31. Januar 2022
Gerade wollte ich mich zu rasieren, als ich fast verschollene Klänge bei Radio1 vom rbb hörte: Kashmir von Led Zeppelin. Platz 141 der besten 500 Lieder aller Zeiten nach dem Rolling Stone oder Platz 98 in den Hottest 100 of all Time. Doch da Stairway to heaven in der 2004 vom Musikmaganzin Rolling Stone erstellten Liste der 500 besten Songs aller Zeiten den Platz 31 belegt, könnte man diesen Ausnahmesong schon mal vergessen ...
Produzentin Annika Mayer und Regisseur und Kameramann Jakob Krese waren heute bei der einzigen Kölner Aufführung im Filmhauskino in der Maybachstraße und hatten Zeit, mit uns Zuschauern über Idee, Projektion, Verlauf ... zu sprechen.
Ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm! Gezeigt im Rahmen des dokumentarfilmfests #24 ...
Lo que queda en el camino
"Dieser Film ist eine kollektive Leistung, jeder hat weit mehr beigetragen, als er zugesagt hatte, um ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Da praktisch keine Finanzierung verfügbar war, arbeiteten wir mit der Überzeugung, dass Lilians Geschichte gehört werden musste. Dieser Film war nur möglich dank eines Kollektivs, das auf Kameradschaft, Empathie und einer guten Portion leidenschaftlicher Naivität basiert, um viele schwierige Momente zu überwinden. Nach der Karawanenreise übernahm Annika Mayer das Projekt als Produzentin und unterstützte es mit Energie, Ehrgeiz und Expertise. Sie war unentbehrlich bei der Beantragung der Filmförderung, der Projektkoordination und der Betreuung des Teams. Sofia Machado, sah und bearbeitete die 120 Stunden Filmmaterial, das die 4000 km lange Reise dokumentiert. Sie hat viel Liebe und Sorgfalt in die Gestaltung von Lilians Geschichte gesteckt. Auf dem Höhepunkt der Erschöpfung des Teams übernahm unsere Co-Produzentin Bruna Epiphanio in Sao Paulo die Betreuung der Postproduktionsprozesse. Mit viel Hingabe und Geduld hat sie dafür gesorgt, dass der Film das Licht der Welt erblicken konnte."
30. Januar 2022
Dass positive Erwartungen die Wirksamkeit eines Präparats verstärken und sogar bei einem Scheinmedikament zu einer Wirkung führen - Placebo-Effekt genannt - war mir bekannt. Dass es aber auch einen Nocebo-Effekt gibt, war mir neu. Offensichtlich reicht allein die Erwartung negativer Folgen, um diese tatsächlich zu spüren sind. Auf der Suche nach den Quellen der zahlreichen Pressemitteilungen bin ich jetzt auf die Jamanetwork gestoßen. Von den 45.380 Studienteilnehmern bekam die Hälfte ein Placebo statt des Impfpräparats. Von ihnen klagten nach der 1. Impfung 35 % über systemische Nebenwirkungen, nach der 2. Impfung mit dem Placebo-Präparat waren es 32 %.
Bei den Impfstoff-Empfängern waren es rund 46 % nach der ersten und rund 61 % nach der zweiten Dosis. Je häufiger über Nebenwirkungen berichtet wurde, desto größer wurde die Impfskepsis - mit der Folge, dass heute erst 75,7 % der Bevölkerung die erste Impfung hinter sich habt und 73,9 % die zweite Impfung - geboostert wohl erst die Hälfte ... Ob aber eine Aufklärung über diesen Sachverhalt eine andere Einstellung gebracht hätte? Angesichts von Verschwörungstheorien und Querdenkern eher unwahrscheinlich.
Bei meinem gestrigen Rundgang bin ich wieder an etlichen Stellen an Schlafstellen von Obdachlosen vorbeigekommen. Und gefragt habe ich mich, was die Stadt Köln unternimmt, um Obdachlosigkeit zu begegnen. Wenn ich auf der offiziellen Seite der Stadt Köln nachschaue, so scheint es ja ein Unterstützungsangebot geben. Zumindest für Obdachlose mit Internetanschluss. Alle anderen sind auf Streetworker angewiesen, die sogenannte Kältegänge durchführen. Anders z.B. Lissabon: "Housing first" heißt das Programm, das auch eine Kölner Initiative seit 2019 praktiziert, der "Vrings-Treff e.V."
Ein kleiner Anfang ...
29. Januar 2022
"Zu Fuß durch Köln" heißt das Buch von Bettina Blaß - 12 Spaziergänge ... heute war der erste Rundgang 'Kunterbuntes Ehrenfeld'. Klar, dass Anne, von der ich das Buch bekommen hatte, mich begleiten musste. Von der ältesten Kölner Kaffeerösterei Schamong (1849) über fünf km bis zur Moschee und zum Fernsehturm 'Colonius' die Venloer Straße entlang - an den vielen bunten Graffitis und Murals vorbei, zum Heliosturm, an den Bögen der Bahntrasse entlang, auch durch die illustre Körnerstraße zum Kulturbunker usw. ... und schließlich auch an meiner ersten eigenen Wohnung in der Barthelstr. 99 vorbei. Eigentlich kannte ich das Viertel sehr gut, da mein erster Job im Studium darin bestand, jeden Morgen von ca. 4 h bis 6.30 h die Kölnische Rundschau auszutragen, 7 Tage die Woche, weil es damals auch noch die 'Rundschau am Sonntag' gab. Aber in den Jahrzehnten dazwischen hat sich wahnsinnig viel geändert. Auf der einen Seite ist die kölsche Bevölkerung zur Hälfte ersetzt durch die neuen Kölner mit Migrationshintergrund. Und beide Gruppen werden jetzt zunehmend ersetzt durch eine alternative, akademische Generation. Wer bei Google "gentrifizierte Stadtteile" eingibt, der findet als erstes "Köln-Ehrenfeld", erst dann Berlin-Friedrichshain oder das Hamburger Schanzenviertel.
Und typisch: jetzt Ende Januar fand die Versteigerung des Hauses Körner Str. 41 statt: 3 Etagen, Wohnfläche insgesamt 217 qm, "Instandhaltungs- und Modernisierungsrückstau", laut Gericht, außerdem Baumängel und Bauschäden. Lt. Kölner Stadtanzeiger ging das Objekt weg für 730.000 € plus Übernahme von Grundbuchschulden von 50.000 € weg ... an einen jungen Mann in T-shirt und Sneakers. Die Kosten für Instandsetzung, Modernisierung und Beseitigung von Baumängeln und -schäden wird er sicherlich auch aus der mutmaßlichen Erbmasse begleichen können ...
28. Januar 2022
Welche Nachricht heute die größte Aufmerksamkeit erzielte? Denke mal, es war der Austritt des AfD-Vorsitzenden Meuthen aus seiner eigenen Partei ... auf der anderen Seite war die Aufstellung des CDU-Mitglieds Otte für die AfD bei der Präsidentenwahl genau so originell ... wir leben in wirklich interessanten Zeiten.
Die Ausstellung Photographic Utopia im KunstWerk in der Deutz-Mülheimer-Str. 115 mit der Fragestellung: "Wie könnte eine fotografische Utopie oder eine utopische Fotografie aussehen? Werden die Kameras der Zukunft überhaupt noch von Menschen bedient? Wie können sich Motive, gesellschaftliche oder dokumentarische Schwerpunkte oder Material verändern?" 20 Studierende an der KHM zeigen Beiträge noch bis zum 5. Februar. In einem der Beispiele zeigt Luise Flügge mit ihrer Arbeit 'Fragment' ein computergeneriertes Bild: "Ausgehend vom zweidimensionalen Medium Fotografie die Künstlerin die Bildinformation in den dreidimensionalen Raum. In einem Leuchtkasten sieht man eine schwarz-weiße Darstellung eines virtuell erzeugten Steins, in dem sich der Abdruck eines menschlichen Gesichts befindet." so in der Collage unten rechts. Was in 20 Jahren wohl vorwiegend zu sehen ist, das zeigen die KHM-Studierenden eindrucksvoll schon heute.
27. Januar 2022
"Leider ist dieser Krebs wieder erwacht und Judenhass ist in vielen Ländern der Welt, auch in Deutschland, wieder alltäglich. Diese Krankheit muss so schnell wie möglich geheilt werden," so Inge Auerbacher zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag. Vor 77 Jahren wurde von der Roten Armee das KZ Auschwitz befreit. Die Frage ist jetzt, was morgen davon bleibt, wie die Politik, wie die Justiz und wie die Polizei sich gegenüber den Rechtsradikalen positionieren. Wenn Politik und Polizei so nachgiebig wie in Sachsen gegenüber den 'Freien Sachsen' sind, dann darf man sich nicht wundern. So rufen die Freien Sachsen zu Spaziergängen an bestimmten Orten auf, doch die Polizei ist in der Regel kaum oder erst spät zu Ort. Die Radikalen feiern das als Sieg gegenüber 'denen da oben', einmal freundlich formuliert. Derzeit dominieren Themen wie "ungeimpft", aber sie verstehen es geschickt auch andere Themen einzubinden. Dann geht es gegen Ausländer oder gegen Juden bzw. Islamisten ...
"Pablo Picasso scheint zwei Persönlichkeiten zu haben, die einander völlig widersprechen. Für die einen ist er ein einsames Genie, ein Macho und Mythologe, für die anderen ein Pazifist, Kommunist und Menschenfreund," so ein Ausstellungstext. Und so heißt denn auch die Ausstellung der geteilte Picasso. Aber aus meiner Sicht war es nicht einfach eine BRD-Sicht auf Picasso und eine DDR-Sicht. Im Osten stand der Kommunist Picasso (Mitglied der französischen KP) im Vordergrund, der Kämpfer gegen Franco, der Erfinder der Friedenstaube. Er wurde gefeiert. Im Westen gab es wohl nur eine kleine intellektuelle Minderheit von Fans, das 'normale Volk' sah Picasso anders: "Als ich das Bild zuerst flüchtig betrachtete, glaube ich, es sei eine verunglückte Karikatur auf die Wiedervereinigung des neuen Deutschlands. Zwei deformierte Gesichtshälften, künstlich zusammengepresst zu einer Einheit, mit einem Wermutstropfen am linken Nasenflügel. Das ganze getragen von undefinierbaren Fingernägeln. Wahrscheinlich bin ich noch nicht "entartet" genug, um die "Kunst" in diesem Bild, auch nicht im künstlichen Trancezustand, zu erkennen. Ich lasse mich aber gern durch einen Sachverständigen belehren. Wie wohl tut es jedoch zu wissen, daß es noch Künstler gibt, die den Menschen Freude bereiten, gleichgültig, in welcher Gemütsverfassung sie sind," so sah es der Rundschau-Leser J.H. aus Köln-Riehl 1953, als die Stadt Köln den "Kopf einer lesenden Frau" von Picasso erwarb. So sahen es in der 50-er Jahren die meisten Kommentatoren. Aber man muss auch bedenken, dass sich die Kölner Stadtgesellschaft noch in den 80-er Jahren vehement gegen den Bau des Museum Ludwig gewehrt hat. Und jetzt kann ich sagen:
Wieder eine großartige Ausstellung hier im Museum Ludwig mit ungewöhnlichen Aspekten ...
26. Januar 2022
Das Gute an Karl Lauterbachs Twitter-Nachrichten sind aus meiner Sicht die Forschungsergebnisse, die er regelmäßig verschickt. Aber ich denke, dass Querdenker und AfD-Fans davon nichts wissen möchten, vor allem nicht die wütende Weigel.
„Niemand ist bei den Kälbern“ ist dabei sowohl eine Geschichte über das Erwachsenwerden als auch das Porträt eines patriarchalisch geprägten Umfelds aus weiblicher Perspektive, das zwar spezifisch in der deutschen Landschaft verankert ist, aber zugleich auch universelle Fragen zu Geschlechterrollen und dem Verhältnis zwischen Moderne und Tradition aufwirft," so Filmstarts kurz und bündig. Großartig das zweistündige Minenspiel von Christin (Saskia Rosendahl). Unten das Foto am OffBroadway in der Zülpicher Straße.
25. Januar 2022
Heute hat die AfD den Vorsitzenden der CDU-nahen rechtskonservativen "Werteunion" Max Otte zum Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten nominiert - dessen Ausschluss aus der CDU ebenfalls heute der CDU-Vorstand einstimmig beschlossen hat. Damit folgt er seiner beruflichen Passion: Auffallen durch Provokation. Damit kann man auch seinen Lebensunterhalt verdienen, so mit Büchern, wie "Weltsystemcrash. Krisen, Unruhen und die Geburt einer neuen Weltordnung.", "Auf der Suche nach dem verlorenen Deutschland" oder "Rettet unser Bargeld!". Weniger klappt es mit seinem offiziellen Beruf, hauptberuflich ist Otte Vermögensverwalter. "Die von Otte betreuten Fonds werden sehr unterschiedlich bewertet. Im Jahr 2016 wurden die von ihm beratenen Fonds durch das Analysehaus Morningstar als „abenteuerlich“ eingestuft.[49] Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kritisierte, Otte habe seine „Prominenz genutzt, um mit Aktienfonds Millionen einzusammeln“. Die Fonds schnitten im Vergleich zum Weltaktienindex MSCI World in den Jahren 2014–2016 deutlich schlechter ab. Laut Berechnungen von Morningstar gehöre vor allem der Fonds PI Global Value „zu den ganz großen Verlierern“. In der Vergleichsgruppe hätten sich 98 Prozent der Fonds besser entwickelt.[50] Laut einem Bericht von Spiegel Online halbierte sich das von Otte verwaltete Fondskapital in der Folge bis Oktober 2016 von 300 Millionen Euro auf gut 150 Millionen Euro.[51]" ... so einige der Einträge bei Wikipedia.
Heute Theaterabend in der Orangerie ... Film noir der besonderen Art, "The one next door" heißt das Stück. Besonders, denn das Publikum hat Kopfhörer und 'Ja-' und 'Nein-Stimmen' und entscheidet den Fortgang je nach dem, welchem Darsteller man zugeordnet ist.
Unten ein Blick auf die Orangerie neben dem alten Verwaltergebäude mit dem Theatersaal.
24. Januar 2022
Impfgegner und Querdenker lassen sich einiges einfallen - nicht nur Spaziergänge, um ein Demo-Verbot zu umgehen. Jetzt fluten sie auch Anzeigenblätter im Osten: "Examinierte Krankenschwester, 30 Jahre Berufserfahrung und ungeimpft sucht neuen Job". Oder: "Engagierte Altenfachpflegekraft, ungeimpft, sucht ab 16.03. neue berufliche Herausforderung." Das sind nur zwei von mehr als 120 Stellengesuchen in einem Bautzener Anzeigenblatt vom Wochenende in denen angeblich Ungeimpfte aus dem Gesundheitswesen - von der Krankenschwester über den Altenpfleger bis zur Physiotherapeutin - neue Stellen suchen." Der Journalist Andreas Rausch ist dem nachgegangen, Radio 1 hat ihn interviewt ...Es hat sich herausgestellt, dass über Telegram zu solchen Fake-Anzeigen aufgerufen wurde. Pflegeeinrichtungen sollten wohl auf die Politik einwirken, damit das Impfgebot nicht umgesetzt wird ... Nun sind die Verlage allerdings gewarnt. Und Telefonnummern wie 01601234567890 fallen auch den Dümmsten auf.
Die Nachfrage verlangt es offensichtlich, daher gibt sie zuhauf, die Werke der Pornoindustrie. In Pleasure erleben wir Szenen, die ob ihres Ekelfaktors schwer zu ertragen sind. Die schockierenden Szenen wirken nach, geben einen Einblick in eine ganz andere Welt. Sie ist real.
So real wie die Doku Die Wannseekonferenz ... noch ein Jahr in der ZDF-Mediathek!
23. Januar 2022
"Die Absage der Stunksitzung kam 2 Tage vor der geplanten Premiere. Wir haben also ein fertiges Programm, welches wir in der nächsten Session sehr gerne live vor Publikum mit toller Stimmung im Saal spielen möchten. Daher haben wir uns entschieden, keine große Fernsehaufzeichnung zu machen, sondern das alles auf die nächste Session zu verschieben. Diese Entscheidung respektiert auch der WDR." so das Ensemble der Stunker. "Um so mehr freuen wir uns, dass einige der aktuellen kabarettistischen Nummern aus diesem Jahr am 5.2.22 um 21.45 Uhr in einem Mitternachtsspitzen EXTRA gezeigt werden können. Für alle Fans der Stunksitzung zeigt das WDR Fernsehen am Donnerstag, 24. Februar (Weiberfastnacht), 22.15 – 23.45 Uhr, 'Die ausgefallenste Stunksitzung 2022'. Zwei Tage später, am Karnevalssamstag, 15.04 – 17.00 Uhr, widmet sich die Hörfunksendung 'Unterhaltung am Wochenende' auf WDR 5 komplett der 'ausgefallensten Stunksitzung 2022'." Doch jetzt ein positive Überraschung, denn auf der Volksbühne am Rudolfplatz zeigen die Stunker Teile ihrer aktuellen Sitzung, die ja leider der Pandemie zum Opfer gefallen ist ... für den 6. Februar habe ich tatsächlich auch noch eine Karte bekommen! Das sind also viele neue Einträge in meinem Terminkalender ...
Heute mal endlich wieder eine Pizza gebacken - Spinat/Feta und Thunfisch/rote Zwiebeln ...
22. Januar 2022
Der CDU-Veteran Friedrich Merz hat sich drei Jahre lang unermüdlich bemüht, an die Spitze der Partei zu gelangen - zwei Mal ist er unterlegen. Ob jetzt der Abwärtstrend gestoppt wird? "Als Konkurrenz und auch als Korrektiv für die Ampelkoalition braucht es eine klare demokratische Alternative. Erst recht bei heiklen Themen wie der Migrationspolitik, dem Umbau der Energieversorgung und der Frage, wie Deutschland mit raumgreifenden Staaten wie China, Russland und der Türkei umgehen soll. Allerdings muss die neue CDU-Spitze dabei ebenso wie bei vielen anderen Themen erst einmal wieder Kompetenz aufbauen. Auch beim Klimaschutz, der Digitalisierung und der sozialen Sicherheit herrscht in den Schubladen im Konrad-Adenauer-Haus gähnende Leere." so t-online.de, zufällig genau meine Meinung.
Wenn man am Samstagmittag Knut Elstermanns Kinotipps auf Radio1 vom rbb lauscht, dann hilft es nicht unbedingt. Denn heute hat er gleich drei großartige Filme besprochen. Heute habe ich mich für den Franzosen entschieden: In Liebe lassen - ein fantastischer Film, der ein eher schwieriges Thema mit Empathie und großer Schauspielleistung meistert, auch vom Laiendarsteller Gabriel Sara - in Wirklichkeit und im Film ein Onkologe, einer der vier Hauptdarsteller. "Trost war noch nie so facettenreich" schreibt 'Filmstarts' ... und als dann noch während des Abspanns Soap&Skin 'Voyage, voyage' sang, da waren die "fünf von fünf Sternen" fällig.
21. Januar 2022
Gute Gelegenheit nach einem kleinen Kulturtripp in den Mülheimer Kulturbunkter zum Besuch der Kultkneipe Limes in Köln-Mülheim. Klar - man ist dort sehr überrascht, wenn man einen trockenen Weißwein bestellt. Und nach drei Gläsern stellt man fest, dass kein Wein mehr vorhanden ist. Bei meinem nächsten Besuch soll aber wieder eine Flasche vorrätig sein.
20. Januar 2022
Heute vor 80 Jahren fand die Wannseekonferenz statt. Hier wurde nicht die Vernichtung der Millionen Juden beschlossen - sie hatte längst begonnen. "Schon im Sommer und Herbst 1941 hatten die Nazis Juden in den besetzten Gebieten der Sowjetunion systematisch ermordet. Dennoch war die Wannseekonferenz, wie der Historiker Peter Longerich analysiert, eine »Weichenstellung«: Denn in ihrem Verlauf wurde »das Wann, Wie und das Wo der ›Endlösung‹ neu bestimmt«. Im NS-Regime bestand von nun an Konsens, den Massenmord noch während des Krieges im gesamten von den Nazis kontrollierten Europa durchzuführen. In Betracht kamen laut Protokoll rund elf Millionen Juden; dazu hieß es: »In großen Arbeitskolonnen, unter Trennung der Geschlechter, werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Der allfällig endlich verbleibende Restbestand wird, da es sich bei diesem zweifellos um den widerstandsfähigsten Teil handelt, entsprechend behandelt werden müssen.« Die kaum verklausulierte Formulierung »entsprechend behandelt« im Protokoll als Schlüsseldokument bestätigt die Absicht der nationalsozialistischen Führung zum systematischen Völkermord."
Unvorstellbar, dass es angesichts dieser erdrückenden Ereignisse tatsächlich Menschen gibt, die das leugnen.
Unten ein Foto von der Deutzer Brücke Richtung Severinbrücke ... ganz schön glanzlos in diesen Wintertagen. Doch auch positive Nachrichten: Am 8. April 2022 kommt endlich das neue Album von Archiv auf den Markt. Als Vorgeschmack erschien vor zwei Tagen schon das Video mit dem Song: Fear There & Everywhere (Official Music Video). Und Fishbach (de son nom d'état-civil Flora Fischbach) bringt ihr neues Album am 25. Februar 2022 auf den Markt ...
19. Januar 2022
Heute postete Karl Lauterbach: "Daten aus der Schweiz zeigen erneut: an Covid versterben kaum geboosterte und sehr wenig Geimpfte. Es sind die Ungeimpften, die wir schützen müssen. Mir wäre lieber wir schützten sie durch eine allhgemeine Impfpflicht, als im Herbst wieder durch Beschränkungen für alle." Von 100.000 Personen versterben demnach 13,06 Ungeimpfte, 1,44 der Doppeltgeimpften und 0,27 der Geboosterten. Die Insta-Kommentare der Impfgegner sind drastisch wie immer ...
Sonderausstellung im NS-Dokumentationszentrum "Gespaltene Erinnerungen 1940 - 1950 Zwischen Geschichte und Erfahrung" bis zum 23. Januar 2022 - digital dauerhaft. "Die Ausstellung setzt sich mit Erinnerungen an den Holocaust und die deutsche Besatzung in Griechenland sowie mit dem sich anschließenden Bürgerkrieg auseinander. Das Goethe-Institut Thessaloniki hat die Ausstellung in Kooperation mit dem Makedonischen Museum für zeitgenössische Kunst (MOMus) Thessaloniki und dem Jüdischen Museum Thessaloniki sowie dem Deutschen Historischen Museum in Berlin mit Mitteln des Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds des Auswärtigen Amtes realisiert und von Dezember 2016 bis Ende April 2017 unter großer öffentlicher Beachtung in Thessaloniki gezeigt." Unten einige der vielen Kunstwerke und Fotos aus der Zeit zum Thema - vor allem hatte ich den griechischen Bürgerkrieg nach 1945 nicht auf der Agenda und musste mich anschließend erst einmal richtig sachkundig machen.
18. Januar 2022
Meine Entdeckung der letzten Tage: Eigentlich hatte mich ihre Stimme an Anja Plaschg (Soap & Skin) erinnert, die von Anna Müller, die gemeinsam mit Paul Wallner als HVOB (Her Voice Over Boys) unterwegs sind. Es sind Songs wie Bruise, Capture Casa, Eraser, 2:16 oder Cool Melt ... Gerade habe ich ein Ticket für den 6. Mai 2022 in der Live Music Hall in Ehrenfeld gebucht ...
"Sollte Deutschland mehr Flüchtlinge aus den Flüchtlingslagern an den EU-Außengrenzen aufnehmen?" so die Focus-Umfrage. 33 % sagen 'auf jeden Fall' oder 'eher ja'. 61 % eher nein' oder ' auf gar keinen Fall'. Dagegen Misereor: "Wo Ungerechtigkeit, Gewalt oder Armut herrschen, stellt sich MISEREOR ohne Wenn und Aber an die Seite der Menschen. Seit mehr als 60 Jahren engagieren wir uns für Schutz, Hilfe zur Selbsthilfe und Perspektiven für ein Leben in Würde. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort und mit Menschen wie Ihnen." Das Plakat sah ich heute am Zülpicher Platz ...
17. Januar 2022
Heute vor genau fünf Jahren ist mein Freund Mario tödlich verunglückt. Es ist doch schon ein großer Unterschied, ob jemand plötzlich und unerwartet mitten im Leben stirbt, oder ob man sich auf so etwas seelisch vorbereiten kann - wie etwa bei meiner Mutter, die im Alter von 99 Jahren sich irgendwie überlegt hat, dann doch nicht 100 Jahre alt zu werden und friedlich eingeschlafen ist, nachdem wir uns alle, Kinder und Enkelkinder, von ihr verabschiedet hatten ...
Auf dem Weg vom Kino begegnete ich einer Demo am Neumarkt und dachte, es seien Impfgegner - umso überraschter war ich, als ich auf Transparenten las: "Impfen ist keine Meinung", "Lasst euch impfen ..." usw. Es war also eine Demo gegen die Impfverweigerer und Querdenker - mal sehen, was der Stadt-Anzeiger dazu morgen schreibt.
Wirklich sehenswert der Film: "Borga handelt von einem Mann, der zerrissen ist zwischen der Heimat und der Fremde. Und dass diese afrikanische Heimat für uns Zuschauer und Zuschauerinnen wiederum keine Fremde bleibt, sondern uns durch Kojo vertraut wird - darin liegt die Kunst dieses Films." Möglicherweise wäre auch die schwierige Liebesgeschichte zwischen Lina und Kojo einen eigenen Film wert gewesen - auf den Gedanken kommt vielleicht noch jemand.
16. Januar 2022
Ein nicht ungeschickter Schachzug: Die Linke stellt einen eigenen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten auf, den Sozialmediziners Gerhard Trabert. Er hat zwar keine Chance, aber er und damit die Linke rücken das Thema Obdachlosigkeit ins Licht, das hier im Land allenfalls bei Nachtfrösten im öffentlichen Bewusstsein ankommt.
"Viele von ihnen existieren offiziell gar nicht; sie haben keinen Personalausweis, keine Meldeadresse, keine Bankverbindung. Sie nächtigen auf Parkbänken, auf Euro-Paletten und Iso-Matten, im Schlafsack irgendwo unter der Brücke ... Was "Social distancing" ist, das wissen sie nicht erst seit Corona; sie leben am Rand der Gesellschaft. Obdachlosigkeit ist der Extremfall der Armut. In Berlin ist sie sichtbarer als in München. Aber es gibt sie auch dort. Die Gemeinschaft Sant'Egidio, ein katholischer Verein, hat die Berber an Weihnachten in die Kirche eingeladen - zu einem Festmahl zum Mitnehmen. Es kamen vierhundert Menschen. Es ist kalt am Rand der Gesellschaft; im Winter erfrieren die Zehen und die Finger, manchmal erfriert der ganze Mensch. Corona hat das Leben für Obdachlose noch schwerer gemacht, als es vorher schon war. Obdachlose meiden die Notunterkünfte mit ihren Mehrbettzimmern noch mehr als sonst, halten die Enge und die Angst vor Corona nicht aus. Und in den Fußgängerzonen rentiert sich das Betteln nicht mehr." So die Süddeutsche, und zum Kandidaten: "... Gerhard Trabert ist 65 Jahre alt, Arzt und Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie in Mainz; ... Trabert hat in Mainz eine Arztpraxis, die ein umgebauter Lieferwagen ist; damit fährt er dorthin, wo Obdachlose hausen; er behandelt sie, egal ob sie versichert sind oder nicht; der Verein "Armut und Gesundheit" finanziert das ..." Klingt wie 'schlechte Geschichte', ist aber Realität.
Bad Tales (Favolacce) der Brüder Damiano und Fabio D’Innocenzo spielt in einem italienischen Vorort. Die taz schreibt treffend: "Was die Brüder D’Innocenzo atmosphärisch großartig herausarbeiten, ist die absolute Trennung, die zwischen Kinder- und Erwachsenenwelt verläuft. Es finden zwar Interaktionen statt – Zurechtweisungen, Fragen –, aber in Wahrheit leben sie wie auf unterschiedlichen Planeten. Mit dem großen Unterschied, dass für die Eltern die Kinder ein fortwährendes Rätsel darstellen, während umgekehrt die Kinder ihre Eltern nicht nur bis ins Detail beobachten, sondern auch völlig zu durchschauen scheinen." Ausgefallene Filme immer im Filmhaus in der Maybachstraße - und auch oft in der Filmpalette - da hat der Kölner Cineast gute Karten!
15. Januar 2022
Heute wurde Ronnie Spector, geboren als Estelle Bennett, beerdigt - vor drei Tagen starb die legendäre Sängerin von The Ronnettes. Und 'Be my baby' aus dem Jahr 1963 ist wohl mein erster Lieblingssong gewesen. Heute steht sie für mich für die vielen Frauen, die vor mehr als 50 Jahren von ihren gewalttätigen Ehemännern als Eigentum gehalten wurden - bis zur Flucht und Scheidung. Doch nach seinem Tod fand sie 'warme Worte' über ihren gewalttätigen Ehemann.
Heute mal nach langer Zeit ein Bundesliga-Spiel des 1. FC Köln (gegen Bayern München). Da nur 750 Zuschauer ins Stadion durften, waren die meisten Trainer in die Kölner Kneipen ausgewichen ... Köstliche Reaktionen und Kommentare ...
14. Januar 2022
Mit vermeintlich zivilen "Spaziergängen" protestieren sie gegen die Pandemiepolitik, insbesondere in Ostdeutschland. Mobilisiert werden sie von Rechtsextremen, über Telegram ... sie säen Misstrauen gegen den Staat, wollen ihn delegitimieren. Thema im SPIEGEL 3/2022. Fake news und 'Hate speach' sind ihre Waffen. Bin gespannt, was da noch auf uns zukommen wird ...
Martin Schwickert (Kölner Stadtrevue) hat Wanda, mein Wunder toll beschrieben: "Bettina Oberli ("Tannöd") findet eine seltene Mischung zwischen Sensibilität und Sarkasmus. In feinen Nuancen wird das Wechselverhältnis zwischen ausbeuterischer Geschäftsbeziehung und familiärer Intimität ausgelotet, das in diesem Form häuslicher Pflegemigration fest verankert ist. Auch die Mitglieder der Gastfamilie werden in ihren menschlichen Schwächen ernst genommen." Einfach gute Unterhaltung.
13. Januar 2022
Irgendwie haben mich die Nachrichten - trotz horrender Infektionszahlen - erleichtert. Geimpfte und erst recht Geboosterte sind wohl kaum noch gefährdet, die Hosptialisierungszahlen sind rückläufig.
Heute auch ein kleiner Geburtstag: die Stage Gallery feierte heute ihren 1. Geburtstag mit einer Vernissage - und vielen überzeugenden Künstlern!
12. Januar 2022
"Irgendetwas stimmt nicht mit meinem Gerät," sagt der freundliche Mitarbeiter an der Kinokasse des Odeon, als ich mein Digitalticket vorlege. "Vielleicht bin ich ja im falschen Kino", so scherze ich ... "Stimmt", sagt er erschrocken, "Hier steht Weißhauskino" ... Das war also mein Kinoabend für diese Woche? Werde wohl in der kommenden Kinowoche "Wanda, mein Wunder" nachholen und planmäßig "Pleasure" sehen.
Ein bemerkenswerter 4-Minuten-Spot fiel mir in die Hände: "Cee-Roo - Sounds of Humanity". Cee-Roo hab ich jetzt mal abonniert.
Bemerkenswert auch das Unwort des Jahres 2021: »Pushback«, der das Zurückdrängen von Flüchtlingen an Grenzen bezeichnet. Das 'Unwort' soll auf unangemessenen Sprachgebrauch hinweisen ... ein menschenfeindlicher Prozess werde beschönigt, denn den Menschen auf der Flucht werde die Möglichkeit genommen, das Asylrecht wahrzunehmen. "Der Einsatz des Fremdwortes trage zur Verschleierung des Verstoßes gegen die Menschenrechte und das Grundrecht auf Asyl bei." Im Jahr zuvor war es der Begriff 'Corona-Diktatur'.
Und der Soap&Skin-Auftritt in Berlin ist um 6 Monate verschoben worden - muss man mit leben.
11. Januar 2022
Wenn es so kalt ist wie in diesen Tagen, dann liegt es nahe, sich an die wärmeren Jahreszeiten zu erinnern ... und sich schon einmal mit der Urlaubsplanung zu beschäftigen - natürlich unter dem Vorbehalt, dass Omikron & Co. nicht wieder alle Pläne zunichte machen. Aber noch darf geträumt werden. Auch in diesem Jahr steht wieder die Biennale in Venedig im Fokus: eine gemeinsame Woche mit Biennale-Fans im gleichen Hotel mit gemeinsamem Besuch des Ausstellungsgeländes, so wie vor Corona zuletzt 2019. Davor und danach geht jeder seiner (Urlaubs-)Wege ... werde mich wieder gelegentlich von den Bildern in Online-Katalogen begeistern lassen.
Unten eine Urlaubserinnerung einer meiner Töchter an Lissabon - zeitweise sogar WhatsApp-Profilfoto von ihr - ist aber auch echt originell, oder?
10. Januar 2022
Heute 6. Todestag von David Bowie - dazu gibt es jetzt in der Mediathek einen 20-Minuten-Beitrag, wissens-, hörens- und sehenswert (bis 31.03.2024 in Deutschland dort verfügbar).
In diesen Tagen ist auch ein 'neues Album' aus dem Bowie-Nachlass auf den Markt gekommen ... so etwas gab's früher auch schon posthum. Allerdings sind diese Aufnahmen alter Songs im Jahr 2000 wohl zurecht damals nicht veröffentlicht worden, vergleicht man sie dann mit dem überragenden 2002-er Album 'Heathen' ... Hier eine Collage aus screenshots ... Eine besondere Gedenksendung lief am 7. Januar 2022 bereits auf Radio1 vom rbb.
9. Januar 2022
"QAnon-Aktivistin stirbt nach Corona-Infektion, zuvor hetzte sie gegen Geimpfte ... Nur Idioten ließen sich impfen, war ebenfalls eine Ansicht Weldons. Die Impfstoffe töteten Menschen, behauptete die QAnon-Aktivistin gegenüber Personen, die auf ihre Corona-Impfung warteten. Weldon schrie laut einem Bericht des Nachrichtenportals The Daily Beast die Menschen an, es bleiben zu lassen. „So leichtgläubig sind diese Idioten. Sie werden alle geimpft“, sagte sie in dem Video.
Ende Dezember 2021 bekam die QAnon-Aktivistin dann selbst Corona-Symptome. In einem letzten Video über einen möglichen Sturz der Regierung durch Rechtsradikale war sie deutlich erkennbar verschwitzt und musste mehrmals husten. Gleich zu Beginn des Videos beschwerte Weldon sich, erschöpft zu sein. Kurz nach Erscheinen des Videos, wurde sie in ein Krankenhaus in Kalifornien eingeliefert. Am 31. Dezember 2021 postete sie auf Instagram ein Bild von sich, das sie mit Sauerstoffmaske zeigt. In dem Post behauptete sie, im Krankenhaus in Kalifornien beinahe an einer bakteriellen Lungenentzündung gestorben zu sein.
Sie weigere sich, „Faucis Remdesivir“, ein antivirales Medikament, zu nehmen, erklärte Cirsten Weldon laut der britischen Zeitung Independent auf Telegram. Am Freitag (07.01.2022) wurde schließlich öffentlich, dass die QAnon-Aktivistin an den Folgen der Corona-Infektion gestorben ist.
Impfgegner:innen in den USA: Mehrere Todesfälle durch Folgen einer Corona-Infektion
Cirsten Weldon ist nicht die einzige QAnon-Aktivistin und Coronaleugnerin, die an den Folgen des Virus gestorben ist. Die Aktivistin Veronica Wolski ist aus demselben Grund gestorben. Ihre Anhänger:innen hatten zuvor das Krankenhaus aufgefordert, sie mit Entwurmungsmittel zu behandeln.
Auch der Impfgegner und TV-Prediger Marcus Lamb ist nach einer Corona-Infektion gestorben. Verschwörungsideolog:innen sehen die Tode ihrer Führungsfiguren jedoch nicht als Beleg für die Gefahr einer Infektion an. Wie der Independent berichtet, kursieren Verschwörungserzählungen, ihre Idole seien während der Krankenhausaufenthalte ermordet worden. (Max Schäfer) und schon ist das nächste Märchen auf den Weg gebracht. Aber langsam kommt Hoffnung auf, dass es die 'richtigen Menschen' trifft, wenn es um die Ansteckung geht.
Heute wieder Vernissage bei der Michael-Horbach-Stiftung in der Wormser Str. 23 in der Südstadt. Hier ein Gespräch mit ihr auf YouTube
8. Januar 2022
Es gibt Dummheiten, die macht man immer wieder! Nicht neu, sondern auch von mir mehrmals leidvoll erfahren - zuletzt heute. Unvorsichtigerweise hatte ich das Handy im Kino nicht lautlos, sondern ganz ausgestellt. Zufällig hatte ich aber nach einem neuen Handy-Vertrag ein neues Passwort ... nicht mehr das seit 2 Jahrzehnten! Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen, als ich in meinen Vertragsunterlagen noch "PIN" und "PUK" gefunden habe. Warum ich aber auch noch "PIN 2" und "PUK 2" habe, sagt mir nichts ...
So gar keine Doku über den Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchautor, Regisseur und Lyriker, Thomas Brasch, sondern ein vielschichtiges Filmerlebnis im Odeon heute: Lieber Thomas. "Der Film macht es sich dabei keineswegs leicht, sondern erzählt Braschs stete Konfrontationen als komplexes Geflecht aus den direkten Auswirkungen des realsozialistischen Systems, seiner Beziehung zum Vater sowie seiner ausschweifenden Persönlichkeit. In keinem Moment moralisiert der Film oder wertet die Handlungen seiner Figuren – auch nicht die seines linientreuen Vaters. Das dergestalt zuhöchst differenziert gestaltete Bild nicht nur der Charaktere, sondern des Lebens in der DDR ganz allgemein, stellt eines der Höhepunkte dieses außergewöhnlichen Films dar, der sich mit diesen exakten Studien vom Gros der aktuellen filmischen Erzählperspektiven auf die DDR wohltuend absetzt." ein elungenes Filmerlebnis ...
7. Januar 2022
Es gibt einen Eklat um Djoković' Impfstatus - Der Impfverweigerer möchte ungeimpft mit einer Sondergenehmigung bei der Australian Open seinen Titel verteidigen. Dabei kamen selbst Einwohner Australiens nicht in die Heimat zurück, weil nirgends die Einschränkungen weitergingen als dort. Entsprechend groß ist die Empörung in Australien. Der Spiegel schreibt: "Der Streitfall Novak Djoković vor den Australian Open steht für einen neuen Umgang mit Sportidolen. Doch je mehr Menschen den offenbar ungeimpften Superstar kritisieren, desto mehr feiern ihn sein Vater und seine Landsleute."
„Sie haben Jesus gekreuzigt, jetzt kreuzigen sie Novak“ so die drastischen Worte seines Vaters! Auch gegenüber der serbischen Zeitung „Blic“ wütete der Vater des Weltranglisten-Ersten: „Mein Sohn ist heute Nacht in australischer Gefangenschaft, aber er war noch nie freier. Von diesem Moment an ist Novak zum Symbol und Führer der freien Welt geworden, der Welt der armen und benachteiligten Nationen und Völker,“ so zitiert ihn unsere Bildzeitung. Aber ich gehöre ja zu der kleinen Minderheit der Profisport-Gegner - einfach überflüssig, die ganze Branche ... aber sie füllt die TV-Sendeminuten und -Stunden, damit dazwischen die werbende Wirtschaft zu Wort kommen kann!
Nicht die normale Route heute mit Enkel Nils am Rhein in Rodenkirchen. Hochwasser überspült das Ufer, also bleibt nur der Gang über den Deich ... es gibt aber noch viel Spielraum für den Rhein bis zum Deichkamm. Und dann kämen ja auch noch die Stahlbarrieren oben drauf - die Verankerungen sind in der Bildmitte zu sehen.
6. Januar 2022
Viele Meinungen heute zum Jahrestag der Kapitol-Erstürmung - und auch viele Sondersendungen. Die Frage, ob Trump jetzt stärker ist als vorher ... in den USA muss man mit allem rechnen, zumal die meisten Trump-Wähler heute noch glauben, dass die Wahlen "gestohlen wurden."
In Kasachstan gab es Aufruhr, Verletzte und Tote, da in der Diktatur nicht "alles rund läuft" - nun sorgen Putins Friedenstruppen wieder für 'Ruhe und Ordnung'.
Bei all diesen traurigen Nachrichten gibt es auch schon einmal Lustiges zu sehen und zu berichten. Unten das Foto eines Feldes im niedersächsischen Schneverdingen, auf dem ein Landwirt das Futter für seine Tiere über 100 Meter so verteilt hat, dass die Vierbeiner nun eine Riesen-(Corona)-Spritze darstellen. Originelle Idee - ob es hilft?
5. Januar 2022
Bei gleichbleibenden Infektionszahlen erwarten wir heute in Köln den 100.000. Infizierten seit Beginn der Pandemie. Gut jeder 11. Kölner hat sich seit März 2020 mit Covid19 angesteckt ...
Unter der Überschrift "Die Denkpest geht um" schreibt heute Sascha Lobo, der TV-Mann mit dem Irokesenschnitt, eine lesenswerte Kolumne in Spiegel-Online über die Radikalisierung der Impfgegner.
"Zehntausende protestieren zusammen mit Rechtsextremen gegen die Coronamaßnahmen. Viele von ihnen sind so misstrauisch, dass sie gar nichts mehr glauben. Dahinter steckt mehr als ein Medienphänomen via Telegram."
Ein einmaliger Blick hinter ganz andere Kulissen: "Kaum ein Museum hat nach wie vor eine solche Anziehungskraft wie die Florentiner Uffizien. Wegweisende Renaissance-Gemälde von Sandro Botticelli, Leonardo da Vinci, Caravaggio und vielen mehr sorgen für Besucherandrang aus aller Welt. ... So erstrahlen nicht nur die Bilder in neuem Licht, auch die vielfältigen Überlegungen rund um ihre Präsentation werden anschaulich." so Silvia Bahl. Bei meinem letzten Versuch, die Uffizien zu besuchen, bin ich an der langen Besucherschlange und an der Hitze gescheitert - vor allem im Sommer kommen die jährlich gut 2,2 Mill. Besucher ... Silvia Bahl weiter: "In beeindruckenden Nahaufnahmen wird die subversive Kraft der Bilder deutlich: Erotik und Schönheit finden ebenso wie Tod und Gewalt einen visuellen Ausdruck, der bis heute die Zuschauer herausfordert. In den Worten der unterschiedlichsten Mitarbeiter vermittelt sich, wie bedeutsam die Kunstsammlung der Medici für unsere europäische Kultur ist, und wie viel an Rätselhaftigkeit sich die Bilder bis heute bewahrt haben."
4. Januar 2022
"Sie wird abgeholt, entweder mit dem Streifenwagen, mit dem Krankenwagen in Jacke oder mit dem Leichenwagen, egal wie sie abgeholt wird". So der Post zum Aufruf der Anti-Corona-Demo in Rostock - gemeint ist Manuela Schwesig, die dortige Ministerpräsidentin. Nach dem Mordaufruf gegen Sachsens Kretschmer jetzt der nächste Mordaufruf ... Doch nicht nur solche Meldungen verstören.
Am Silvesterwochenende hatten Unbekannte auf dem muslimischen Teil des Hauptfriedhofs in Iserlohn rund 30 Gräber geschändet. Es wurden Grabsteine umgeworfen, Dekorationselemente und Pflanzen beschädigt und herausgerissen. Unter den verwüsteten Gräbern war laut Süddeutscher Zeitung auch das eines Geflüchteten aus Ghana. Der damals 30-jährige Mann hatte 2016 versucht, ein dreijähriges Kind aus einem See zu retten. Dabei war er selbst ertrunken...
Das sind keine guten Nachrichten, zumal noch nicht erkennbar ist, ob und wie der Staat auf diese Grenzüberschreitungen reagieren wird. In Sachsen haben wir ja erlebt, dass jahrelanges Beschwichtigen nicht zielführend ist, ganz im Gegenteil: Staatliche Hilflosigkeit signalisiert Reichsbürgern, Coronaleugnern und Querdenkern Überlegenheit - ein fatales Signal!
Heute wird der SPIEGEL 75 Jahre alt - für jeden kritischen Wissensdurstigen ein Muss, ob in Print oder/und digital (neben der ZEIT) ... Unten die Seite 1 der ältesten mir vorliegenden Ausgabe ein Jahr später, am 3. Januar 1948; damals noch ein eher dünnes Blatt: 28 Seiten incl. 4 Seiten Anzeigen. Der Hohlspiegel erschien damals auf der ersten Innenseite ... Da ich den gesamten 2. Jahrgang habe (Geschenk meiner Kinder), ist es gelegentlich das Eintauchen in eine andere Welt, eine längst vergangene Weltgeschichte, eine Zeit, in der Frauen kaum vorkamen ...
3. Januar 2022
Wieder ein interessanter Start in den Alltag des Jahres 2022:
Auf der einen Seite gibt es den Vorschlag der EU, Atomenergie als 'grüne Energie' zu fördern, wofür es hierzulande wenig Unterstützung gibt; auf der anderen Seite will Japan 11 Jahre nach der Katastrophe in Fukushima täglich rund 140 Tonnen verstrahltes Wasser über einen Tunnel direkt ins Meer entsorgen ... haben jetzt die Befürworter der Atomenergie wieder Auftrieb?
Während die Bemühungen um eine höhere Impfquote von allen Seiten weiter zunehmen, gibt es auch gegenteilige Versuche. So unterstützt jetzt der ehem. Bundestagskandidat der CDU, Maaßen, die Ansichten des Impfgegners Sucharit Bhakdi, der behauptet, "die Corona-Impfungen zerstörten das menschliche Immunsystem und töteten „die Jungen und die Alten“. Die Impfung von Kindern vergleicht Bhakdi in dem Video mit Hinrichtungen: „Die Kinder werden an die Wand gestellt und sie schießen. Diese verdammten Leute schießen und töten unsere Kinder“. Es gibt aber in der CDU erfreulicherweise mutige Menschen wie Karin Prien, die sich dem entgegenstellen und den Parteiausschluss von Maaßen fordern.
Heute, knapp 5 Jahre nach seinem Tod hat die Post eine Sonderbriefmarke herausgegeben: eine Briefmarke mit David Bowie als Motiv ... wann gab es das schon einmal? Ich bin begeistert! Gibt es doch kaum vergleichbare Musiker, die wie er unvergängliche Musikgeschichte geschrieben haben ... hier eines von vielen Beispielen: Sunday
2. Januar 2022
In den letzten Wochen hatten die Hörer von Radio1 vom rbb die Möglichkeit, drei Lieblingssongs einzuschicken. Aus ihnen ist nun die Radio1 Hörercharts geworden, "die 100 besten Songs des Jahres 2021". Sie werden nun seit 9 h gespielt ... kurz vor 19 h kommt dann also die Nr. 1 ... fast alle tippen auf den Künstler mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen Danger Dan mit Eine gute Nachricht oder Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt ... 90 % hattem richtig getippt. Nr. 1 die 'Kunstfreiheit', Nr. 2 'gute Nachricht' und Platz 3 'lauf davon'. Sicherlich eine gute Wahl, auf jeden Fall immer hörenswert.
Meine Favoriten erst auf 10: Bastelbande feat. Domitie mit Shelter Syndrome, einfach eine großartige Komposition! Ganz ausgefallen Tocotronic feat. Soap & Skin mit Ich tauch auf - als Nr. 24; hätte nicht gedacht, dass dieses ausgefallene Stück so bekannt ist. Und auch, dass Nick Waterhouse mit Place Names auf die 19 gekommen ist, erstaunt mich; aber die Hörer von Radio1 sind schon sehr heterogen und haben einen sehr differenzierten Geschmack! Hier die Gesamtübersicht ...
Bis 19 h blieb viel Zeit; u.a. für die Zubereitung einen deftiges Grünkohleintopfs ... und für das Lüften der Wohnung danach.
1. Januar 2022
Neujahr ist Zählerablesen angesagt ... u.a. für die Rheinische Netzgesellschaft. Sie berechnet die Erstattung des eingespeisten Stroms. In 2021 hat meine Phozovoltaik-Anlage 2,37 MWh Strom produziert und davon 1,22 MWh eingespeist.1,15 MWh habe ich selber verbraucht. Da ich aber nur von Mitte März bis Mitte Oktober Überschuss erwirtschafte, bin ich in der übrigen Zeit auf Zukauf angewiesen, insgesamt 0,72 MWh, weil mein Verbrauch 1,87 MWh erreicht. Im Winter steht die Sonne eben zu niedrig am Himmel ...
Das neue Jahr hat gut angefangen, nämlich mit einem interessanten Kinobesuch: Ein Festtag. Dem Geschehen zu folgen anfangs etwas kompliziert ... England 1924: "Der Stand definiert, wer man ist, und man wird niemals etwas anderes sein. Die Liebe von Jane und Paul, so sie von seiner Seite aus überhaupt eine ist, wird niemals öffentlich ausgelebt werden können. In prägnanten Momenten zeichnet der Film aber nicht nur ein Bildnis ihrer beider Leben, sondern auch das der Menschen in ihrem Umfeld, die auch allesamt gefangen sind, unfähig, sich über Konventionen und Traditionen hinwegzusetzen..." (Filmspiegel)
„Ein Festtag“ erzählt von einem schicksalshaften Tag, erzählt von der Vorgeschichte, aber auch wie sich die Ereignisse auf das restliche Leben ausgewirkt haben. Das klingt nach viel, ist es gleichzeitig aber nicht. Vielmehr handelt es sich um ein impressionistisches Drama zwischen Innen- und Außensicht, bei dem die Grenzen zwischen den Zeiten verschwimmen." so film-rezensionen.de ... so kann das Jahr weiter laufen.