsland, die beiden Unverheirateten aus Lindenthal, die endlich einen Babysitter gefunden haben - und in der ersten Reihe saß auch die Aufmerksame, die spontan eine Flasche Wein holte, als Torstens Glas leer war. Und kein aktuelles Thema ließ er aus - bis hin zum 2G-Karneval am Ende der Straße im Quartier Latäng zwei Tage zuvor. 

12. November 2021

Da sollte man meinen, dass nach dem "Elften im Elften" in Köln alles wieder ruhig wird, doch weit gefehlt. Heute gab es optische und akustische Aktionen. Im Mittelpunkt bei Lenau-Licht heute Abend das Kunstorchester Kwaggawerk, tatsächlich laut. schrill. blechern, wie sie sich selbst ankündigen und sehen. Aber das Anliegen ist zeittypisch, und ernst.

"Wem gehört der öffentliche Raum?

Das ist nach wie vor die Frage, die der Kunstverein auch in diesem Jahr den Anwohnern nahebringen möchte. Mit den Kunstaktionen möchten wir unseren Teil dazu beitragen, darüber nachzudenken, wie wir insbesondere als VeedelsbewohnerInnen unsere Plätze entwickeln und nutzen wollen:

Welche Funktionen haben Plätze für das Veedel/die Stadt und wem gehören sie?

Wer hat das Sagen?

Wie viel Gestaltungsmacht dürfen Investoren ohne Bezug zum Veedel und der Stadt haben?

Mit der Neugestaltung des Lenauplatzes entstand in Neu-Ehrenfeld ein qualitativ hochwertiger Platz, der schnell von Jung und Alt angenommen wurde. Das lag auch daran, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger aus dem Umfeld engagiert mit einbrachten. So sahen wir uns, das Lenauforum, damals veranlasst, dies mit einer Lichter-Aktion zu unterstützen. Daraus ist die schöne Tradition der Licht-Performance- Kunstaktion entstanden. Im zwölften Jahr wird auch die Landmann-Straße bespielt."

Elfter im Elften in Kölle ...  unter Pandemiebedingungen

Heute twitterte Jan Böhmermann "Alaaf! Heute als 'Sexy Krankenschwester' auf der Zülpicher Straße, an Weihnachten als 'Sexy Intubierte' in der Uniklinik!". Und die Süddeutsche kommentiert aus der Ferne "Kölle Alaaaaarm". Freiwillig habe ich auf's Schunkeln und Hopsen verzichtet, weil ich kein gutes Gefühl hatte ... als ich am früher Abend aus den Lichtspielen Kalk in die Linie 9 einstieg, traf ich viele  glückliche Karnevalisten auf dem Heimweg (Foto unten). Und mit mir stiegen Richtung Königsforst andere 'Jecke' ein, verkleidet und mit etlichen Flaschen Hochprozentigem bewaffnet auf dem Weg zum Feierglück - in der Bahn mit Maske sogar über die Nase ...  Übrigens 'Zülpicher Straße': Die neue Stroeer-Tafeln an vielen Orten in Köln meldeten für die Stadt Köln schon nachmittags, dass die klassischen Feiermeilen überfüllt seien und man möge sich andere Ziele suchen. Das ist zeitgemäßes Fortschritt. Mal gespannt, ob das geklappt hat.

Die freie Zeit habe ich genutzt, um auf den letzten Drücker das Bürgerzentrum (Mütze) in Mülheim mit der Ausstellung "Gurbet" zu besuchen. "Aus der Türkei nach Köln - 60 Jahre Migration ... Kommen. Bleiben. Partizipieren" ...

Und Zeit hatte ich auch für "Kabul Kinderheim" - gefeiert 2019 in Cannes -  spielt zwischen 1989 und 1992, als die sowjetischen Truppen aus dem Land abzogen und die Mudschahedin die Macht übernahmen. Am Ende des Films ziehen die Mudschahedinkämpfer in Kabul ein. Als drei Jahrzehnte später im Sommer 2021 diesmal die Taliban in Kabul einziehen, tragen die Frauen auch wieder Tücher über ihrem Haar.

10. November 2021

Heute vor fünf Jahren starb meine Schwester - von der Nachricht ihrer Krebserkrankung vergingen zwei Monate bis zu ihrem Tod. Noch heute bedrückt mich der Gedanke, dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbracht haben ...  hatte gedacht, uns bleiben noch Jahrzehnte.

Heute morgen erinnert mich die Barmer Krankenversicherung daran, dass vor zwei Jahren meine Mutter gestorben ist. Die Barmer benötigt die Einkommensteuererklärungen meiner Mutter für 2018 und 2019. Sie möchte die Krankenversicherungsbeträge für die beiden Jahren neu berechnen. Gut, dass ich immer erst die Steuererklärungen für meine Eltern abgegeben habe, dann meine eigene. So komme ich jetzt nicht unter Druck.

Planmäßig steht daher Kino auf der Tagesordnung: Ein  Film über das Misslingen einer Liebe. "Jakobs und Lizzys Ehe ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, was beide wissen, worauf sie sich aber trotzdem einlassen und was nicht heißt, dass ihre Gefühle füreinander nicht echt sein könn(t)en. Jakobs Affäre mit der noch jüngeren Grete (Luna Wedler) etwa scheitert an den Gefühlen für seine Frau. Welche Ziele Lizzy verfolgt, bleibt indessen offen. Die große Kunst dieses in sieben Lebenslektionen eingeteilten Films ist es, alles in der Schwebe zu halten. Léa Seydoux‘ flüchtiges Spiel, das sie für das Publikum nicht greifbar macht ..." so treffend die Kino-Zeit. Fast 3 Stdn. spannende Ungewissheit ...

9. November 2021

"Der deutsche Tag schlechthin", so Steinmeyer heute zum 9. November in den Jahren 1918, 1938 und 1989. Die Veranstaltung heute war gelungen. Und Erinnerung muss sein, weil ich glaube, dass es zu viele gibt, die vergessen. Und noch mehr, die ohnehin von nichts wissen ...

"Außer in Wahlkampfzeiten finden Plakate als öffentliche Botschaften kaum noch statt, es sei denn als Werbung. Dabei waren sie immer ein Medium der Meinungsäußerung, vor allem in Zeiten in denen besonders gestritten wird. Die 70er und 80er Jahre waren eine solche Zeit - der Aufstand gegen die Autoritäten, die APO und die neue Frauenbewegung, Hausbesetzungen und Psychiatriekritik, die Grünen, Streit um Frieden und Umwelt. Köln war ein Hotspot dieser Bewegungen und mittendrin eine Druckerei "Der Betrieb", der die Medien dieser Szenen zu Papier brachte, formulierte, gestaltete, druckte und bisweilen auch klebte. Von denen wird eine Auswahl von fast 200 Plakaten gezeigt..." so die Ankündigung der Michael-Horbach-Stiftung zur Ausstellung

AnSchläge - 5 Jahrzehnte politische Plakate in Köln

... und wirklich: Erinnerungen an "Stollwerk", das "Kölner Volksblatt" und viele andere politische Aktivitäten werden wach, wenn man an den zahlreichen Plakate vorbeischlendert. 

8. November 2021

"1988 posieren 32 Kinder einer israelischen Schulklasse für ein Foto. Als sich ihre Wege trennen, sind sie voller Hoffnung auf Frieden. Die Regisseurin Yael Reuveny hat sich entschieden Israel zu verlassen. Jenes Foto stellt den Ausgangspunkt des Dokumentarfilms dar. Für KINDER DER HOFFNUNG - ONE OF US kehrt Reuveny zurück und trifft ihre ehemaligen Klassenkameraden, um zu sehen, was aus den Träumen und Idealen von damals geworden ist," so filmkunstkinos.de. Das waren für mich wieder 84 spannende Minuten mit vielen neuen Erkenntnissen. Nachdenklich.

7. November 2021

Österreich hat nach Inzidenz 570 (bei uns heute 191) ab morgen, Montag, die 2G-Regel eingeführt; der Andrang in den Impfzentren war an diesem Wochenende schon riesig. Verdoppelt haben sich die Impfzahlen in Griechenland, weil nach Einführung der 3G-Regelung in der Gastronomie ertappte Ungeimpfte ohne aktuellen Test 300 € zu zahlen haben und der jeweilige Gastronomiebetrieb schließen muss. Nach Sachsen plant jetzt auch Berlin die Einführung von 2G.

Bin gespannt, wie hoch noch die Inzidenzen bei uns steigen müssen, bis endlich der Druck hoch genug ist ...  ich selber bin ohnehin Freund der Impfpflicht. Habe kein Verständnis dafür, dass absoluten Laien wie Kimmich, Podolski oder Weidel bar jeder Kenntnis von Forschungsergebnissen Entscheidungen fällen können, die zahllose Mitmenschen gefährden.

Bin erstaunt wie menschenleer Köln schon zur Dämmerung sein kann. Aber ich wette, dass sich das Ende November ändern wird ... 

6. November 2021

Die Situation: "In der 22. Schwangerschaftswoche wird Izabel damals ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem Fruchtwasser austrat, eine sehr gefährliche Situation für die Mutter. Darüber hinaus wies der Fötus mehrere Fehlbildungen auf. Die verängstigte Izabel wartet mehrere Stunden, bis man sich endlich um sie kümmert. "Mein Fieber steigt. Ich hoffe, dass ich keine Blutvergiftung bekomme, sonst schaffe ich es nicht", schreibt sie noch in einer SMS. Einige Stunden später stirbt sie tatsächlich an einem septischen Schock. Wie die Anwältin für ärztliche Kunstfehler, Jolanta Budzowska, betont, "warteten die Ärzte auf den Tod des Fötus". Diese Situation ist eine direkte Folge der jüngsten Abtreibungsgesetze, die im Januar in Kraft getreten sind. Dieses Gesetz sieht vor, dass eine Abtreibung nur bei Vergewaltigung und Gefahr für das Leben der Mutter erlaubt ist. Bei Fehlbildungen des Fötus ist sie jedoch nicht zulässig. Wird die Abtreibung trotzdem durchgeführt, drohen dem Arzt bis zu drei Jahre Gefängnis." So die Situation in Polen, sie könnte aber auch in den ebenso frömmelnden US-Bundesstaaten so sein. Eine unheilvolle Allianz von Ewiggestrigen, Populisten und Klerikalen, eine Allianz aus dem Mittelalter ... ...  Proteste folgen.

"I will not think about this for too long", so der Titel der Ausstellung der Künstlerin Victoria Pidust aus Berlin. Die digitalen Fotografien sind mit Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitet, "von ihrer Realität befreit" ... in der Galerie kjubh (Dasselstr. 75) noch bis zum 27. November zu sehen.

5. November 2021

'Spiel mir das Lied vom Tod'  - den '68-er Italowestern habe ich Anfang der 70-er in der Uni-Aula gesehen, damals für 50 Pfennig in der Mittagspause mit über 1.000 anderen ... heute Abend gibt es ein Wiedersehen auf 3SAT.

Freitags demonstrieren unseren Kleinen gegen die zögerliche Politik, den Klimawandel zu stoppen. Bei mir heißt es freitags, meinen Gemüseanteil abholen im Depot von "Bürger machen Landwirtschaft". Wir sind eine Art Genossenschaft, bei der jeder der gut 180 Teilnehmer das wöchentliche Ernteergebnis erhält, das der Demeterhof 'Helmese' in Stommeln so erwirtschaftet. Unten links die Liste dieser Woche - und nicht auf der Liste die Ranken mit Kapuzinerkresse (unten rechts) für die Salate der nächsten Tage.

4. November 2021

In diesen Tagen gibt es immer mehr Postings auf Facebook, Insta oder auch nur im Whatsapp-Status, die sich mit 'unserem Hauptthema' beschäftigen. Es 'gefällt' immer wieder, wenn Impfverweigerer markige Sprüche verbreiten. Sie fühlen sich als Opfer und sehen das Ende der Demokratie kommen. Auf der anderen Seite fand ich heute: "Böller nur für Geimpfte - und die Pandemie ist vorbei" ... da ist was dran, oder?

Selten gelingt es so gut wie in Contra, ernste Probleme der Gesellschaft so typisch vorzuführen - und dabei so witzig zu unterhalten! Hat mich an "Der Vorname" erinnert, auch von Sönke Wortmann, in diesen Tagen vor drei Jahren ...

3. November 2021

Der diesjährige Gewinner des Siena International Photo Awards ist Mehmet Aslan, der diese berührende Vater-Sohn-Szene einfing. "Der Siena International Photo Award zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Fotografinnen und Fotografen. Jedes Jahr zeichnet die Jury die emotionalsten und außergewöhnlichsten Motive des Jahres aus. Beim diesjährigen Wettbewerb wurde das Foto »Hardship of Life« des Fotografen Mehmet Aslan unter mehr als 50.000 Einsendungen zum Siegerfoto gekürt. Zu sehen ist ein Vater, der nur noch ein Bein hat, sich auf eine Gehhilfe stützt und seinen Sohn dabei in die Luft hebt. Das Kind hat keine Gliedmaßen." Angesichts der täglichen Nachrichten aus den zahllosen Krisen- und Kriegsgebieten ein berührender Moment.

2. November 2021

Nach coronabedingten Verschiebungen heute endlich wieder ein Treffen mit der alten Abiturklasse. Tagungsort ist Nümbrecht - Nachbargemeinde im Oberbergischen. Hübsches Örtchen.

Wieder interessante Gespäche, verschüttete Erinnerungen, witzige Geschichten ... aber auch traurige Nachrichten. Inzwischen sind drei von 23 nicht mehr unter uns.

1. November 2021

„Das Verhalten der Kollegen ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten. Das Holocaust-Denkmal ist kein Abenteuerspielplatz. Diese unerklärliche Aktion verhöhnt den Genozid an Millionen Menschen und tritt die Werte, für die unsere Berliner Polizei steht, mit Füßen.“ Anscheinend bestehe selbst innerhalb der Polizei großer Nachholbedarf im Bereich politische Bildung, so die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Es ist zwar schon eine Zeit lang her, aber nun kam es in allen Medien von Bild bis Spiegel an die Öffentlichkeit. Wenn Berliner Polizisten in voller Montur Liegestütze am Holocaust-Denkmal üben und sich dabei filmen, macht mich das fassungslos. Und auch, dass es die Vorgesetzten hinnehmen. Und ich bin mir fast sicher - außer einem jetzt vielstimmigen Aufschrei wird auch das folgenlos bleiben. 

Da ich mehrmals im Gespräch mit 'Nichtchristen' auf die Feiertage gestern und heute zu sprechen kam, musste ich mich doch einmal wieder mit 'Allerheiligen' beschäftigen und fand sinngemäß: Papst Gregor III. entschied dann, dass am 1. November in Rom aller Märtyrer der Kirche gedacht werden solle. Im achten Jahrhundert dann wurde dieser Tag auf die gesamte Westkirche ausgedehnt. Märtyrer waren ja Menschen, die sich gegen die (damals heidnische) Obrigkeit auflehnten und das nicht selten mit dem Leben bezahlten. Das muss schon sehr, sehr lange her sein. Denn Martin Luther lehnte sich seinerzeit gegen die kirchliche Obrigkeit auf und musste dafür untertauchen. Dabei hatte er eigentlich nur Zweifel an der geübten kirchlichen Praxis in 95 Thesen angemeldet, nämlich gegen Geld das ewigen Leben zu verkaufen - um damit den Petersdom zu finanzieren. Daran erinnerte der Reformationstag jeweils am Vortag von Allerheiligen. Schön, dass die beiden Tage nebeneinander liegen. Noch schöner wäre es natürlich, wenn das eine oder andere noch bekannt wäre  ...

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© Klaus Kirschbaum