28. Februar 2023
"Als die Deutschen heute vor 90 Jahren erwachten, war ihr Land ein anderes." ... daran erinnerte heute u.a. t-online. Am Vorabend war ein Feuer im Reichstag ausgebrochen, in der Nacht stand der Plenarsaal in Flammen. Nur vier Wochen nach Hitlers Machtergreifung ging die Demokratie auch bildlich zu Ende - und nur eine kleine Minderheit machte sich Sorgen.
Auch in meinem 'Gemüseanteil' (von der Solidarische Landwirtschaft Helmesehof in Stommeln) war diesmal Palmkohl - eine Varietät des Grünkohls, auch Italienischer Kohl, Schwarzkohl, Toskanischer Kohl genannt. Da ich gelesen hatte, dass man ihn wie Grünkohl machen kann, habe ich etwas improvisiert - nur 10 Minuten muss er kochen, daher habe ich Pastinaken, Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln und Petersilienwurz habe ich vorher schon angebraten und schließlich den Kohl mit den Mettwürsten dazugegeben ... besser als das übliche Grünkohl-Gericht!
27. Februar 2023
Die Nachrichten werden immer düsterer in Israel. Die Gewalt eskaliert, die Demokratie geht dem Ende entgegen ... letzte Hoffnung sind die mächtigen Demonstrationen in regelmäßigen Abständen. Für mich einfach unvorstellbar. Das Parlament soll dann mit einfacher Mehrheit Entscheidungen des Obersten Gerichts aufheben ...
Heute wieder Streiktag bei der KVB ... Zeit für andere Dinge! Als es jetzt bei meinem 'Gemüseanteil' (von der Solidarische Landwirtschaft Helmesehof in Stommeln) auch ein Gemüse Postelein bekam, musste ich erst einmal googeln: "Das Postelein, auch Gewöhnliches Tellerkraut oder Kuba-Spinat genannt, ist ein Blattgemüse, das ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist. In Mitteleuropa wird es erst seit wenigen Jahren angebaut, jedoch immer mehr von Gourmets geschätzt. Man findet einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C, Calcium, Magnesium und Eisen in der Pflanze. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung soll Postelein sehr gut bei Sodbrennen und Magenentzündungen helfen. Rezept-Tipp: Die Posteleinblätter roh als Salat zubereiten und essen, bzw. gekocht wie Spinat verwenden. Durch seinen charakteristischen Geschmack benötigt Postelein kaum Gewürze." Daraufhin habe ich mir mal einen bunten Salat gemacht - mit Matjes, weil ich darauf Appetit hatte ...
26. Februar 2023
Kaum nachzuvollziehen, aber trotzdem Fakt - die Äußerungen von Wagenknecht, Höcke und anderen am Wochenende ... wer ist 'Schuld' am Krieg in der Ukraine? Dazu einer der zahlreichen Kommentare, die mir gefallen haben: "Die gute Nachricht zur Wagenknecht-Schwarzer-Demo zuerst: Die Demokratie in Deutschland funktioniert. Man kann mit 13.000 Leuten in Berlin gegen die Regierung protestieren, allerlei Lügen über den russischen Angriffskrieg ventilieren, die Teilnehmerzahl gnadenlos übertreiben – und bekommt alle mediale Aufmerksamkeit, die man sich wünschen kann, auch wenn man seit Monaten jammert, Kritiker würden mundtot gemacht. In Moskau säße man, das nur zur Erinnerung, längst im Knast. Was unverständlich bleibt: Wieso nennt man das ganze ,Friedensdemo', wenn es doch im Kern darum geht, dem Angriffsopfer die Unterstützung zu entziehen und den Aggressor triumphieren zu lassen? ..."
Zufällig mal reingehört, was in Teenie-Kreisen so gehört wird: Nina Chuba (mit 'Provinz')
Ich glaub ich will heut nicht mehr gehen (Official Music Video) ... so schön haben das die früheren Teenies nicht sagen können ... Sogar der SPIEGEL hat in seiner aktuellen Ausgabe (vom 25.2., S. 103) unter dem Titel 'Selbstermächtigung und Sehnsucht' über Nina Chuba berichtet - da erfahre ich auch, dass sie in Wirklichkeit Nina Katrin Kaiser heißt.
Kinoabend mit What's Love Got To Do With It? "Die Freunde Kaz und Zoe sind zusammen im multiethnischen Viertel Londons aufgewachsen. Nun beschließt Kaz dem Vorbild seiner pakistanischen Eltern zu folgen und eine arrangierte Ehe einzugehen. Die skeptische Zoe folgt ihm als Dokumentarfilmerin nach Lahore und beobachtet das Experiment professionell distanziert und zugleich freundschaftlich zugewandt. Shekhar Kapur spielt in seiner romantischen Culture-Clash-Komödie die Positionen nicht gegeneinander aus, sondern lässt Raum für Nuancen und unterläuft so manches Vorurteil. Die Liebe kommt schon mit der Zeit, glaubt Kaz. Und hat damit am Ende gar nicht so unrecht... Opulentes, farbenfrohes Kinospektakel der Sinne. Mit Emma Thompson als liebevoll übergriffige Mutter der bindungsscheuen Zoe," so Thomas Abeltshauser in der Kölner Stadtrevue. Auf jeden Fall die ganze Palette von lustig und bunt bis traurig und ernst
25. Februar 2023
Heute habe ich endlich mal mein restauriertes Patengrab besucht. Nach zwei Jahren Bemühungen habe ich es endlich geschafft: Die Urkunde 'Zur Übernahme der Patenschaft der denkmalswerten Grabstätte auf dem Friedhof Melaten' ist da. Die Restaurierungsarbeiten wurden genehmigt und auch der Schrifttyp der neuen Inschrift auf der genehmigten Platte aus 'Aachener Blaustein' ... nun darf ich da später also selber liegen und später Angehörige, falls sie es wünschen. Zu meinen Pflichten gehörte nicht nur die inzwischen erfolgte Restaurierung, sondern auch die künftige Pflege der Grabstätte.
Wie ich heute sah, gibt es etliche Frühblüher, sehr schön - als ich das Grab vor der Restaurierung zum ersten Mal sah, gab es hier nur jede Menge Efeu, der auch den ganzen Grabstein überwucherte. Die Grabstätte war viele Jahrzehnte 'unberührt'.
Im Frühling werde ich Purpurglöckchen (Heuchera) pflanzen - habe ich auch in meinem Vorgarten: buschige Polster, Blätter 'silbrig-rot und purpurn geadert', winterhart. Also nicht nur recht ansehnlich, sondern optimal.
Der ursprüngliche Grabstein stammt aus der Zeit um 1840. Damals war 'erhaben gravierte Steinschrift' üblich; um die Buchstaben herum wurde der Stein abgetragen und die Buchstaben somit freigestellt. Zufällig habe ich die Spur von einem Heinrich Josef Daners gefunden. Er wohnte 1846 in Köln in Rothgerberbach 13 und war von Beruf 'Steinhauermeister'. Unter 'Heinr. Jos. Daners 'kann es sich aber auch um Heinrich Joseph Daners handeln, der war 'Steinhauer' und wohnte zur gleichen Zeit in Köln, An Lyskirchen 17 - das Geheimnis wird wohl kaum zu lüften sein ... ist aber auch weiter nicht so wichtig.
Und die Einschläge kommen näher. Heute habe ich im Kölner Stadtanzeiger die vielen Seiten mit den Traueranzeigen durchgesehen. Zu meiner Überraschung bin ich gleich fündig geworden. Aus meiner Studienzeit kannte ich Annemarie Frage (Jg. 1950) von einer konkurrierenden Hochschulgruppe (erst KSU, dann SLH). Und einer meiner Vorgänger war Heinz Werner Bonjean (Jg. 1945). Beide starben vor wenigen Tagen.
24. Februar 2023
Über Karneval sind die Corona-Quoten in Köln mächtig gestiegen. Während in McPomm die Inzidenz bei 53 liegt, im Bund bei 122, liegt sie in Köln bei 330 - täglich bekomme ich eine neue Meldung: Erhöhtes Risiko ... und im Bekanntenkreis jede Menge Infektionen ...
Heute war echter Filmdosenabend - nach zwei Jahren Abwesenheit! Das aktuelle Bühnenstück "Splissi - Schicksalsjahre eines Tanzmariechens" schließt nahtlos an die Vor-Corona-Produktionen an wie 'Teitänic', 'Trashdance' oder 'Heidi, auf dem Gipfel der Lust'. "Als das, im heimeligen Bergheim aufgewachsene, Ex-Tanzmariechen Splissi in die höhere Gesellschaft Kölns einheiratet, scheint ein Traum wahr zu werden. Doch ihr Gatte Franz Jupp, der heimliche König von Köln und Karnevalsvereinspräsident des Traditionsreiterkorps Funken e.V., erweist sich als Föttchensföhler und Kniesbüggel ...," so der Anfang der Programmbeschreibung. Im Vergleich zu früheren Produktionen wenig Handlung, aber dafür mehr Musik - speziell Karnevalsmusik. Zwar nicht unbedingt etwas für jeden, aber einfach gute Stimmung. Bin im April in anderer Besetzung wieder da ...
23. Februar 2023
Es tut wirklich gut, angesichts des Jahrestages des Überfalls einem deutschen Kanzler im Interview (bei Maybrit Illner) zuzuhören, der ohne Pathos nüchtern und bedacht seine Politik erklärt. 'Wir wollen verhindern, dass dieser Krieg sich ausweitet ...' Ich habe subjektiv ein gutes Gefühl für seine Politik. Mir graut schon vor den vielen Sprüchen, die ich morgen von Dampfplauderern und Klugschwätzern zu hören bekomme.
Eine gute Nachricht aus der Staatengemeinschaft: Neben Russland haben nur Belarus, Nordkorea, Eritrea, Mali, Nicaragua und Syrien gegen die Verurteilung des Aggressors gestimmt, 141 der 193 Mitgliedstaaten der UN-Vollversammlung stehen auf Seiten der Ukraine.
Meine Diele gefällt mir jetzt noch mehr als vorher. Schließlich habe ich das Foto 'Cal walk' von Rouven Kurz entdeckt und kaufen können. Ein sensationeller 'Schnappschuss' ...
Aschermittwoch 2023
Früher dachte ich, dass die Begleitung bei der Integration von Flüchtlingen mit dem 'Lohnsteuerjahresausgleich' (so der alte Begriff - heute einfach Steuererklärung) endet. Das war wohl ein Irrtum. Denn danach kommt der Antrag auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Jetzt lerne ich gerade wieder etwas dazu ... kompliziert, aber auch machbar.
Wenn die Ringel-T-Shirts gewaschen sind und das Fischgericht ist fertig, dann ist es immer Aschermittwochabend ...
Veilchendienstag 2023
Jeden Samstag gehört zu meinem Pflichtprogramm die Sendung '12 h mittags' auf Radioeins - "Kino-King" Knut Elstermann bespricht seit Jahrzehnten die neuen Filme - es sind Interviews mit Regisseuren und Schauspielern, es sind Gespräche mit Fachleuten - und er verteilt 'Filmrollen'; bis zu 5 Filmrollen sind drin. Jetzt wird er anlässlich der jetzt beginnenden Berlinale geehrt: „Knut Elstermann setzt sich mit Herzblut seit über 30 Jahren als Journalist und Filmkritiker intensiv für das Arthousekino, für künstlerisch und gesellschaftlich herausragende Filme, ein und verschafft ihnen damit wichtige Sichtbarkeit und Relevanz“ ... Er hat echt den 'Film-Durchblick".
Veilchendienstag heißt in Köln der Tag nach Rosenmontag, morgen ist dann Aschermittwoch. Heute steht eigentlich immer der Südstadtzug auf dem Programm - und abends dann die Nubbelverbrennung ... wenn man denn noch Energie, Lust und Zeit hat.
Der Südstadtzug ist wieder anders als alle anderen Veedelszüge. Einmal kenne ich viele Teilnehmer - immerhin über 3.000 Teilnehmer in mehreren Dutzend Gruppen. Ich selber stehe immer an der Severinstorburg - am besten kann man fotografieren, wenn man hinter den zahlreichen Rollstuhlfahrerinnen dort steht. Die Zugteilnehmer begrüßen die Alten immer besonders herzlich - daher sind stets tolle Fotos möglich. Optisches Highlight die 'Brausen' - es sind die unzähligen Rosé-Töne, die auffallen. Sie machten heute einen eher schlappen Eindruck ... nach so vielen Auftritten. Sie wollen morgen die ganzen Tag schlafen - so auf Befragen. Großartig, dass so viele Kinder aktiv teilnehmen, und originell! Köstlich, wie sie den alten Rollstuhlfahrerinnen die kleinen Süßigkeiten schüchtern in die Hände legen. Unversehens kam ich wieder in die Rolle des 'Wegpackers': Ohne hinzuschauen reichten mir die beiden alten Damen vor mir die 'Giveaways' weiter, damit ich es ihre Beutel am Rollstuhl stopfe. Die Umstehenden hatten ihren Spaß ... Leider habe ich erst später mitbekommen, wo meine Bekannten sich aufhielten - zwischen Wormser Straße und Severinstraße. So war ich dann zeitig wieder im Waldbadviertel.
Rosenmontag Februar 2023
"Zur weiteren Bearbeitung Ihrer Einkommensteuererklärung 2021 reichen Sie bitte folgende Unterlagen ein .... Frist: bis zum 20.02.2023" so im Schreiben meines Finanzamtes vom 19.01.2023. So sitze ich also bei strahlendem Sonnenschein im Arbeitszimmer, zur Linken der Bildschirm mit dem Rosenmontagszug (unten ein Sceenshot vom Rosenmontagszug von der WDR-Übertragung). Den Ton muss man abschalten, denn da 'schwaade' zwei Herren und erzählen 'Dönekes', die mich nicht wirklich interessieren. Stattdessen höre ich mich weiter durch das Repertoire von Paul Oakenfold - z.B.: Southern Sun (Orkidea Remix) ... aber auch WhoMadeWho - live at Abu Simbel, Egypt for Cercle ... und AIR - La Femme d'Argent (Binaural Live - Official Video) Dabei warte ich auf die Beiträge des Wagenbauers Werner Blum, die in ihrer Originalität besonders herausragen: sein Wagen 'Hellige Knäächte um Mägde', 'Jeschenke uss Kölle - uns Kulturkamelle" oder "Lasst Blume sprechen" ... gerade hat er ein Selfie mit Sektglas gepostet, auf die Ankunft der Wagen in der Südstadt wartend.
Die gewünschten Unterlagen sind nun im Hausbriefkasten in der Klingerstraße. Die nächste Aufgabe wartet heute Abend: Wieder neue Beiträge für die Homepage ...
19. Februar 2023
„Ihre Namen sind unvergessen“, betonte Kulturstaatsministerin Claudia Roth zum dritten Jahrestag in einer Videobotschaft. Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kalojan Velkov – so hießen die neun Männer und Frauen, die am 19. Februar 2020 Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau wurden. Hanau sei kein Einzelfall, sondern Teil einer Kette rassistisch motivierter Gewaltexzesse im wiedervereinten Deutschland, sagte Roth. Überall, wo Rassismus sich zeige, wo Menschen diskriminiert werden, sei auch unser Leben, unser demokratisches Zusammenleben gefährdet. „Deshalb sind wir alle gefragt: Erhebt eure Stimme! Zeigt Gesicht! Zeigt Haltung! Denn nur gemeinsam, im Zusammenstehen aller Demokratinnen und Demokraten können wir Rassismus und Rechtsextremismus bekämpfen“, forderte die Staatsministerin. Aus Anlass des dritten Jahrestags des Anschlags hat Kulturstaatsministerin Roth gemeinsam mit der Initiative kulturelle Integration einen Aktionstag ins Leben gerufen, um das Leid der Opfer und ihrer Familien sichtbarer zu machen und aktives Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung zu stärken. Zwölf Schultheatergruppen aus ganz Deutschland kamen dafür vom 6. bis zum 8. Februar in Berlin zusammen. Weitere Informationen zu dem Aktionstag finden hier.
Eigentlich wollte ich den Schull- und Veedelzöch mal wieder sehen - zumal sie erstmals ab Deutz über den Rhein gingen - doch es regnete ... Da habe ich es vorgezogen, im Nieselregen nachmittags wie immer den Zug in Rodenkirchen zu besuchen. Wie immer bunt und mit vielen Kindern am Rand des Zugwegs - jetzt mit drei Enkeln, zwei davon schliefen. Etwas durchfroren habe ich dann einen Abend ohne Kneipenbesuch vorgezogen ...
18. Februar 2023
Nach zwei Tagen mit Feiern und Gesang - mein Gesang ist eher unterdurchschnittlich - heute daher bescheidene Aktivitäten und mehr Schlaf. Einen weiteren Veedelszug habe ich kennengelernt, den in Köln-Merheim, ein vorstädtischer Umzug durch kleine Straßen mit Ein- und Zweifamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern. Man trifft sich in größeren Gruppen, überwiegend Nachbarn, vor mir einige Teenies aus dem Waldbadviertel. Und für alle immer das große Hallo, wenn man im Zug Bekannte oder Freunde trifft. Im Zug überwiedend Vereine oder einfach Gruppen Gleichgesinnter - aber in sorgsam abgestimmten Kostümen, unten zu sehen. Und alle Umziehenden haben auf eigene Kosten Wurfmaterial besorgt, um es dann großzügig an die "Kamelle"-Rufenden zu verteilen.
Etwas professioneller wird es morgen in Rodenkirchen zugehen, mehr Gruppen, mehr Wagen, mehr Zuschauer. Wer diese Veedelzüge gesehen hat, der verspürt keine Lust auf den Besuch eines Rosenmontagszugs - aber eigentlich ist der doch nur etwas für Touristen und für TV-Zuschauer.
17. Februar 2023
Markus Lanz geht mir nicht selten 'auf den Geist', aber Boris Palmer ist für mich unerträglich. So lese ich nur kurz nach, was er wieder rausgehauen hat. Die Frankfurter Rundschau berichtet heute:
Überall gebe es Menschen, die auch dem „Müßiggang huldigen.“ Er bemängelt, dass alle gerade komisch reagieren, wenn er klar ausspricht, dass in Tübingen 50 Prozent der Geflüchteten keiner Arbeit nachgehen wollen. Doch: „Das ist einfach die Wirklichkeit.“
Das ist sein Postulat - jeden Beweis, jede Studie oder Umfrage bleibt er schuldig. Typisch Populist, und wenn man ihm zuschaut, dann stellt man fest, dass er auch ein recht eitler, selbstgefälliger Populist ist, er ist bestimmt ziemlich stolz auf sich.
Heute der Tag des Kneipenkarnevals - während ja traditionell die meisten Kneipengänger an Weiberfastnacht draußen warten müssen (Kneipen sind überfüllt), ist jetzt meistens Platz - die meisten sind noch schlapp von gestern. Mein Weg führte über das Weinhaus Vogel und dem 'Kölschen Boor', dem Lapidarium in den Stüsser ... mehr dazu in den nächsten Tagen auf der Karnevalsseite hier.
Weiberfastnacht 2023
Der Höhepunkt des Kölner Sitzungskarnevals: Die Sitzung des Kollegiums des Berufskollegs an der Lindenstraße ab 11.11 h - die tollsten Kostüme, natürlich ein weibliches Dreigestirn, kölsche Karnevalslieder mit lindenstraßenspezifischem Texten, mit einer sensationellen Büttenrede von Barbara und, und, und. Danach in diesem Jahr Fortsetzung im Grünspan ...
Allerdings war ich dann nachmittags so weit, mich für den Auftritt der Brausen im Kurfürstenhof vorzubereiten. Doch nach einem kleinen Nickerchen zuhause habe ich lieber die Stunksitzung 2023 auf WDR3 noch mal vorbeiziehen lassen! Schließlich dauert Karneval noch fünf Tage weiter ... und die Brausen sehe ich ja spätestens an Veilchendienstag beim Südstadtzug an der Severinstorburg ....
15. Februar 2023
Wie (fast) in jedem Jahr gibt es im Stadt-Anzeiger den "großen Berliner-Test" ... es ist nämlich Kölner Tradition, dass man im Karneval Berliner isst, gefüllt meist mit Kirschkonfitüre, aber auch mit Aprikosen- oder Beerenkonfitüre. Ansonsten Hefeteig mit Puderzucker oben drauf. Die Preise liegen zwischen 1,30 € (Bäckerei Heinemann) und 2,20 € bei Bäckerei Zimmermann - ohnehin die teuerste Bäcker in Köln. Eine glatte EINS bekamen die Bäckereien Mauel (1), Café Riese (2) und Hesterbrink (3) vor dem preiswertesten Berliner von Heinemann (1-) ... jetzt weiß ich Bescheid und werde mich entsprechend eindecken - Gäste kommen bestimmt vorbei.
Wieder einmal vorab ein akustischer Leckerbissen aus Frankreich: Octave Noire: "Je Valide", extrait de l'album "Les Airs Digitaux" disponible le 12/05/2023
Im rheinischen Vorfrühling heute ein Spaziergang im linksrheinischen Rodenkirchen mit dem Zwillingspärchen Jana und Noah. Im Sommer werden sie wohl anfangen, hier rumzukrabbeln ...
14. Februar 2023
Das ist ja eine positive Nachricht: Ohne etwas zu unternehmen, wird meine Monatskarte bei der KVB (66,70 €) ab 1. Mai auf das Deutschlandticket (49 €) umgestellt! Da mache ich mir doch schon mal gleich Gedanken, was ich damit im Sommer so anstellen werde ...
Keine gute Nachricht für mich heute der Streik bei der KVB; nur einige Busse von Subunternehmen fahren - in den Außenbezirken. Den Physio-Termin habe ich ja gerade noch geschafft. Doch die Rückfahrt der erwartete Horrortripp; alle Ausfallstraße überfüllt und ich suche mir noch den Weg aus (Innere Kanalstraße), auf dem ein Unfall mit folgender Spurverengung stattfindet. Den Folgetermin habe ich dann gleich absagen können und in die Innenstadt wollte ich dann auch nicht mehr zurück. Es wäre besser gewesen, wenn ich den diesjährigen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* ONE BILLION RISING in Köln auf dem Neumarkt besucht hätte. Eine wirkliche Alternative zum Glückstag der Blumenbranche, dem Valentinstag.
So ist dann auch meine online-Kinokarte des finnischen Coming-of-age Film über drei Freundinnen auf der Suche nach der Liebe 'Girls, Girls, Girls' eben verfallen. Aber an einen Parkplatz am Hansaring in der Nähe der Filmpalette oder am Eigelstein habe ich nicht wirklich geglaubt - am 23. Februar soll der Film ohnehin erst in die Kinos kommen - die Hoffnung gebe ich nicht auf. Unten ein Screenshot aus dem Trailer zum Film ...
13. Februar 2023
Da musste ich schon lange googeln, um auf eine Band namens Mono zu stoßen. Denn der von mir geschätzte Monolink drängt sich immer auf und eine Band Mono Inc., schon eine merkwürdige Combo (eine "Dark-Rock-Band" aus Hamburg). Dann gibt es eine japanische und eine französische Band ... Aber es ist eine kleine britische Band Mono, die es zwischen 1996 und 2000 gab, wie ich schließlich bei Wikipedia herausfand. Ähnlichkeiten zu Portishead, also Trip-Hop. Es ist die Sängerin Siobhan de Maré und Martin Virgo an den Keyboards. Siobhan de Maré arbeitete später als ' Violet Indiana' und dann als 'Swoone' mit Gary Bruce. Drei Hörproben hier: Mono - Life In Mono (Official 1998 HD Music Video), dann Mono - Life In Mono (Official 1996 HD Music Video) und schließlich Mono • Life in Mono - 1998. Aufmerksam bin ich auf Mono geworden, weil sie vorgestern wie aus heiterem Himmel eine Remix-EP herausgegeben hat, über die ich gestolpert bin. Sie sind derzeit nur bei Spotify zu finden: Silicone 7'' Edit sowie zwei Remixes. Die nächste Playlist bei Spotify steht!
Seit langem wieder eine Karnevalssitzung - diesmal aber zum ersten Mal eine 'Kindersitzung mit Kostümierung' der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. ... ich aber als Kinderbegleiter. Eine ganz neue Erfahrung. Euine unüberschaubare Kinderschar mit etlichen erwachenenen Begleitern, vor allem für die ganz Kleinen. Ein ununterbrochener überdurchschnittlicher Geräuschpegel - mir war schnell klar, warum ich oft kleine Ohrstöpsel sah, auch Kopfhörer. Gut, dass ich da ziemlich unempfindlich bin. Neu für mich war zu sehen, dass die kölschen Bands die Kinder einluden, mit auf die Bühne zu kommen - da wurde es wohl zu eng. Aber mit einer kleinen Polonaise verschwanden sie einfach wieder von der Bühne. Für die Kinder war es auf jeden Fall ein Highlight - sie tanzten und tobten bis zur Erschöpfung. Erschöpft wirkten nach vier Stunden auch viele Eltern ...
12. Februar 2023
Viele Gründe gibt es, um auch noch nach fast 50 Jahren den Klassiker 'Gewalt und Leidenschaft' zu sehen - Gelegenheit gab es dazu heute in den Kalker Lichtspielen. „Im Zusammenprall zweier grell kontrastierter Milieus werden die Konsequenzen des Rückzuges aus der zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Verflechtung reflektiert. Bewegendes, Skepsis und Lebenshoffnung verbindendes Alterswerk des wie immer ästhetisch ausgefeilt gestaltenden Luchino Visconti,“ steht im Lexikon des internationalen Films. Und „Gewalt und Leidenschaft" ist nach "Der Leopard" ein weiteres Meisterwerk von Luchino Visconti - eine Bild gewaltige, bewegende Studie über den Zusammenprall zweier Milieus, mit der der italienische Meisterregisseur seiner Beziehung zu Helmut Berger, mit dem er zwei Jahre zuvor auch "Ludwig II." gedreht hatte, ein Denkmal setzte,“ schreibt Prisma und schließlich „.. ist einer der schönsten Filme überhaupt. Jede Szene zeugt von Reife; das ist vollendete Filmkunst. Wie die alten Meister so schaut man sich diesen Film an; wie die alten Meister mit denen sich der alternde […] Professor in seiner Wohnung in Italien umgibt,“ so der Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt. Ein Blick zurück in eine ganz andere Zeit ...
Auf dem Heimweg erinnerte ich mich an die vielen verfallenen Kinos, die ich in den letzten Jahrzehnten in Italien forografiert hatte - zwei davon in Manfredonia (Apulien). Ob sie vor 50 Jahren noch in Betrieb waren?
11. Februar 2023
Heute hatte mir ein Freund bewegte Bilder aus der Geschichte des Kölner Karnevals zugeschickt - in der Tat, nicht immer sieht man es einem Kölner an, wenn er im Karneval fröhlich ist. Das kann aber auch daran liegen, dass Filmen früher vielleicht nicht so bekannt war.
Unter dem Motto „Fastelovend es för all – halal, koscher un liberal“ zieht der Geisterzug erstmals überhaupt durch Riehl. Nach dem Start um 18 Uhr am Plätzchen zwischen Flora und Zoo, von wo aus die Geister auf 4,5 Kilometer Streckenlänge durch Riehl, Niehl und Nippes gehen; das Abschlussfest mit Kundgebung ist auf dem Wilhelmplatz. Und hier die Infos der Organisatoren:
"Ein Thema des auch als politische Demonstration konzipierten und als solche angemeldeten Zuges ist diesmal die Offenheit gegenüber den Religionen, und ein Plädoyer für die kölsche Toleranz wider dem religiösen Fundamentalismus. Kölner Organisatoren wünschen sich mehr Gemeinschaft: "Mit dem Geisterzug 2023 möchten wir alle hier lebenden Menschen dazu motivieren, die kulturellen und religiösen Unterschiede nicht länger zur Abgrenzung zu nutzen, sondern als Diskussionsgrundlage zum besseren Kennenlernen“, schreibt das Organisations-Bündnis. Entlang des Zugweges liegen die Synagoge der Jüdisch-Liberalen Gemeinde „Gescher LaMassoret“ Köln, die auch zu den Veranstaltungspartnern des diesjährigen Geisterzuges zählt, die durch die berühmte Predigt von Kardinal Frings bekannte katholische Kirche St. Engelbert am Riehler Gürtel, die Naumannsiedlung, die von dem jüdischen und 1944 von den Nazis in Auschwitz ermordeten Architekten Manfred Faber erbaut wurde, sowie die Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat an der Eichhornstraße in Niehl." Unten der Start des diesjährigen Geisterzugs zwischen Zoo und Flora ...
10. Februar 2023
Heute wird in Köln ein ganz besonderes Fest gefeiert: 200 Jahr Kölner Karneval ... aber tatsächlich war es lediglich die 'Neuordnung des organisierten Kölner Karnevals', denn Karneval ist natürlich viel älter.
Im Buch 'Kölner Karneval seit 1823' hat Monika Salchert die ganze Geschichte zusammengefasst. Interessant, dass Frauen im neugeordneten organisierten Kölner Karneval keine Rolle spielten ... "der Zug wird zu lang, wenn Frauen mitgehen", so eines der Argumente ... oder "Ein betrunkener Mann ist nicht so unangenehm wie eine betrunkene Frau" - erst 1978 gingen auch Frauen beim Rosenmontagszug mit. In vielen traditionellen Karnevalsgesellschaften ("Corps") spielen Frauen auch heute noch keine Rolle. Dabei war Karneval ursprünglich ein gemeinsames Fest. Dazu Monika Salchert: "So findet sich in den Tagesbuchaufzeichnungen des Kölner Ratsherrn Hermann Weinsberg (1517 bis 1597) der Hinweis, dass er am 18. Februar 1565 "Fastabent" mit der ganzen Familie - mit Mutter, Bruder, Schwestern sowie weiteren Verwandten und deren Ehefrauen ausgelassen gefeiert hat. Sie '... dantzten (...) und waren frohlich (...)." gut zu wissen, gut, dass es heute wieder bei fast allen Veranstaltungen wieder normal zugeht ...
Und am 10. Februar, feiert Kölns hässlichster Platz seinen 200. Geburtstag - so eine Publikation des 'Köln-Lotsen'. Aber das ist eine ganz andere Geschichte ...
Fallende Gaspreise auf dem Weltmarkt, erst unter den Stand zu Beginn des Ukrainekriegs, gestern wurde sogar auf ein 3-Jahres-Tief an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) notiert. (Termingeschäft 24.Februar 2023). Mal sehen, wann sich die gesunkenen Weltmarktpreise bei mir als Verbraucher bemerkbar machen. Seit meinem Anbieterwechsel zum 1. Oktober 2022 habe ich weder eine Rechnung bekommen, noch eine Abbuchung registriert ... 'surprise'
9. Februar 2023
Gelungene Vernissage heute in Bonn! Die Stage Gallery ist von Köln nach Bonn umgezogen - zwangsläufig, da das Kreishaus in der St.Apernstraße leergezogen wurde ... offensichtlich neue Pläne eines neuen Investors.
In der Thomas-Mann-Str. 41 in Bonn hat die Stage Gallery aber einen noch besseren Standort gefunden und noch größeren Zulauf. Alte Bekannte waren da - so die Fotografen Ralf Kardes und Alexander Buss - rechts in der Collage unten. Aber auch eine Neuentdeckung: Rouven Kurz - sensationell das Foto Cat Walk unten in der Mitte ... schlecht zu erkennen, da glänzend ausgedruckt und hinter spiegelndem Glas.
8. Februar 2023
Unterschiedlicher könnten die Meinungen zum Film Daniel Richter nicht sein: "Früh beschleicht einen der Verdacht, dass der Filmemacher wenig Bezug zum porträtierten Künstler hat, während dieser den Regisseur als Erfüllungsgehilfen für seine Selbstinszenierung betrachtet. Der Eindruck bleibt, und während Richters Werdegang als »Punk-Maler«, sein politisiertes Werk sowie der Status, den er mittlerweile innehat, Spannung versprechen, sind die meisten der Aussagen, die er vor der Kamera tätigt, eher banal. Aber Pepe Danquart, Macher der Tour de France-Doku »Höllentour«, verlässt sich hier voll auf die Aura von Richters Prominenz, und wenn er Dritte hinzuzieht, beweist er etwa mit Sammler Harald Falckenberg kein glückliches Händchen. Da können auch die bunten Vögel im Atelier als putzige Nebendarsteller nichts retten. Das ist auf Dauer echt öde," so Wolfgang Frömberg in der Kölner Stadtrevue - selten so einen Verriss gelesen. Ganz anders die Kino-Zeit: "Fans von Daniel Richter respektive seiner Kunst werden bei diesem Film, so ungewohnt intim die Einblicke in sein Atelier und seine Arbeit sind, dahinschmelzen. Allen anderer bietet Danquarts Doku einen nüchternen, und dadurch zwar nicht (wie etwa Banksys Exit Through the Gift Shop) offensiv, aber zumindest subtil kritischen Einblick in eine Welt, die den meisten völlig fremd und (allein aus monetären Gründen) wenig greifbar sein dürfte: den modernen Kunstmarkt. Nach Daniel Richter ist all das ein gutes Stück verständlicher." Wir waren natürlich im Cinenova, waren positiv überrascht und sind nach dem Film gleich mit der Linie 4 ins Limes gefahren. Erholung nach einem kunstreichen Tag, schließlich waren meine Gäste vorher auch schon im Museum Ludwig gewesen ...
7. Februar 2023
So langsam wird die Planung für die Karnevalstage fertig: Weiberfastnacht zunächst zur traditionellen Karnevalssitzung ist Berugskolleg an der Lindenstraße und dann mit den Kolleginnen weiter, vielleicht auch in die Südstadt ... Freitag in den Stüsser, Samstag Geisterzug, Sonntag der Zug in Rodenkirchen und 'Veilchendienstag' der Zug in der Südstadt ... u.a. mit den BRAUSEN, die jetzt ankündigten:
"Ahoi ihr Landratten, Leichtmatrosen, Smutjes, Käpt´n Iglos und weitere Schönheiten, nachdem wir den Winter auf der südlichen Halbkugel hinter uns gebracht haben, kehren wir zurück in die Südstadt, um endlich wieder Karneval zu feiern. Unsere Ankerplätze findet Ihr in unserer Ankündigung hier als Anlage. Wir freuen uns auf Euch und schmettern euch schon jetzt ein 3-fach brausend Ahoi und Alaaf entgegen! "Ov krüzz oder quer,..." da simmer dabei! AHOI und liebe Grüße DIE BRAUSEN"
6. Februar 2023
Heute genau vor 10 Jahren gründeten 18 Männer die AfD, von denen heute nur noch vier Mitglied in der Partei sind. Auch viele andere haben ihr den Rücken gekehrt. Doch am rechten Rand gab es immer mehr Zulauf.
„Wir werden aus der Atomenergie aussteigen. Endgültig. Im April dieses Jahres“ so jetzt Scholz.
Dazu Söder: "Das ist pure Ideologie ohne Vernunft! Es gibt keinen Plan woher der Strom dann kommen soll. Die Ampel will lieber Atomstrom aus Frankreich. Das ist reine Doppelmoral." Tatsächlich liegen in Frankreich viele Atommeiler still; seit fast einem Jahr ist daher Deutschland Stromlieferant für Frankreich.
Ein Blick zurück: Söder drohte am 26. Mai 2011 mit seinem Rücktritt: "CSU und FDP können sich in Bayern nicht auf ein Datum für einen schnellen Atomausstieg einigen. Umweltminister Söder besteht auf 2022 als Ausstiegsjahr - offenbar um jeden Preis," so die Welt.
Dazu der Grünen-MdB Johannes Wagners Twitter-Antwort: Unglaublich, ihr Wahlkampfgetöse. Sie fordern, was gerade populär zu seien scheint. Woher die neuen Brennstäbe? Wie lange weiter Atomkraft? Rumgeeier. Leitungsausbau? Fehlanzeige. Atommüll? Nicht in Bayern!" #FahneImWind
Als ich heute Abend mit meinen Gästen ins Weinhaus Vogel auf dem Eigenstein gehen wollte, war dort geschlossen, auch der Kölsche Boor gegenüber. Gut, dass wenigstens das Lapidarium montags keinen Ruhetag hat - zwar nicht mehr so originell eingerichtet wie unter dem langjährigen Vorgänger, aber schon fertig geschmückt für die 'tollen Tage'
5. Februar 2023
Schon interessant, was man so im Laufe des Tages so aufschnappt: " Die CDU hat die Beitragsfreiheit für Kitas in Berlin infrage gestellt," so die Morgenpost - will man so Stimmen gewinnen?
Der Kultrocker Udo Lindenberg hatte sich mit dem Rapper Apache 207 zusammengetan. Gemeinsam nahmen sie das Lied "Komet" auf - jetzt die Nr. 1 in den Charts. Ein Song mit allem, was dazu gehört: Gewalt und Drogen und Alkohol - nur Prostitution fehlte. Das reicht in gewissen Kreisen - wie bei "Layla" von DJ Robin & Schürze ...
Gleich heute habe ich noch einen Versuch unternommen; gestern hatte es irgendein Personalproblem im Filmhaus gegeben, hörte ich an der Kasse; nun hat es aber geklappt: Kalles Leben von 10 bis 20 „Ich weiß nicht, wie’s angefangen hat, die ganze Geschichte mit mir…“, heißt es relativ zu Beginn des Langzeit-Dokumentarfilms „Kalle Kosmonaut“ von Tine Kugler und Günther Kurth. Der Teenager Pascal, genannt Kalle, denkt hier über sein bisheriges Leben und dessen Verlauf nach – und wir werfen mit dem Regieduo einen Blick zurück zu den Anfängen dieses ambitionierten Projekts, das aus einem Porträt über sogenannte Schlüsselkinder hervorging," so die Kino-Zeit. Beeindruckend, eine solche Langzeit-Doku! Und beeindruckend, das Gefühl des Abgehängtseins und der Umgang von Kalle damit. Dass er zum Schluss doch einen Ausweg findet, spricht für Kalle ... scheint jedoch auch eher ein Einzelfall zu sein. Die Versäumnisse des Sozialstaats sind jedoch sichtbar.
Heute zufällig dazu auch ein Beitrag von Kai von Klitzing in Zeit-Online: "Emotionaler Stress verändert die Gehirnarchitektur ... Vernachlässigte Kinder werden oft extrem wütend. So entsteht ein fataler Kreislauf," sagt der Kinderpsychiater. Und erklärt, was dagegen helfen kann. "Wir beobachten, dass vernachlässigte Kinder und Jugendliche geradezu gierig danach sind, Beziehungen aufzubauen, etwa zu Lehrerinnen, Erziehern oder Pflegeeltern,. Aber sie richten auch ihre Wut und Gewalt oft gerade gegen diejenigen, die sich besonders fürsorglich um sie kümmern."
Bei nur so wenigen Terminen wie bei 'Kalle Kosmonaut' muss man zügig zugreifen. Beim Film 'The Lost Souls of Syria" gab es seit dem Start am 2. Februar in Köln nur einen einzigen Termin, den 3.3. - damit hatte ich nicht gerechnet. Bei 'Daniel Richter' bin ich optimistischer - und bin auch schon verabredet!
4. Februar 2023
Das war ja eine üble Überraschung: Eigentlich wollte ich im Filmhaus mir den Film Kalle Kosmonaut anschauen. Doch vor dem Filmhaus mehr als ein Dutzend Menschen ... Die Eingangstür war verschlossen. Hab ich auch noch nicht erlebt! Auf dem Rückweg hatte ich allerdings eine schöne Überraschung: Ein ausgesprochen gelungenes Mural entdeckte ich an einem früher eher tristen Industriebau Ecke Maybach-/Krefelder Straße. Bin mal gespannt, von wem das stammt und wo er oder sie noch etwas hinterlassen hat!
3. Februar 2023
BILD hat es aufgedeckt: "Luisa S. und Yannick S. sind nicht nur privat ein Paar, sondern auch bei ihren Klimaprotesten vereint. Die beiden Aktivisten blockierten im September die Bundessstraße 10 bei Stuttgart und zeigten Transparente, auf denen „Öl sparen statt Bohren“ zu lesen war." Jetzt wurden sie bei ihrer Urlaubsreise nach Thailand 'erwischt'. Und die ganze Meute zeigt sich erschüttert: Focus, Söder (CSU), Kuban (CDU), Storch (AfD), Pretzell (Ex-AfD) ... dann habe ich aufgehört. Jetzt haben also alle Leugner und Verharmloser der Klimakrise wieder den gewünschten Gesprächsstoff ... und natürlich wird das jetzt geflügeltes Wort: gleich heute Abend bei der 'Heute-Show' und beim Magazin Royal. Und das sind bestimmt nicht die einzigen. Kein gutes Konzept (Verärgern der Massen mit Ankleben und dann selber Fernflüge). und offensichtlich auch besonders keine klugen Leute.
Es sollte ein ruhiger Abend werden mit einer neu zusammengestellte Band aus den USA, die heute zum ersten Mal in Deutschland auftrat - im Luxor! Dachte ich. Aber L.S.Dunes ist wohl bekannter als ich dachte. Die Hälfte der Fans sprach ohnehin nur englisch und fast alle waren textsicher. Und hier noch zwei Kostproben ... L.S. Dunes - 2022 oder Permanent Rebellion
Leider war der Rückweg problematisch. Ein Hochleitungsschaden am Zülpicher Platz ließ mich endlich über die Alternativen nachdenken. Statt Linie 9 mit der 18 bis Bhf. Mülheim und dann mit der 151 oder 152 bis Ostheim ... so hat es heute Abend gut geklappt..
2. Februar 2023
Besucht habe ich das Museum Ludwig heute (am eintrittsfreien ersten Donnerstag im Monat), weil ich die Sonderausstellung der Gruppe "Kölner Progressive" (oder "gruppe progressiver künstler"), ein loser Zusammenschluss von Künstlern zwischen den Weltkriegen. Das Bild von Heinrich Hoerle (in der Collage oben) mit dem Namen Fastnacht aus dem Jahr 1929 zeigt den Karneval vor dem zeitgenössischen Hintergrund - mit Nazi-Gruß und der Freizügigkeit der 20-er Jahre.
Dann endlich die Fotografische Sammlung - unten in der Collage der Man Ray 'Hand on Lips' aus 1929. Die Stifterin, Renate Gruber, und ihre Schenkungen stehen im Mittelpunkt ... Und noch eine Überraschung - viele Kinderstimmen kamen aus einem besonderen Raum - hier üben sich die Jüngsten unter fachkundiger Anleitung unter den kritischen Blicken etlicher Mütter.
Und schließlich Niki de Saint-Phalle: Black Nana, entstanden zwischen1968/69, seit 1976 im 2. Stock des Museum Ludwig, einfach saalfüllend.
1. Februar 2023
urgent action: Protestierenden droht nach Folter die Hinrichtung! "Javad Rouhi, Mehdi Mohammadifard und Arshia Takdastan droht im Iran die Hinrichtung. Sie wurden im Zusammenhang mit den Protesten in Nouschahr in der Provinz Mazandaran in unfairen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt. Das Revolutionsgericht wirft ihnen vor, durch Tanzen, Klatschen, Gesang und das Verbrennen von Kopftüchern „zu Unruhen angestiftet“ zu haben. Die Behörden unterzogen sie Schlägen, Auspeitschungen, Elektroschocks, Erfrierungen, Morddrohungen und sexualisierter Gewalt, um „Geständnisse“ von ihnen zu erzwingen...."
Umfangreiche Infos gibt es von Amnesty International zum Thema und Hinweise, an welche Adressaten die Protestschreiben gehen sollen. Man kann sich aussuchen, an wie vielen Urgent actions man teilnehmen möchte ... ich erhalte immer einen Fall zu Monatsbeginn. Eine Mail ist gerade an diese Adresse gegangen: BOTSCHAFT DER Islamischen Republik Iran; S. E. Herrn Mahmoud Farazandeh, Podbielskiallee 67, 14195 Berlin, Fax: 030- 83 222 91 33 oder E-Mail: info@iranbotschaft.de. Und im Nachgang erhalten alle Teilnehmer der urgent actions regelmäßig über das, wie es in den einzelnen Fällen weitergegangen ist. Hier zeigt sich, dass die urgent actions wirken!
Neben Rone gibt es eine ganze Reihe von französischen Remixern, die ich jetzt nach und nach kennenlerne: da ist N'to - hier mit Invisible (Official Video) und hier noch N'to: mit Trauma - Worakls Remix und hier Worakls mit seiner Orchestra Tour 2022 (Official Teaser) ... leider in Köln verpasst!
oder hier Worakls LIVE @ GODS & MONSTERS Bootshaus Cologne 2018 und schließlich Godford: The Beast
Was ist es, was mich an Krimis wie "Marie Brand und ..." oder "Tatort Köln" zu begeistert? Es ist praktisch wie ein Quiz: Wo wird gerade gedreht? So wie heute Abend am Rhein in Rodenkirchen ...