Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln
Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln

November 2023

30. November 2023

Eigentlich hatte ich vor, heute Abend ins Kino zu gehen ('Old Oak') ... doch leider muss ich von heute auf morgen ein Langzeit-EKG über mich ergehen lassen. Als ich Messgerät, Kabel und Co. sah, wusste ich gleich, dass ich damit nicht mit der KVB ins Kino fahre. Dafür hatte ich dann Zeit, mich einmal etwas intensiver mit den täglich aktualisierten Energiedaten zu beschäftigen. In der Collage unten der Vergleich 2022 zu 2023 ... ein wahrer Quotensprung! 

Was mich nur ärgert: Der Gaspreis liegt auf einem 5-Jahres-Tief - aber ich habe im Oktober 2022 (zum Gashochpreis) einen Zweijahresvertrag abgeschlossen. Da habe ich echt falsch spekuliert!

29. November 2023

Wenn es draußen nass, kalt und windig ist, dann sind akustische Leckerbissen angesagt - heute ploppte ein Abo-Kanal auf, der mich auf The Cure und ihr Konzert in Buenos Aires vor vier Tagen aufmerksam gemacht hat - dort ist gerade Frühling, daher: Primavera Sound

Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein zusammen mit der Irene und Sigurd Greven Stiftung lädt zu einer Fotoreise durch das Köln der 1970er Jahre ein. Mit dem Titel „Auf Kölner Straßen – 70er Jahre Fotografie von Christel Fomm und Oswald Kettenberger“ wird ein ausgewählter Teil der vielfältigen Bestände des Greven Archiv Digital in den Räumlichkeiten des Haus- und Grundbesitzervereins ausgestellt. "Ob rauchend im Kiosk, feiernd im Hauptbahnhof oder schlendernd auf dem wöchentlichen Trödelmarkt: 24 Fotos erwecken die Menschen, Orte und Situationen der Siebziger Jahre in Köln wieder zum Leben und erzählen große und kleine Geschichten. Die Perspektiven der beiden Fotografen stellen den Ausgangspunkt der Vernissage dar – Christel Fomm und Bruder Oswald Kettenberger bilden nicht nur ab, sondern nehmen den: die Betrachter mit in eine Zeit von Protest, Umbrüchen, Sensationen und Veränderung," so die Onlinebeschreibung. Schöne Erinnerungen an die 70-er Jahre in Köln.

28. November 2023

Der Koalitionsvertrag für die neue Regierung in Polen steht, doch Präsident ernennt eine Ministerriege der unterlegenen bisherigen Regierungspartei. Erst in 14 Tagen muss sie sich einem Misstrauensvotum stellen und abdanken. Oder was planen die Verlierer der PiS-Partei noch, um den demokratischen Prozess zu verzögern oder zu verhindern?

Demokratischen Schlagabtausch heute im Bundestag: "Als »Klempner der Macht« bezeichnete Friedrich Merz den Kanzler im Bundestag. Olaf Scholz wertet das als Kompliment: »Ich bin stolz auf dieses Lob.«" so Spiegel-online heute um 22.43 h. Zeigt, dass das eigentliche Thema nicht wirklich im Mittelpunkt stand. Noch scheint Merz nicht zu merken, dass er auf verlorenem Posten steht - längst sind auch einige CDU-Ministerpräsidenten für das Aufweichen der Schuldenbremse, um die dringend notwendigen Investitionen anzuschieben: also für das neue Ausrufen einer Notlage zur Umgehung der Schuldenbremse - wetten?! Doch bei solchem Geplänkel kann letztlich nur die inhaltlich ahnungslose AfD profitieren ...

Heute ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Neumarkt, dem 'Markt der Engel'. Hier fehlt es an nichts, unglaubliche Auswahl an Geschenkmöglichkeiten, sogar ein Kinderkarussell ist dabei, eine weihnachtliche Krippe - und ein Infostand mit einem Engel ...

27. November 2023

Was haben sie 'triumphiert', Oppositionsführer Merz und die laute Presse, als das BVerfG-Urteil dazu führte, dass ein 60-Mrd. €-Loch entstand. Nun wird über einen Nachtragshaushalt das Loch gestopft - wie soll es auch anders gehen, wenn es um Klimawandel & Co. geht. Mal sehen, was Merz morgen im Bundestag sagt und die Presse dann schreibt.

Endlich hat auch der letzte der Flüchtlinge, die ich bei der Integration begleite, eine eigene Wohnung gefunden. Der anerkannte Flüchtling aus Afghanistan hat mir heute seine neue Wohnung gezeigt, nachdem er sie erst einmal grundsaniert hatte. So eine heruntergekommene Wohnung hatte er nach seiner Aussage noch nie gesehen. Jetzt glänzen die Wände rauhfaserweiß ... Küche und Bad warten noch - ob für Waschbecken und Badewanne Scheuermittel wie 'Viss' ausreichend sind? Ich will ihn ja nicht frustrieren ...

Parallel zum 'Buch für die Stadt' (2023 ist es der Volker Kutscher Krimi "Der nasse Fisch")  haben sich wieder sieben begeisterte Laiendarsteller aus unserem Viertel zusammengefunden und eine Reihe von Spielszenen zur Aufführung gebracht. Die 2. Aufführung war heute Abend in der Auferstehungskirche in der Heppenheimer Straße in Ostheim. "Anhand der handelnden Personen und ihrer Absichten, ob transparent oder verdeckt, versuchten die Mitwirkenden herauszufinden was die Wahrheit sein könnte und mit welchen Mitteln sie vertuscht werden. Auch die Rolle der Frau in dieser Zeit ist ein gewichtiger Aspekt im Buch und wurde spielfreudig und gut inszeniert/dargestellt." Und die Inszenierung bezieht auch aktuelle Ereignisse mit ein - bis hin zum Aufruf um Spenden für israelisch-palästinensische Friedensarbeit an Schulen. Der einzig richtige Weg!

26. November 2023

Über Machtmissbrauch in Beziehungen und über die gesellschaftlichen Kosten berichtet Spiegel-online heute: "Laut einer Studie des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) kostet häusliche Gewalt den Staat 148 Millionen Euro pro Tag. Ausgaben für Polizeieinsätze müssen bezahlt werden, genauso wie Ermittlungsverfahren, Bewährungshilfe, medizinische Behandlung, Arbeitsausfälle, Therapie für die Opfer, auch die Frauenhäuser und Fachberatungsstellen ...  Zahlen der beim Bundeskriminalamt erfassten Fälle: Rund 170.000 Frauen waren 2022 von Partnerschaftsgewalt betroffen, eine deutliche Zunahme zum Vorjahr. Das Dunkelfeld ist um ein Vielfaches größer." Und keine Lösung in Sicht ...

Während meiner ganze Schulzeit habe ich das Foto des Vermeerbildes neben unserem Klavier vor Augen: Herr und Dame beim Wein. Habe damals auch nicht viel darüber nachgedacht. Drucke von anderen Vermeer-Bildern hingen seinerzeit bei meinen Großeltern:  Die Briefleserin am offenen Fenster und die Dienstmagd mit Milchkrug. Aufgefallen ist mir aber stets Licht und Schatten. Und heute dann im Weißhauskino: "Das Beste an "Vermeer - Reise ins Licht" ist, dass dem Publikum so viel Zeit gelassen wird, die Gemälde in Ruhe zu betrachten. Eine angenehmere Seherfahrung als im Museums-Gedränge! Jedes Detail von Vermeers oft kleinformatigen Bildern wird auf der großen Kinoleinwand deutlich sichtbar: die blauen Töne der Schatten oder die grüne Erde, die er in die Hautfarbe mischt. Dem Film gelingt es, das Publikum mit der Begeisterung für Vermeer anzustecken - diesen rätselhaften Maler, über den so wenig bekannt ist, und der doch so eine einzigartige Könnerschaft entwickelt hat ..."

25. November 2023

Heute ist der internationale Gedenktag "Nein zu Gewalt an Frauen" - verschiedene Veranstaltungen sollen jetzt im Rahmen der Orange Days auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. " Jede Gewalt gegen Körper und Psyche ist auch ein Angriff auf die Seele. Zum Auftakt der Orange Days sind alle Interessierten zum interreligiösen Gebet unter dem Motto „Tendenz steigend“ in die Karl-Rahner-Akademie eingeladen. Die Frauenbeauftragte der Evangelischen Kirche Köln und Region, die Melanchthon-Akademie und das Odeon Kino beteiligen sich mit dem Dokumentarfilm „TINA“ über die Sängerin Tina Turner und einem anschließenden Filmgespräch an den Orange Days. In der Johanneskirche Brück findet der Gottesdienst „Nein zu Gewalt“ des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch statt. Am Tag der Menschenrechte und zum Abschluss der Orange Days (10.12.) wird das Augenmerk in der Kartäuserkirche auf die Situation von Frauen im Iran, in Afghanistan und in der Diaspora gelenkt," so die Ankündigung.

"Odonien leuchtet beeindruckt mit fesselnden Live Acts, die den Nachthimmel erhellen und das Publikum in Staunen versetzen. Dazu kommen beeindruckende Licht- und Feuerinstallationen, die dem Gelände eine faszinierende Vielfalt an Farben und Formen verleihen..." so die Homepage. War wie immer ein origineller Abend mit vielen Überraschungen - im Vergleich zu den sommerlichen Veranstaltungen nur ziemlich kalt und nass.

24. November 2023

"Wie wird man einem bedeutenden zeitgenössischen Künstler wie Anselm Kiefer filmisch gerecht? Einem, der sich selbst nie von Konventionen einschränken ließ? Der die Leinwand als Limit nicht akzeptiert, sie malträtiert und in den Raum erweitert? Wim Wenders nutzt, wie schon in der Tanz-Doku »Pina«, das 3D-Format, um hier eine Reise durch die Ideenwelten, Schaffensprozesse und riesigen Ateliers im südfranzösischen Barjac zu inszenieren und dabei Textur und Materialität der Werke zum Greifen und Begreifen nahe zu bringen. Die brillanten Bilder erzeugen weniger Überwältigung oder Spektakel, sie lassen immersiv eintauchen. Wenders lässt auch die Kontroversen um Kiefers Abarbeiten an deutscher Geschichte nicht aus, sein Blick ist im besten Sinne vermittelnd," so Thomas Abeltshauser in der Stadtrevue zu Anselm - Das Rauschen der Zeit. Schon erstaunlich, was Kiefer so alles geschaffen hat, und auch, wie Wim Wenders das inszeniert hat!

Da gibt es einen alternativen Karnevalsverein in Köln, Ponyhof e.V. ...  "In 2023 sind wir einen Monat im wunderschönen Innenhof der Kartäuserkirche (Kartäusergasse 7, 50678 Köln) für euch und den guten Zweck da. Es wird besinnlich und feuchtfröhlich. Wir trinken wieder für eine bessere Welt und der gesamte Erlös kommt verschiedenen guten Zwecken zugute. Jede gearbeitete Stunde ist ehrenamtlich."  Nun habe ich wieder den 'kleinsten Weihnachtsmarkt' in Köln getestet. Fazit: Tolle Atmosphäre, gut gelaunte Ehrenamtlerinnen (wie Brigitte), angenehme Gäste, unglaubliches Ambiente, leckerer Glühwein für 4 Euro (0,2 l) und dazu gibt's auch noch Spekulatius gratis ... auf der Website ist dann auch eine umfangreiche Liste der Projekte, die von den 'Ponys' gefördert werden!

23. November 2023

Das war heute morgen ein Schock:  mein Freund Wilfried ist in dieser Nacht gestorben - am letzten  Freitag trafen wir uns noch mit der alten Clique zum traditionellen Gänse-Essen; wir hatten schon neue Termine vereinbart ... nächsten Freitag wird er in seiner Heimatstadt Moers beerdigt. 

Noch bis zum 3. Januar 2024 sind zahlreiche Fotografien der "neuen Generation kubanischer Fotografen/innen" in den Kunsträumen der Horbachstiftung (Wormeser Str. 23) ausgestellt: Es sind die beiden Preisträgerinnen der Horbach-Stiftung für 2023. Und heute hat eine der beiden, Daylene Rodriguez Moreno, eine Führung im großen Saal der Stiftung angeboten ... "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Gute Fotos können nicht zum Schweigen gebracht werden. Sie sind eine starke Stimme."

Das gilt auch für einen weiteren Fotografen: Manuel Almenares. Von ihm sind die Schwarz-Weiß-Fotos unten und das mit den drei Mädels oben in der Collage - er ist mein Favorit!

22. November 2023

Es geht jetzt überall um die Frage, was mit dem 60 Mrd. €-Loch nach dem Urteil des BVerfG gemacht werden soll. Heute weißt Florian Harms, Chefredakteur t-online darauf hin:

" ... An eine andere Ungerechtigkeit hat man sich seit Jahren gewöhnt, dabei ist sie ebenso augenfällig: Deutschland leistet sich einen Dschungel aus umweltschädlichen Subventionen, die einige Branchen, Unternehmen und Bürger begünstigen – aber viele andere benachteiligen. Das Umweltbun-desamt hat ihre Summe schon vor 2  Jahren auf mehr als 65 Mrd. € beziffert. Dazu zählen unter anderem:

  • die Steuervergünstigungen für das produzierenden Gewerbe, also beispielsweise Bau, Bergbau und Energiewirtschaft,
  • die Niedrigsteuer auf Dieselkraftstoff für Lkw, Pkw und landwirtschaftliche Maschinen,
  • das Dienstwagenprivileg,
  • die Pendlerpauschale,
  • die Steuerbefreiung von Flugbenzin,
  • die Mehrwertsteuerbefreiung von internationalen Flügen,
  • der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Tierprodukte wie Fleisch, Milch und Käse."

Könnte man auch mal drüber nachdenken - wird man aber wohl nicht bei der FDP, weil ja jede Partei ihr Klientel hat ... Dazu Sascha Lobo, der bekannte TV-Kolumnist, dazu passend:  Austerität ist Missgunst in eine Ideologie gegossen – die Herrschaft der Excel-Ritter. Aber wer heutzutage die Zukunft herbeisparen will, glaubt auch, dass Stehenbleiben der energiesparendste Weg zum Ziel ist.

Hochwasser gab es jüngster Zeit eher nicht - lediglich Niedrigwasser im Sommer. Jetzt ist der Rhein wieder gut gefüllt und minimale Überschwemmungen sind sichtbar. Und dann passt auch wieder das alte Karnevalslied der Bläck FöössEinmol em Johr

Einmol em Johr kütt d\'r Rhing us em Bett,
nämlich dann wenn hä Huhwasser hätt.
Un dann freuen sich de Fesch,
dat es doch klor,
denn dann han se widder Sauerstoff
et eetste mol em Johr.
Un dann freut sich och d\'r Minsch,
dat es doch klor,
denn dann stink et nur noch hallef esu vill
et eetste mol em Johr.

Einmol em Johr ...

21. November 2023

Es gibt ein Meinungsforschungsinstitut, das ich regelmäßig zur Kenntnis nehme: Civey. Jetzt war die Frage: Wie bewerten Sie die Forderung der Union, das Bürgergeld in jetziger Form wieder abzuschaffen? 58,3 % fanden die Forderung der Union 'eindeutig richtig', 'eher richtig' weitere 6,8 % ... Nur 23,7 % meinten 'eindeutig falsch'! Zwar ist bei dieser Art der Umfrage die Fehlertoleranz ziemlich groß (hier 7 %). Es gibt Umfragen, bei denen ich regelmäßig das Ergebnis vorhersagen kann ... wie hier. Es gibt Umfragen, die eigentlich nur Stimmung machen sollen.

Die Weihnachtsmarktsaison ist seit Montag eröffnet ... heute kam ich am Rudolfplatz vorbei. Da auch noch eine Band mit kölschen Tönen vor dem Hahnentor aufspielte, war kein Durchkommen mehr möglich - nur drumherum.

20. November 2023

"Die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, anstelle eines Wiederaufbaus des Gazastreifens eine »freiwillige Umsiedlung« der Palästinenser aus dem Küstengebiet in andere Länder zu fördern.

Anstatt Geld für den Wiederaufbau des Gazastreifens oder das »gescheiterte« Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) bereitzustellen, »kann sich die internationale Gemeinschaft an den Kosten für die Umsiedlung beteiligen« und den Bewohnern des Gazastreifens helfen, »sich ein neues Leben in ihren neuen Gastländern aufzubauen«, schrieb Gamliel in der Zeitung »Jerusalem Post« ... Nach dem Krieg sei es eine »Option«, »die freiwillige Umsiedlung von Palästinensern in Gaza außerhalb des Streifens zu fördern, aus humanitären Gründen«, erklärte die Politikerin der Likud-Partei des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Alle bisherigen Lösungsversuche seien gescheitert. Ihr Vorschlag könnte »eine Win-win-Lösung sein: Ein Sieg für die Zivilisten Gazas, die ein besseres Leben wollen, und ein Sieg für Israel nach dieser verheerenden Katastrophe«, fuhr Gamliel fort." so Spiegel-online in dieser Nacht. Nach langem Schweigen über die Zukunft des  Zusammenlebens jetzt diese Töne? Unbeachtet von der Öffentlichkeit läuft seit Wochen die Bedrohung und die Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland ... So wird es mit Sicherheit keinen wirklichen Frieden dort geben. Es braucht eine ehrliche Zweitstaatenlösung ...

"Was sich liest wie ein klassischer Krimi wird bei Justine Triet zu einem packenden Gerichtsdrama, das die französische Justiz, Bildpolitiken, Sprachmuster und Geschlechterrollen hinterfragt. Sandra Hüller offenbart in der Hauptrolle genau jene Ambivalenz, die Wahrheit immer als subjektiv ausweist. »Wenn wir nicht verstehen, was passiert ist, sollten wir versuchen zu verstehen, wieso es passiert ist«, sagt der Sohn am Ende der wochenlangen Gerichtsverhandlung. Besser kann man die vorausgehende Ohnmacht und Ungerechtigkeit nicht kontern," so Patrick Holzapfel in der Stadtrevue. Völlig zu recht gewann Anatomie eines Falls die 'Goldene Palme' bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes. Wird wohl auch der beste Film für dieses Jahr bleiben.

19. November 2023

Eine ganz ruhige, friedliche Demo heute auf dem Ebertplatz; Musik und ernste Worte. Für den Frieden in Nahost ...  Die Tagesschau berichtete: "Sie wollen ein Zeichen setzen und gemeinsam trauern: Juden, Muslime, Palästinenser und Israelis, am Sonntag auf einer Friedensdemo auf dem Kölner Ebertplatz. Dahinter steht die Gruppe "Palestinians and Jews for Peace ...  Es gibt Menschen auf der einen Seite und Menschen auf der anderen Seite und dazwischen gibt es nichts. Und wenn man, Gott bewahre, als Jüdin die israelische Politik kritisiert - was dann für Angriffe kommen!". Mit "Palestinians and Jews for Peace" hat sie einen Raum gefunden, um ihre Sorgen, Ängste und auch ihre Wut mit Menschen, die ähnliche Biografien haben, zu teilen. Gegründet haben den Account zwei Freundinnen: Kristina Bublevskaya, Jüdin aus Russland, und Zeynep Karaosman, Palästinenserin. Die beiden bilden zusammen mit Swetlana und Nadine Migesel das Kernteam. Sie nutzen jede freie Minute, die ihnen neben ihren Vollzeitjobs bleibt, um Interviews zu geben, Flyer zu verteilen, einfach auf ihre Botschaft aufmerksam zu machen..."

18. November 2023

Eine Nachricht, die mir heute aufgefallen ist: "In Kenia haben Menschen an einem extra dafür geschaffenen Feiertag im großen Stil Bäume gepflanzt. Im Kampf gegen den Klimawandel sollten innerhalb eines Tages 100 Millionen Stück gesetzt werden. Die Aktion ist Teil des vergangenen Dezember verkündeten Plans der kenianischen Regierung, bis 2032 rund 15 Milliarden Bäume zu pflanzen. Die Setzlinge stellt die Regierung Bürgern kostenlos zur Verfügung."  Ein ehrgeiziges Ziel, doch vielleicht auch nur ein PR-Gag wie 2019 im benachbarten Äthiopien. Premierminister Abiy Ahmeds Regierung erklärte damals an einem Tag 350 Millionen Bäume gepflanzt zu haben. Doch heute sind die Ergebnisse dort bescheiden.

Bescheiden ist auch die ÖPNV-Verkehrssituation in Köln. Da stehe ich am Neumarkt noch vor Mitternacht und lese, dass auch nach 99 Minuten noch keine Linie 9 Richtung Königsforst fährt ... das macht dann 40 € Taxi. Mal wieder ein PKW, der eine Abkürzung durch's Gleisbett gesucht hat ... 

17. November 2023

Am dritten Freitag im November ist in jedem Jahr "Gänse-Essen" angesagt - mit Studienfreunden im 'Schäfer' auf der Dürener Straße. So gut kriege ich 'Gänse' nicht hin. Nächstes Jahr also am 15. November!

Unter dem Leitmotiv "Juden und Palästinenser für den Frieden" haben Zeynep Karaosman (Kölner Lehramtsstudentin mit syrisch-palästinensische Wurzeln) und Kristina Bublevskaya (Kind von jüdischen Kontingentflüchtlingen) schon am 22. Oktober eine erste Demonstration organisiert. Jetzt haben WDR und Stadtanzeiger darüber berichtet. Keine Flaggen, nur Kerzen und Blumen; es geht ausschließlich um Solidarität mit den Opfern beider Seiten ... Endlich eine Demo, an der ich in dieser Frage teilnehmen möchte.

16. November 2023

"Die Zeiten ändern sich" ... jahrzehntelang habe ich die Print-Ausgabe des Spiegel abonniert. Eigentlich wäre dagegen auch nichts einzuwenden, doch zu selten kam der Spiegel auch samstags in den Briefkasten. Und außerdem war ich bei Erscheinen oft nicht in Köln und hatte dann gleich zwei Ausgaben ... Seit einer Woche bekomme ich die Ausgabe schon freitags auf den PC bzw. auf's Handy geschickt - dazu auch ständig die zahlreichen tagesaktuellen Meldungen. Bin begeistert!

Die Auswahl ist wieder groß ... tolle Kinofilme warten auf mich. Heute habe ich mich für Fremont entschieden. "Die Schwarz-Weiß-Bilder und die langen Einstellungen, in denen die Kamerafrau Laura Valladao das ruhige Geschehen einfängt, sorgen für eine melancholische Atmosphäre. Die Kulissen, darunter das Mietshaus, in dem die Protagonistin mit anderen Geflüchteten lebt, sowie eine mäßig besuchte Gaststätte und Donyas Arbeitsplatz, sind eher von Kargheit geprägt. Die Absurdität vieler Situationen und die überaus stoische Art der Heldin verleihen der Tristesse wiederum den Witz, der Fremont bei aller Ernsthaftigkeit zu einer hervorragenden (Tragi-)Komödie macht. Jalali lässt die Schwere nicht verschwinden; er trotz ihr aber in einem beinahe rebellischen Akt etwas Amüsantes ab," so die KinoZeit treffend.

15. November 2023

Die neuen Sonderausstellung im EL-DE-Haus (NS-Dokumentationszentrum): "Schalom und Alaaf" zeigt, "wohin Judenhass schon einmal geführt hat", so der Kölner Stadtanzeiger am 7. November zur Eröffnung. Es geht um jüdische Mitbürger im Kölner Karneval und um Karneval im NS-Staat. Bilder und Dokumente zeigen Bedrückendes. Beeindruckt hat mich die Geschwindigkeit, in der Anpassung, Anbiederung und Unterwürfigkeit geschahen. Im Protokoll der Roten Funken vom 13. April 1933 ist zu lesen: "Die nationale Erhebung in unserem Vaterlande gibt dem Vorstande Veranlassung als Punkt 1) im Protokoll ... nieder zu legen, dass er sich voll und ganz zur heutigen Regierung bekennt. Infolgedessen werden die Ehrenmitglieder Adenauer, Elfgen, Bauknecht und das Senatsmitglied Max Grünbaum aus unseren Listen gestrichen ..." Jegliche Opposition (Ex-OB Adenauer) und Juden werden schon wenige Wochen nach der Machtergreifung der Nazis ins Abseits gedrängt - von den Angepassten und den Mitläufern.

14. November 2023

Zwei amerikanische Bands heute Abend bei Bumann & Sohn in Ehrenfeld: "Beschädigung als Leitwährung" titelte die TAZ in der Besprechung. "Meg Remy macht mit ihrem Bandprojekt U.S. Girls und dem neuen Album „Heavy Light“ eine Gratwanderung: eingängige Popsongs und düstere Texte." Und das wollte ich heute Abend nicht verpassen. Auch nicht die zweite Band: Deeper aus Chicago: "Mit dem zweiten Album »Auto-Pain« betritt Deeper größere Räume und benutzt Synthesizer, um Schatten zu kreieren, wo Mauern aus Gitarren zuvor die Sonne ausgeschlossen hätten," so JPC in der Besprechung des Albums.

Fazit des Musikabends: Die Stimme von Meg Remy ist wirklich sensationell. Kaum zu verstehen, dass sie mit ihrer Stimme nicht bekannter geworden ist ...

13. November 2023

"Für die Republik, gegen Antisemitismus": Mehr als 100.000 Menschen kamen zu einem Marsch in Paris zusammen. An der Spitze liefen zwei ehemalige französische Präsidenten," so die ZEIT heute.

"Greta Thunberg ergreift bei Demo erneut Partei für Palästinenser. Mit einem Palästinensertuch um den Hals trat Greta Thunberg bei einer Klimakundgebung in Amsterdam auf. Propalästinensische Aussagen von Teilnehmern sorgten für Empörung," so die nächste Meldung der ZEIT. Das sind die typischen Nachrichten in diesen Tagen, die Liste ist lang ... aber Lösungen fehlen.

Erst eine Bahn der Linie 9 ausgefallen, dann auch noch ein "PKW im Gleisbett" (wollte wohl 'ne Abkürzung nehmen) ... da habe ich dann die Hoffnung aufgegeben, den Film im Odeon halbwegs pünktlich zu erreichen. Morgen werde ich nicht 60 Minuten für eine 20-Minuten-Fahrt einplanen, sondern 90 Minuten ... das Konzert im Bumann&Sohn wird nicht wiederholt, im Gegensatz zum Kinofilm.

12. November 2023

"Die Quizshow rund um Köln! Sonntag ist nicht nur Tag des Herrn, sondern nun auch der von Katrin Piplies und Betty LaMinga. Sie bieten Lokalkolorit, Spontaneität und Spektakuläres. Das rasante Damendoppel ist jeden Monat in einem anderen Veedel unterwegs. Was sie dort finden, bringen sie direkt mit auf die Bühne: Historie, Filme, Interviews u.v.m. Diese zwei haben einen Kölner Bildungsauftrag und nehmen ihn durchaus ernst. Sie reisen zu Fuß, mit dem Rad und der KVB, denn sie wissen: Wer langsam reist, sieht besser hin," so die Ankündigung zum heutigen VeedelSpass im Ateliertheater. Heute Sülz!  Großartig ... die nächste Überraschung ist gebucht!

Sieht schon stark aus, die 'Zülpicher' nach dem Aufräumen. Die Toilettenhäuschen in Reih und Glied, die Absperrgitter in Massen. Weiberfastnacht auf ein Neues!

11. November 2023

Endlich habe ich ein erstes Musik-Video vom verpassten Auftritt von Röyksopp im Kölner Palladium am 23.10.2023  im Netz gefunden! Und außerdem bin ich jetzt auf eine ttt-Sendung vom 26. Februar 2023 gestoßen mit einem Bericht über die laufende Europatournee von Röyksopp ... schade, dass die Sendung nur noch bis Februar 2024 vorgehalten wird.

Unten in der Collage oben links ein Screenshot von der Eröffnung des offiziellen Karneval am 11.11. um 11.11 h wie in jedem Jahr auf dem Heumarkt; dazu einige Szenen nachmittags und abends aus der Severinstraße.

Für mich gab es das Kontrastprogramm, nämlich im Odeon 'Ein ganzes Leben'. Schon deshalb, weil ich kein Kölsch-Fan bin, und schon gar nicht ab 11 h vormittags: "Das Glück wird jedoch jäh zunichtegemacht durch eine Naturgewalt: Eine Lawine zerstört die Hütte und damit die gemeinsame Zukunft. Zurück bleibt ein Gebrochener, ein Geschundener, dem man durch die nun kommenden Jahre folgt bis hin zum Kriegsgefangenenlager in Russland. Später kehrt der Egger wieder in die Berge zurück, wo soll er sonst hin? Wie will man leben, wie sterben? Aus der erzählerischen Ökonomie Seethalers ist bei Steinbichler und seinem versierten Drehbuchschreiber Uli Limmer ein großes episches Drama geworden, das mit kräftigen, majestätischen Bildern aufwartet und manchmal hart an glatten Klischees und Rührseligkeit vorbeischrammt. Aber doch funktioniert der Film als Ganzes, ein ganzes Jahrhundert und seine Umbrüche ziehen vorbei, ein hartes Leben und acht Jahrzehnte werden erzählt. Bis hin zum Schluss, wenn der alte Egger, ein einsamer Kauz – gespielt von August Zirner, am Lebensende schreibt: "In letzter Zeit denke ich wieder öfter an Dich. An das, was war und an das, was hätte sein können. Ich habe niemanden, aber ich habe alles, was ich brauche," so Markus Aicher vom Bayrischen Rundfunk.

10. November 2023

" ... Sicher, auch ich verfolge den Krieg in Gaza mit Entsetzen. Und ja, auch ich frage, welche Verhältnismäßigkeit das sein soll, bei der jetzt schon über zehntausend Menschen getötet worden sind, unter ihnen vermutlich viele Milizionäre, aber eben auch 4100 Kinder, 2641 Frauen, 79 UN-Mitarbeiter und 37 Journalisten. Die Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza werden zwar von Israel bestritten, indes von Vertretern der UN, zahlreichen Hilfsorganisationen und seriösen Sendern wie CNN als glaubwürdig eingestuft. Die israelische Armee rechtfertigt ihre Luftangriffe damit, dass sich die Hamas-Kämpfer in oder unter Wohngebieten, Krankenhäusern, Schulen, Kirchen und Moscheen verschanzt hätten, und das stimmt sicherlich. Neben den 240 entführten Israelis hat die Hamas auch die Bevölkerung Gazas als Geisel genommen. Aber würde man ein Haus, das in der Gewalt von Entführern ist, ohne Rücksicht auf die Geiseln bombardieren?" So fragt Navid Kermani in der aktuellen Ausgabe der ZEIT. Lesenswert!

Der dritte Regenabend hintereinander .... das sieht schlecht aus für die Kinder und ihre Laternen. Heute waren es nur drei Gruppen, die vorbei kamen und sangen. Hier einige der selbstgemachten Laternen. 

9. November 2023

wieder einmal ein Klassentreffen, zum zweiten Mal in Nümbrecht - Nachbargemeinde von Waldbröl, wo wir im vorigen Jahrhundert das Hollenberg-Gymnasium besucht haben. Interessant die Themen: Weniger Erinnerungen an die damalige Schulzeit, mehr Familie ...

Einen vierten Mitschüler hatten wir vor einem halben Jahr verloren. Christian ist im Flieger in Fernost auf einer Vortragsreise verstorben; er war Hochschullehrer an der Uni Hamburg, Fachgebiet Tropenmedizin. Wir erinnern uns noch an seine Berichte beim letzten Klassentreffen vor zwei Jahren. Unser nächsten Klassentreffen ist in anderthalb Jahren in Bonn mit 'Begleitprogramm' geplant.

Draußen verlieren die Kirschbaumblätter ihre grüne Farbe - da muss drinnen frische Farbe und guter Duft her ...

8. November 2023

Heute vor genau 100 Jahren begann der tags drauf niedergeschlagene Putschversuch HitlersDanach darf man wohl heute niemanden fragen - kaum jemand kennt Vorgang und Hintergründe. Die ZEIT hat letzten Donnerstag einen ausführlichen Bericht gebracht, die Landeszentralen für politische Bildung halten Material bereit. Schon damals wurden jüdische Menschen überfallen; antisemitische Stimmung wurde geschürt ... die Folgen sind bekannt.

Heute um 18 Uhr begann auf den Roncalliplatz am Dom ein Schweigemarsch, "nach einer kurzen Begrüßung ziehen die Teilnehmenden mit Kerzen durch die Kölner Innenstadt, vorbei an der Glockengasse, wo heute das 4711-Haus steht und sich bis zur Reichpogromnacht 1938 Kölns erste neuzeitliche Synagoge befand. Der Marsch erinnert an den 9. November 1938, als in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesetzt und jüdische Geschäfte geplündert wurden. Die Reichspogromnacht war das offizielle Signal zu einer Entwicklung, die in der "Endlösung der Judenfrage" und Ermordung von sieben Millionen Menschen mündet,"  so die Ankündigung von Domradio.

Ich war nicht dabei, denn der Kindergarten im Waldbadviertel hatte heute einen St.Martinszug geplant ... aber leider verlief er nicht so richtig erfolgreich - der Regen ist der Feind der selbstgebastelten Papierlaternen. Ich habe vergeblich auf die Kinder gewartet ... hätte ich ja doch ins Kino gehen können.

Man hat es immer vermutet, aber hier ein aktuelles Beispiel: "Es gibt zahlreiches authentisches Bildmaterial und Berichte zu zivilen Opfern in Gaza und Israel seit den Terrorangriffen der Hamas und Israels Gegenangriffen. Dennoch mischen sich im Netz auch manipulierte und aus dem Kontext gerissene Aufnahmen unter glaubwürdige Berichte. So auch ein Foto, das einen Mann mit fünf Kindern vor einem zerstörten Gebäude in Gaza zeigen soll. Doch ein genauer Blick auf das Bild deckt auf: Es ist nicht echt, sondern mit Künstlicher Intelligenz generiert," so der Faktencheck von CORRECTIV. - unten ein Screenshot vom Faktencheck. Interessant, wie leicht heute manipuliert werden kann.

7. November 2023

In der ZDF-Mediathek: Ich bin! Margot Friedländer "Das Dokudrama widmet sich der Lebensgeschichte der 101-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. Ihre persönlichen Schilderungen bilden den Leitfaden des Films. 1943 taucht die damals 21-Jährige vor der Gestapo unter, versteckt sich in Berlin und ist auf das Wohl und die Gnade ihrer Helfer angewiesen, die ihre Situation oft auch ausnutzen ..." so die ZDF-Ankündigung, passend zum 85. Jahrestag der Novemberpogrome im Jahr 1938 - heute wichtiger denn je ...

Vier Wohnungslose fotografieren ihren Alltag, ihre Alltagswege in Köln mit einer Einwegkamera. "Draussensicht" heißt die Ausstellung (bis 29.1.2023) in der Oase (Alfred-Schütte-Allee 4, in der Nähe der historischen Drehbrücke), eine Organisation, "die Beratung, Informationen und weiterführenden Hilfen rund um das Thema Wohnungslosigkeit und drohenden Wohnungsverlust" bietet. Ehrlich gestanden habe ich mich bislang noch nicht mit dem Thema beschäftigt, bis heute. Allein die Kurzportraits der vier Fotografen sind beeindruckend ...

6. November 2023

Nach einem Jahr Pause heute wieder einmal eine Pegida-Veranstaltung - nicht mehr 25.000, sondern 1.300 Protestierer lauschten den Worten von Höcke und Kalbitz. Der Wahlkampf in den drei neuen Bundesländern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, ist eröffnet. Wenn man Höcke zuhört, dann gibt es wohl kaum Hoffnung, dass sich Menschen aus anderen Ländern dort für Jobs anwerben lassen und den Fachkräftemangel geheben werden. Kaum zu glauben, dass es Menschen gibt, die den Höckes auf den Leim gehen. Aber ist eben eine Frage des Intellekts.

Arab Strap, schottische Band aus den Neunzigern mit wechselvoller Geschichte, heute im Luxor. Nach zehnjähriger Trennung stehen sie seit 2016 wieder auf der Bühne; täglich in einem anderen Club. Normalerweise beachte ich den Text nur bedingt - bei Arab Strap verstehe ich ihn kaum, da sie im schottischen Dialekt singen ...

5. November 2023

War schon auf dem Weg zu The Stage Gallery in Bonn. Dort war heute der letzte Tag der Ausstellung des SLYCAN Trust, einem gemeinnützigen Think-Tank, in Zusammenarbeit mit The Stage Gallery, ein einmaliges Event im Vorfeld der Weltklimakonferenz COP28. Thema: Was sind Klimaschäden und -verluste und wie sehen sie vor Ort aus? Schließlich geht es dann um Vertreibung und Migration ...

Aber erst fiel ein Zug aus. Und als der zweite mit Verspätung angekündigt wurde, habe ich mich auf den Heimweg gemacht - schließlich habe ich heute Abend Gäste und die Zeit für die Vorbereitungen war schon knapp kalkuliert. So hatte ich dann Muße, alles ruhig angehen zu lassen; eine neue Variation von Kürbissuppe, den Kartoffelgratin mal anders, endlich mal wieder Bratäpfel, den Radicchio mal gebraten wie Blattspinal mit Zwiebeln, Knoblauch und dazu Parmesan - aber wer lieber Kohlrabi mag, wird auch fündig. Der Lachs kommt nachher aus dem Backofen in neuer Begleitung. Vorher noch ein bunter Salat  und ein Chinakohlsalat u.a. mit Mandarinen ... Und das ganze in akustischer Begleitung des Albums Lost Tapes von Röyksopp - einfach großartig - von In the end über Rescue bis Rising urge 

4. November 2023

Nun ist der FC seit heute Tabellenletzter, obwohl gegen Augsburg ein Unentschieden herauskam. Und leider hat Bayern München auch noch in Dortmund gewonnen - nur gut, dass Leverkusen die Tabellenführung hält und auch Stuttgart noch im Rennen ist. Eigentlich interessiert mich seit Jahren die Fußballbundesliga eher nur am Rande. Doch seit Jahrzehnten 'kämpfen' wir beim online-Spiel 'Kicktipp'. Da hat man ja ein ganz anderes Interesse am Spielgeschehen ... Nach meinem Gewinn des Kicktipps bei der letzten WM bin ich jetzt nur auf Platz 5 ...

Nach langem pandemiebedingten Warten ist Selig heute in der Kölner LiveMusikHall ... meine Nachbarinnen waren absolut textsicher, Kompliment. Und totale Fans, die Augen glänzten. Sänger Jan Plewka verriet, ihr bestes Lied bislang sei 'Bruderlos' gewesen (tolles Video!) - sie bedauerten es sehr, dass es kein Hit geworden ist ... wieder ein unterhaltsamer Abend dank Jan Plewka.

3. November 2023

Heute soll 'Weltmännertag' sein, was mir bislang wirklich nicht bekannt war. Gegoogelt habe ich erfahren, dass es ihn seit 2000 geben soll; Schirmherr seinerzeit Gorbatschow. Und ein weiterer Gedenktag: Der Internationale Männertag - in jedem Jahr am 19. November. Also ein 'Tag des offenen Denkmals' hat Hand & Fuß, aber Männertag?

Einfach immer ein echter Ohrenschmaus - der 'Because-Chor' aus Köln unter der Leitung von Mariano Galussio. Heute Abend in der Alteburg das Konzert 'fett & rosig' (von 'Paint it black' bis 'Zombie') ... und ein Wiedersehen mit anderen Fans.

2. November 2023

Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ im Kino – Die Balance des Unglücks" schreibt die Frankfurter Rundschau ... Es geht um ihre Jahre von 1959 bis 1963, in denen sie mit Max Frisch liiert war. " Mit dieser "Filmbiografie ... kehrt von Trotta zurück zum dramaturgischen Rezept von „Hannah Arendt“ (2012) – sie setzt biografische Elemente einer Paarbeziehung in Verbindung zu einer dezent-didaktischen Vermittlung von Sprachkultur. Aus autobiografischen Bachmanntexten hat sie ein lebendiges, geistreich-diskursives Dialogbuch entwickelt." Bin begeistert von diesem facettenreichen Film. War bislang der beste der 41 Filme in diesem Jahr. Und dazu kamen auch einige besonderen Umstände. Selten habe ich so zeittypische Kleidung, Wohnungseinrichtungen aus dieser Zeit gesehen, so passendes Ambiente!

Ganz anders der vor fast genau 8 Jahren gedrehte Film: Die Geträumten: "Um Liebe und Hass, um richtige und falsche Worte, geht es in dem Film „Die Geträumten“. Im Zentrum stehen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, die sich im Nachkriegswien kennengelernt haben. Deren Briefwechsel bildet die Textgrundlage. Die dramatische, rauschhafte, aber auch unendlich traurige Liebesgeschichte zwischen Bachmann und Celan beginnt 1948, als sie 22 und er 27 Jahre alt ist, und sie endet mit dem Suizid Celans 1971 in Paris ...  Zwei junge Schauspieler, Anja Plaschg und Laurence Rupp, treffen sich in einem Tonstudio, um daraus zu lesen. Die dramatisch schwankenden Gefühle der Briefe – zwischen Rausch und Verlustangst, Entzücken und Erschrecken, Nähe und Fremdheit – gehen auf die Schauspieler über."  Vor genau 50 Jahren ist Ingeborg Bachmann im Alter von 47 Jahren gestorben. Ihr kurzes Leben könnte noch so zu manchem Film inspirieren - schließlich war sie mit 'ner ganzen Menge interessanter Männer liiert - wie Henry Kissinger oder Magnus Enzensberger!

1. November 2023

Es scheint Überbietungswettbewerb zu geben. Wer wird als nächster die Vorurteile bedienen? Auf der einen Seite sagt das Bundesverfassungsgericht: "Die Leistungen müssen ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen." Demgegenüber erklären nun  Lindner und Buschmann, dass die Leistungen "quasi auf null" denkbar seien. Sie sprechen von einer neuen Realpolitik! Mal sehen, wer als nächstes nachlegt, die CDU oder die AfD. Und aus meiner Sicht bleiben Zweifel; auch mit diesem Postulat wird sich die FDP nicht positiv von der 5-%-Hürde entfernen.

Heute im Filmhauskino in der Maybachstraße: "BREAKING SOCIAL​ befasst sich mit globalen Mustern von Kleptokratie und Extraktivismus. Ein ermordeter investigativer Journalist in Malta. Ein Fluss ohne Wasser in Chile. Wenn die Menschen einen Wendepunkt erreichen, fangen sie an, sich zu organisieren und zu protestieren. Wir werden diejenigen sehen, die bereits an vorderster Front der sozialen Aufstände auf der ganzen Welt kämpfen. Breaking Social erforscht die Möglichkeiten der Überwindung von Ungerechtigkeit und Korruption. Ein Film über die Neugestaltung der Bausteine unserer Gesellschaften und das Entzünden der Samen der Hoffnung, die in jedem von uns leben." Schwanken zwischen Entsetzen, Skepsis und Hoffnung ... unten eine Collage aus Screenshots.

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© Klaus Kirschbaum