Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln
Willkommen bei Klaus Kirschbaum in Köln

Juli 2025

31. Juli 2025

Heute neue Urlaubslektüre: 'Traumfänger' von Marlo Morgan, einer amerikanischen Ärztin in Australien bei den Aborigines - und bei mir musikalisch begleitet von Röyksopp: 'Nebulous Nights - an ambient excursion into profound mystories' ... absolut einzigartig!

Eigentlich heute der Tagesausflug zur autofreien Insel Hiddensee, doch in der Hafenmeisterei in Wiek die Auskunft 'fällt aus' und 'Schiffsschraube defekt'. Also statt dessen der für morgen geplante Tripp nach Puttgarden,  Arkona und Vitt, auch überwiegend autofrei! Eine faszinierende Steilküste ... da kamen alle auf ihre Kosten: die Sucher nach Hühnergöttern und Donnerkeilen, aber auch die Wassersportler und die Fotografen!

30. Juli 2025

Die erste Urlaubslektüre, die ich heute abschloss, ließ mich etwas ratlos zurück. Sicherlich gibt der erfolgreiche Autor, John Strelecky, plausible und zielführende Hinweise auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, doch mir fehlt die Fantasie, wie dies auch auf den einzelnen im Gazastreifen heute zutreffen kann, auf den Nichtflüchtling in der Ukraine oder auf den syrischen Flüchtling in Deutschland, um mal einige bekanntere Exponenten zu nennen.  

So ist eben Ostseewetter ... windig, mal Sonne, mal Wolken mit mehr oder weniger Regen. Heute hatten wir uns schließlich nach einigen Regentropfen entschlossen, alles einzupacken und zu gehen  - bevor noch mehr Regen. Doch als wir auf dem Heimweg waren, schìen die Sonne völlig arglos. 

29. Juli 2025

Urlaubszeit =  Lesezeit. Zur Zeit in Arbeit: 'John Strelecky: Das Café am Ende der Welt'

Vergleichsweise kühles Sommerwetter, Sonnenschein und sehr windig, so ist die Nordküste von Rügen. In einer Ferienwohnung bei Sturm kein Problem. Beim Campen schon - nur nicht in den alten Wäldern hier. Unsere Freunde sind in den baumgeschützten Plätzen sicher. Hier an der Nordküste sind schon seit DDR-Zeiten Ferienanlagen, kleine Hütten und Campingplätze. Bei Regenwetter möchte ich nicht mehr im Zelt sein. Unten am Ufer schützen Strandmuscheln die tapferen Badegäste (Luft 22°, Wasser 17°). Vielleicht morgen?

28. Juli 2025

Aufbruch über Rostock und Stralsund zur Insel Rügen. Dabei hätten wir schon in Stralsund bleiben können. Die Fassaden dort faszinieren, so gut wie alles glänzt saniert ... weiter über Altefähr (in der Collage unten), das erste Dorf nach Überquerung des Rügendamms. Auch hier hätten wir noch länger verbleiben können. Doch verabredet sind wir ganz im Norden, in der Nähe von Dranske ...

27. Juli 2025

Irgendwann fällt es selbst mir schwer, ständig durch schmutzige Fenster zu schauen ... von außen sind sie schon mal sauber. Nach solchen Tätigkeiten belohnen ich mich gern, heute mit der Planung des morgen beginnenden Rügenurlaubs! 

Und so sah Gotthard Ludwig Kosegarten vor 200 Jahren die Rügenurlauber. Er war Pfarrer in Altenkirchen auf Rügen,  Hochschullehrer in Greifswald und Dichter.

26. Juli 2025

Heute das jährliche 'Intercooltour-Fest', das Sommerfestival der Kulturen in Teterow, 40 km nördlich von Waren an der Müritz. Ein buntes interkulturelles Sommerfest mit Musik, Tanz, Kulinarik und Aktivitäten für die ganze Familie, wie es in der Ankündigung heißt. Es ist der e.V. forma_te ... seit Jahren sind viele Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert: vom interkulturellen Sprachcafe und Pizzaabend mit Weltmusikbegleitung über Fahrradwerkstatt und 'Singe-Kurs' bis Jugend-Disco und 'offener Skateboard- und Spiele-Treff'. Das nenne ich einfach vorbildlich, vor allem in den neuen Bundesländern!

Beim kostenlosen Abendessen ("Spenden erwünscht") hatte ich Appetit auf Paella und auf ein indisches Gericht, dessen Namen ich mir nicht notiert habe. Auffallend lange Schlangen bei Gerichten ais Syrien, Eritrea und Honduras, aber auch deutsche Kost gab's: Currywurst und an einem anderen Stand Klöße mit entsprechender Beilage. 

25. Juli 2025

Eigentlich nur die Einladung zu einer Vernissage,  aber in einem alten  Gutshaus! Eine einmalige Gelegenheit ... und welch eine Chance! Im Gutshaus Dölitz (bei Gnoien) sind alle alten Details erhalten. Veränderungen (neue Stromleitungen ...) deutlich sichtbar über Putz verlegt. Begeistert war ich von den Fenstern mit ihrer Holzeinfassung! Die ausgestellten Bilder haben mich weniger beeindruckt. Der NDR hat viel gedreht, viele Besucher,  wird wohl bald gesendet...

24. Juli 2025

Stunden unterwegs an die Müritz, zuletzt nach einem Verkehrsunfall kurz vor Waren eine Stunde im Stau ... Zeit für Nachrichten und Kommentare auf meinem Lieblingssender Radio 1 vom rbb.

Die Kritiken an Israels militärischem Einsatz in Gaza. Vertreibung, Blockade von Hilfslieferungen, Angriffe auf Zivilisten ... und schließlich die drohende Hungerkatastrophe. Fast alle verurteilen und fordern Konsequenzen bzw. Sanktionen. Und Merz?

Trotz eines positiven Gerichtsurteils wird eine jesidische Familie in den Irak

abgeschoben. Auch das unmöglich, nicht nachvollziehbar.

Und 'Özgürlük': die nicht enden wollende Verhaftungswelle türkischer Oppositioneller. Die Geschichte der türkischen Demokratie nähert sich dem Ende ... 

Aber dann noch positiv, der Gauck-Auftritt bei Lanz! Er bringt es auf den Punkt! Einfach nur vorbildlich!

Und unten nach 14 Tagen der erste Eindruck vom Garten an der Müritz  ... der intensive Regen hier hat die Bienenpflanzen erblühen lassen. 

23. Juli 2025

Es klingt absurd, aber es ist nicht überraschend. Angeblich ist die Meinungsfreiheit bei uns gefährdet. Wer die Sozialen Medien kennt, der weiß leider, dass alles andere stimmt: Hass, Hetze und Lüge nehmen zu. Unglaublich zu. In den undemokratischen Staaten wie Russland ist bereits das Hochhalten eines unbeschriebenen Blattes Verhaftungsgrund. Von China und Nordkorea ganz zu schweigen. Doch jetzt gibt es Free Speech Aid! Joana Cotar, Mitgründerin von Free Speech Aid, warnt vor zunehmender Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland. „Die Bürger werden eingeschüchtert. Man überlegt sich zwei oder drei Mal, ob man noch Kritik im Internet äußert“, sagt sie. Das Gegenteil ist der Fall - man mag sich diese zahllosen Meinungsäußerungen gar nicht mehr anschauen Von eingeschüchterten Schwurblern und Rechtsradikalen habe ich leider noch nichts gemerkt! Im Gegensatz zur Berliner Zeitung, die ich früher sehr geschätzt habe. Doch seit 2019 das Ehepaar Silke und Holger Friedrich die Zeitung übernommen hat, gibt es einen neuen Meinungsmacher - mit nachgewiesener Stasi-Vergangenheit.

»Ich will euch hören!«, rief der »Black Sabbath«-Frontmann vor zwei Wochen noch in die jubelnde Menge. Am Dienstagmorgen ist Ozzy Osbourne gestorben. Jetzt ist er gestorben. Unvergessen Osbourne und Black Sabbath mit dem 'Greatest hit' Paranoid aus 1970.

Heute Abend zum Abschluss meiner 'Kino-Intensiv-Woche' ein Klassiker aus dem Jahr 1963 in den Lichtspielen Kalk: "DIE BASILISKEN hat rasanten Schmiss, Schmerz in Frechheit umgewandelt und eine Durchschlagskraft, die zusammen mit Pasolinis "Accattone" ein für allemal den Neorealismus abserviert." so Karsten Witte 1985 in der ZEIT. Der Filmdienst beschreibt: "In einer italienischen Kleinstadt der armen Provinz Basilicata leben die Menschen ohne Initiative, mit müden, halbherzigen Sehnsüchten in den Tag hinein. Der nur selten gewagte Ausbruch mißlingt ebenso wie die Versuche, die Ungerechtigkeiten eines überholten gesellschaftlichen Gefüges zu verändern. Beachtlich fotografierter, neorealistisch beeinflusster Film in semidokumentarischem Stil. Ohne sich ideologisch zu engagieren, berichtet Lina Wertmüllers Erstlingsfilm in sachlich-ironischem Ton über das Leben einer Handvoll Kleinstadtbewohner." Ein italienischer Filmklassiker, ein Traum! Und viele traumhafte Kulissen.

22. Juli 2025

Eine gute Nachricht: Im Streit über die Einstufung der AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall hat die Partei eine weitere Niederlage eingesteckt. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute die Beschwerden der Partei abgewiesen. Ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster von 2024, das die Einstufung gebilligt hatte, wurde damit rechtskräftig. In dem Verfahren ging es nicht um die jüngste Hochstufung der AfD durch den Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch, diese Entscheidung steht noch aus.

Nur so zum Spaß verkleiden sich beste Freundinnen mit den Hijabs, den Kopftüchern  einer ihrer Mütter. So filmen sich die drei Wiener Oberstufenschülerinnen beim gemeinsamen Singen des R.E.M.-Songs „Losing My Religion“ – inklusive sexy Posen. Als sie das Video unbekümmert bei YouTube hochladen, geht es schnell viral. Neben den Likes und positiven Kommentaren gibt es natürlich auch negatives Feedback. Fazit von filmstarts: "Auch wenn „Sonne“ mit zunehmender Laufzeit immer weniger fokussiert daherkommt und zum Ende hin gar zu implodieren droht, liefert Kurdwin Ayub mit ihrem Debütfilm einen erfrischenden Einblick in eine jugendliche Lebenswelt zwischen Kopftuch, Leichtsinn, Freundschaft und Social Media-Fixierung ab. Dabei nähert sie sich unverkrampft Themen wie Identitätssuche und kulturelle Aneignung an."

21. Juli 2025

Anfang 2026 steigt der Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde. Davon profitieren gut 17 % aller Beschäftigten - 20 % der von Frauen ausgeübten Jobs erhöht sich der Stundenverdienst, auch im Osten sind es mehr als im Westen. Und nach meinem Überblick auch bei fast allen Flüchtlingen, die ich kenne …

Heute im Odeon: Leonora im Morgenlicht … Silvia Hallensleben schreibt in der StadtRevue: "Die 2011 mit 94 Jahren in Mexiko verstorbene Leonora Carrington zählt zu den bedeutendsten surrealistischen Malerinnen. In Europa galt sie lange vor allem als Muse von Max Ernst. Leider unterstützt auch dieser Film trotz gegensätzlichen Anspruchs diese Sicht. Denn der auf einem Roman von Elena Poniatowska gründende Plot begrenzt sich weitgehend auf die frühen Jahre der Künstlerin — von den Pariser Ateliers des Surrealismus bis zur Ankunft im mexikanischen Exil. Das bietet mit Liebeskonkurrenz, Internierung, psychiatrischer Zwangsbehandlung und Flucht zwar Dramatik genug, endet aber vor der Ausformung von Carringtons eigener künstlerischer Karriere. Zur Entschädigung bietet das Biopic opulente Ausstattungswelten und fantastische Landschaften."

20. Juli 2025

Schmierereien, verfassungsfeindliche Parolen, Verherrlichung von Adolf Hitler … Alltag in den Neuen Bundesländern? Jedenfalls in Spremberg in der brandenburgischen Lausitz. Die Bürgermeisterin der 22.000-Seelen-Gemeinde, Christine Herntier, schreibt im Spremberger  Anzeiger (Amtsblatt): 

»Prinzipiell hat man ja als Bürgermeisterin oder Bürgermeister in solchen Fällen mindestens zwei Möglichkeiten. Die einen sagen: Oh Gott, bloß nicht öffentlich machen, denn das könnte den Ruf der Gemeinde irgendwie beschädigen. Die andere Strategie ist, Scheinwerferlicht zu erzeugen und zu sagen: Wir haben hier ein Problem, wir müssen uns darum kümmern, wir dürfen das nicht ignorieren. Das finde ich prinzipiell die richtige Herangehensweise.« In Spremberg hatte die AfD bei der letzten Wahl 42 % der Stimmen erhalten … Eine mutige Bürgermeisterin - viele andere hätten 'den Schwanz eingezogen'. Und ganz viele gehen in Deckung vor den Rechtsradikalen. "Nach einem Brandbrief von Sprembergs Bürgermeistern will Brandenburgs Innenminister Wilke den Verfassungsschutz einschalten. Auch weitere Stimmen beklagen nun einen wachsenden Einfluss Rechtsextremer in Stadt und Region.," schreibt der Spiegel heute. Nun bin ich mal gespannt, ob etwas passiert.

Bei den ersten Regentropfen kam ich im Filmhauskino heute spätnachmittags an, dann kam das Gewitter während der Film lief. "Vom jugendlichen Herumdriften und Abhängen, Rumlabern und Anbandeln an einem heißen Sommertag erzählt Willy Hans in seinem Langfilmdebüt zwischen Coming-of-Age-Melancholie und eigenwilliger Experimentalfilmästhetik. Damit hat „Der Fleck“ das Zeug zum zukünftigen Teenager-Klassiker! …  Gezielt und bedeutungsreich gewählt sind dabei auch die Schauplätze: eine gepflasterte Unterführung an der Autobahn, an der sich Simon und Marie das schal gewordene Wasser aus einer Plastikflasche teilen, ein angeranztes Sofa, das jemand ans Seeufer geschleppt hat und auf dem die beiden mit Simons Handy gemeinsame Selfies schießen. Die überbordende Fülle all dieser Einzelheiten ist es, die aus einem weit zurückliegenden ereignislosen Nachmittag etwas macht, das in der Erinnerung ein ganzes Leben nachhallt," damit liegt filmstarts 

genau richtig! Und Katja Nicodemus schreibt in der ZEIT: "... Die Zeit steht still, zwei Halbwüchsige kommen einander näher, ohne sich zu berühren. ... Derweil gleitet die Kamera über den Waldboden, fährt über Kiesel und moosige Stämme, blickt in Erdlöcher, unter Felsvorsprünge, schwebt über dem Fluss, nähert sich Wellen und Schaum, bis das Bild abstrakt wird ..." (17.07.2025; S. 44). Und als ich aus dem Kino kam, zeugten nur noch die Pfützen vom Starkregen. 

19. Juli 2025

Spannend für Außenstehende: Trump steht unter zunehmendem Druck. Kritiker fordern von ihm, Akten aus dem Epstein-Fall veröffentlichen zu lassen. Das war eines seiner Wahlversprechen. Jetzt verklagt Trump »Wall Street Journal« wegen Epstein-Berichts. Ein schlüpfriger Geburtstagsbrief von Donald Trump an Jeffrey Epstein? Dagegen wehrt er sich. Seine Forderung auf Schadensersatz: zehn Milliarden Dollar … so Spiegel-online heute um 11:24 h

Heute in den Lichtspielen Kalk: Balconettes (Originaltitel: Les femmes au balcon). Thomas Abeltshauser von der StadtRevue schreibt dazu: "Hochsommer in Marseille. Zum Glück hat Nicole einen Balkon, auf dem sie sich mit ihren Freundinnen die Zeit vertreiben kann. Die schüchterne Möchtegern-Autorin hat sich heimlich in den hübschen Nachbarn von gegenüber verknallt. Als der die jungen Frauen spontan zu sich einlädt, beginnt die Nacht zunächst feuchtfröhlich, endet aber bald im Desaster. Der Typ entpuppt sich als toxisch und hängt bald aufgespießt an einem Kleiderständer. Damit die drei nicht unter Mordverdacht geraten, hilft nur eins: Die Leiche muss weg! Die zweite Regiearbeit der Hauptdarstellerin Noémie Merlant ist eine schrille, sich feministisch gebende Thrillerkomödie, die sich überdeutlich Almodóvars kunterbunt-überdrehtes Frühwerk zum Vorbild nimmt, sich aber in zahlreichen Klischees verliert." Zugegeben: Durchgeknallt, schrill, horror-blutig bunt, aber lustig und feministisch-sensibel.

18. Juni 2025

Die Sitten ändern sich, wir merken es ja zunehmend. Neuestes Indiz:

- Obdachlose aus dem Ausland müssen nach Ansicht des Berliner FDP-Vorsitzenden Christoph Meyer ausgewiesen werden. Er spricht von „konsequenten Platzverweisen“.

- Gegenüber der Berliner Zeitung sagte Ronald Gläser, früher Mitglied im Abgeordnetenhaus Berlin, seit diesem Jahr Abgeordneter im Bundestag: „Unsere Abgeordnetenhausfraktion hat eine Reihe von Vorschlägen entwickelt, darunter ein soeben in Wien verabschiedetes 6-Punkte-Papier. Darin enthalten ist die Forderung nach einer Null-Toleranz-Strategie gegenüber illegalen Camps und der Rückführung ortsfremder Obdachloser.“ Er frage sich, „wieso will Christoph Meyer dies auf europäische Personen beschränken?“, so Gläser. Der neue Feind ist erkannt, nun kann die Hetze losgehen! So funktioniert Populismus!

Neues von Worakls - No Boundaries (Visualizer) ft. Carl Cox

17. Juni 2025

Fahrt nach Schloss Augustusburg mit einer Ausstellung des Bildhauers Fritz Böhme, dann weiter nach Freiberg und schließlich über Tharandt (mit Schloss und Burgruine) nach Dresden zum Patti Smith-Konzert in der 'Jungen Garde'. Die heute 78-Jährige Lyrikerin, Punk- und Rockmusikerin, Singer-Songwriterin, Fotografin und Malerin und schließlich auch Buchhändlerin … in mehr als 60 Jahre bewegtes Künstlerleben ziehen da am geistigen Auge vorbei, von der Freigabe der Tochter der damals 18-Jährigen zur Adoption, vom Tod ihres Mannes und Sohns, vom Bühnensturz über das Treffen mit dem Papst bis zur Entgegennahme des Nobelpreises für Bob Dylan … und dazu die politischen Botschaften in ihren Songs! Eine Ausnahmeerscheinung!

16. Juli 2025

Zweiter Tag in der Kulturhauptstadt Europas 2025, Chemnitz. Viel Kunst und ein großer Veranstaltungskalender. Höhepunkt: die Villa Esche mit dem Henry van de Velde Museum - Jugendstil vom Feinsten! Verwundert rieben wir uns die Augen -  sind wir hier in den neuen Bundesländern? Aber auch die Kehrseite: Leergezogene "Platte" mit deutlichen Vandalismusspuren und Alkoholisierte, ob in der Straßenbahn oder auch in der St. Jakobikirche - eine Security war schnell zur Stelle.  

15. Juli 2025

Heute der erste Tag in Europas Kulurhauptstadt Chemnitz. Hier ein Bummel durch Deutschlands größtes bis heute erhaltenen Gründerzeit- und Jugendstilviertels auf dem Kaßberg. 

14. Juli 2025

Im deutschen Osten ist alles anders, unabhängige Initiativen und Vereine stehen dort massiv unter Druck. Unter der Überschrift "Bedrohte Zivilgesellschaft in Ostdeutschlandhat Spiegel-online heute geschrieben: "Vor allem Rechtsextreme machen mobil gegen Vielfaltsangebote und Demokratieförderung. Und die CDU hilft der AfD dabei." Ein besorgniserregender Bericht. Trotzdem fahre ich jetzt mit Freunden in die 'neuen Länder', nach Chemnitz, der Kulturhauptstadt Europas. Es gibt nämlich viele, die sich der braune Flut entgegenstellen.

Heute wieder ein Bericht im Stadtanzeiger über unglaubliche Zustände für Flüchtlinge in Köln: Nach der Gebührenordnung zahlte eine vierköpfige Familie 1250 € für ihre Flüchtlingsunterkunft (Mutter Minijob 550 €; Vater als Hausmeister 2000 € netto). Nun ist ein drittes Kind hinzugekommen - die Gebühr steigt wegen der 5. Person auf 1600 €; nur dumm, dass das Einkommen aus dem Minijob jetzt wegfällt. Aber das ist in diesen Tagen leider kein 'wichtiges' Thema. 

Nun hatte ich keine Ausrede mehr … und es hat sich gelohnt. Die meisten Fenster sind wieder richtig sauber. Aber irgendwann ließ der Fleiß nach, Gästezimmer und Gästetoilette sind erst dran, wenn die nächsten Gäste hier übernachten. Beim Rasieren wieder die bekannten Geräusche: Die zweite Mahd dieses Jahr unserer riesigen Streuobstwiese vor der Haustür …

13. Juli 2025

Es fällt mir auf, dass ich neuerdings unaufgefordert von gesundheitlichen Ereignissen und Problemen meiner Mitmenscher erfahre, von Borreliose, von Entfernung der Galle, von zufällig gefundenen Metastasen, von im Krankenhaus eingefangenen Keimen … da frage ich mich natürlich unwillkürlich, mit welchen Überraschungen ich demnächst rechnen muss. Ich will nicht 'schwarzmalen', aber man sollte vorbereitet sein …

Den Bonner Kanzlerbungalow kennt eigentlich jeder, bei den anderen Bauten bin ich mir nicht sicher. Für mich jedenfalls Sinnbild der Moderne, die Architektur von Sep Ruf - so der Name der Doku! "Sie wirken durch raumhohe Fenster und große Glasflächen meist offen und lichtdurchflutet. Oft haben sie überkragende Flachdächer, die auf zierlichen hellen Stützen ruhen. Und sie fügen sich gerne geschmeidig ein in ihre Umgebung, indem sie Bauformen der Nachbarschaft aufgreifen. Außerdem streben die Ruf-Bauten an, Natur und Mensch in Einklang zu bringen. Und die Menschen, die darin wohnen oder arbeiten, sollen sich wohlfühlen. Etliche seiner Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Ruf verfolgte einen „ganzheitlichen Gestaltungsansatz“, wie die Off-Kommentatorin des Films erklärt. „Es ist eben keine Architektur zur Selbstdarstellung, sondern vor allem auch das Miteinbeziehen der Umgebung des Ortes.“ Natürlich lässt die Doku die bekanntesten Bauten Rufs Revue passieren. Neben dem Kanzlerbungalow sind das etwa die Akademie der Bildenden Künste und die Neubauten für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg sowie die Neue Maxburg in München, das Bauensemble im Tucherpark und die Kirche St. Johann von Capistran in München," so die Kino-Zeit. Natürlich habe ich den einen der beiden Vorführtermine im Odeon wahrgenommen …

 

12. Juli 2025

Endlich angekommen, der lange erwartete Bußgeldbescheid: "Sie benutzten als Führer des Kraftfahrzeuges ein elektronisches Gerät, das der Kommunikation, Information oder Organisation dient oder zu dienen bestimmt ist, in vorschftswidriger Weise (Mobiltelefon in linker Hand)" ... macht 128,50 € plus 1 Punkt. Hätte teurer werden können. 

Heute im Odeon der Film: Bella Roma: Liebe auf Italienisch … "Zum 40. Hochzeitstag haben Gerda und Kristoffer von ihrer Tochter einen Rom-Urlaub geschenkt bekommen, der Stadt, in der Gerda in jungen Jahren Kunst studierte. Schon die Anreise gestaltet sich nicht reibungslos. Nach der Ankunft und einer Begegnung mit Gerdas früherem Dozenten stehen die Eheleute plötzlich vor der Frage, ob es für sie noch eine Zukunft gibt. Einige präzise beobachtete Momente lassen erahnen, was aus der dänischen Tragikomödie hätte werden können: ein feinsinniger Film über verpasste Chancen, Lebenslügen und bittere Wahrheiten. Klamauk, Rom-Plattitüden und eine formelhafte Dramaturgie verwässern allerdings die Paarkrise. Auf Beliebigkeit setzt passenderweise auch der deutsche Verleihtitel," so für die Stadtrevue Christopher Diekhaus. Für mich war es eher eine präzise Beobachtung zwischenmenschlicher Beziehungen; dabei spielen Ehrlichkeit und Rücksichtnahme eine besondere Rolle - und die Reaktion darauf seitens der Protagonisten.

11. Juli 2025

Es war ein Völkermord mit Ansage heute vor 30 Jahren. Die Weltöffentlichkeit war Zeuge, vor aller Augen belagerten serbische Nationalisten die bosnische Stadt Srebrenica, in der tausende bosnische Flüchtlinge Zuflucht gesucht hatten. Auch 350 UN-Soldaten konnten die Eroberung und Ermordung von ca. 8.300 männlichen Bosniern nicht verhindern. Es war eine Katastrophe, der wir alle hilflos beigewohnt haben. Eindringlich die Geschichte im ZEIT-Dossier vom 10. Juli 2025 .. Verantwortlich: Ratko Mladić, der Militärchef der bosnisch-serbischen Einheiten und Radovan Karadžić, der politische Führer der bosnischen Serben, beide in lebenslänglicher Haft (Den Haag). Unterstützung finden sie bei dem Präsidenten der serbischen Republik, Slobodan Milošević, der unmittelbar vor seiner Verurteilung durch den internationalen Gerichtshofs in Den Haag starb.  Unten ein Screenshot des heutigen Friedhofs aus einer ZDF-Sendung.

Eine ganz tolle Location in Köln aus den 50-er Jahren, der Stoff-Pavillon mitten in der City in der Hahnenstraße: "Mit der zweiten Ausgabe von WeGetCloser finden Künstlerinnen und Künstler im denkmalgeschützten Stoff-Pavillon Köln einen Ort, der künstlerische Interventionen in situ, in vitro, in planta zusammen mit dem architektonischen Organismus des gläsernen Wahrzeichens der 1950er Jahre wachsen lässt." Mit dabei ist Gesine Grundmann mit einigen typischen Werken, sie war heute auch zufällig anwesend … bis zum 20. Juli geöffnet.

10. Juli 2025

„Ich will es mit Roland Kaiser sagen“, beginnt Miersch seine Rede im Bundestag am Mittwoch. An Alice Weidel gerichtet, zitiert er den Schlager-Star dann mit dem Satz: „Was hat dir dein Herz gestohlen“. Im entsprechenden Kaiser-Song „Zuversicht“ heißt es nach dem von Miersch genutzten Zitat weiter: „Schrei mich bitte nicht so an. Will dir begegnen und dir zuhör‘n. Das alles brauchst du nicht. Ich borge dir ein Licht und meine Zuversicht.“ Zudem singt Kaiser: „Zu wertvoll dieses Leben, um sich im Wahn-sinn zu verlier‘n“. Diese Zeilen sagte Miersch zwar nicht, spielte aber wohl auf sie an. „Wie kann man so eiseskalt, so hasserfüllt, als Mensch eine solche Rede halten, wie sie das eben getan haben“, erklärt der SPD-Politiker anschließend sein Zitat. Er sieht Weidels Rede als „ein Beispiel“ dafür, dass die AfD „verfassungsfeindlich agiere“. Deshalb hält Miersch ein Verbotsverfahren für unerlässlich." Ein Highlight diese Rede von SPD-Fraktionsvorsitzender Matthias Miersch gestern im Bundestag!

"Die »She Said«-Autorin Rebecca Lenkiewicz wagt mit ihrem Regiedebüt einiges — und versammelt ein starkes Ensemble: allen voran Fiona Shaw als Rose, die im Rollstuhl nach Almería reist, um sich von einem Wunderheiler von mysteriösen Lähmungen befreien zu lassen. Im Schlepptau: Tochter Sofie, Langzeitstudentin und völlig verstrickt in die toxische Beziehung mit ihrer kontrollsüchtigen Mutter. Als Sofie sich in die ebenfalls traumatisierte Hippiefrau Ingrid verliebt, beginnt sie sich von ihrer Mutter zu lösen. Unter der flirrenden Sonne Spaniens oszilliert die Romanadaption zwischen eskalierendem Familiendrama und sinnlicher Selbstfindung. Durchaus spannend bis zum Schluss — doch es fehlt die erzählerische Präzision, die man sich von diesem Debüt erhofft hätte," so Gabriele Summen in der Stadtrevue über Hot Milk, den ich heute in den Lichtspielen Kalk sah.

9. Juli 2025

"Unliebsame Bürgermeister werden abgesetzt, prominente Politiker festgenommen: Die massenhaften Verfahren gegen die Opposition in der Türkei ziehen das Land in eine Krise. … Nach mehreren Festnahmen führender Oppositionspolitiker und deren Amtsenthebungen spitzt sich die politische Krise in der Türkei weiter zu. Das Innenministerium teilte auf der Plattform X mit, dass der Bürgermeister der Großstadt Adana und der stellvertretende Bürgermeister des Istanbuler Bezirks Büyükcekmece - beide Politiker der Oppositionspartei CHP - vorläufig des Amtes enthoben worden seien. Sie waren zuvor wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet worden. Seit der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu im März abgesetzt worden war, mehren sich Vorgänge, die Beobachter als systematische Schwächung der Opposition und kritischer Stimmen im Land werten,"  so die Nachricht. Es ist wie im Politmärchen, Erdogan lässt massenhaft CHP-Bürgermeister verhaftet - wie in einer Bananenrepublik … warum fällt die Kritik aus der EU und Deutschland nur so verhalten aus!

Der Wein auf der Terrasse wächst prächtig - mindestens 3 Wochen weiter als an der Müritz.

8. Juli 2025

Wieder ein abwechslungsreicher Tag - vormittags nach zwei Jahren wieder ein Prostata-MRT im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung, nachmittags Geburtstagsfeier - die Zwillinge sind jetzt 3 Jahre alt und der große Enkelsohn nicht gerade begeistert, dass er heute nur eine Nebenrolle spielen kann … und abends Mitglieder- und Sommerstammtisch meines SPD-Ortsvereins (Vingst/Ostheim) im Vingster Pohl - letztes alteingesessenes Restaurant in Vingst - so etwas gibt's in Ostheim gar nicht mehr. .

Heute dann zwei interessante Nachrichten zum Thema Rentner: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im März 742.410 Rentner auf zusätzliche Sozialleistungen "Grundsicherung im Alter" angewiesen - ob da der Vorschlag von März Abhilfe schaffen wird? Er schlägt vor, dass künftig Rentner bis zu 2000 € steuerfrei dazu verdienen können. Vermutlich gibt es hier aber auch nur eine sehr kleine Schnittmenge.

7. Juli 2025

Als ich gestern Stromae mit seinem 'Höllen-Song' L'enfer hörte, war klar, dass ich mir bei der Rückfahrt nach Köln heute mal wieder die Playlist mit seinen Hits anhören sollte! Großartig, ein kritischer Künstler mit einem wunderbaren Französisch!

Ein Wiedersehen mit der Pulitzerpreisträgerin Anja Niedringhaus (1965 - 2014) auf ARTE "Wenn ich es nicht fotografiere, wird es nicht bekannt." Eine bewegende Dokumentation über die Schauplätze der globalen Kriege, über Leid und Menschlichkeit von Kindern, Frauen und einfachen Soldaten - nebenbei auch als Sportfotografin von Wimbledon bis Olympia. "Ich hasse gestellte Bilder" …Und ihr Ende in Afghanistan.

6. Juli 2025

Selten ein so interessantes Gespräch bei 'hörbar Rust' (Radio1 vom rbb) erlebt wie das mit Dr. Parmian Parvanta, heute Vorsitzende von 'Ärzte ohne Grenzen'. Als 8-Jährige mit den Eltern aus Afghanistan nach Deutschland geflohen, hat sie das Schicksal von Flüchtlingen in Deutschland hautnah miterlebt - es hat sich bis heute seitens der Behörden nichts geändert. Als Ärztin mit Einsatz in mehreren Entwicklungsländern und Krisengebieten hat sie heute als gerade 43-Jährige schon mehr erlebt als andere in mehreren Leben. 

"Im Reich der Nummern. Wo Männer keinen Namen haben" ... Eine Ausstellung im Lern- und Gedenkort Alt-Rehse. Nach dem 9. November 1938, der Reichspogromnacht, wurden fast 30.000 jüdische Männer in KZ verbracht. Damals war noch das Ziel ausgegeben, sie zur Auswanderung zu bewegen; die meisten nutzten die Chance und gingen ins Exil. Drei Jahre später, am 20. Januar 1942, wurde mit der Wannseekonferenz die Endlösung verabredet. Damals begann die systematische Ermordung der Juden. Unten zeitgenössische Aufnahmen aus dem KZ Oranienburg.

5. Juli 2025

Letzte Woche las ich in der ZEIT, dass Farages Brexit-Partei (ReformUK) bei den Briten in den Umfragen auf 34 % kommt, trotz aller Brexit-Probleme (die allein regierende Labour liegt bei 25 %, die Tories bei 15%).

Heute lese ich, dass Musk jetzt seine 'Amerika-Partei' gründet. Bin gespannt auf Wahlkämpfe auf untersten Niveau ...

Heute wieder das Sommerfest im Warener 'Wildpflanzengarten'. Da heißt es für Hobbygärtner: sich schlau machen. 250 wildwachsende Kräuter, Sträucher und Gräser ... nun werde ich also vier weitere Natürkräuter kultivieren bzw. dulden: das kriechende Fingerkraut, den kleinen Wasserknopf, den Wildsauerklee und die Kartäuser Nelke. Vielleicht nächstes Jahr auch in Köln ...

4. Juli 2025

Nach 2022 ein Wiedersehen in der letzten Nacht mit 'Niemand ist bei den Kälbern' - 'beklemmender Heimatfilm mit starker Persönlichkeit', nämlich Saskia Rosendahl; vielfach prämiert, einfach stark!

Sahra Wagenknecht hat es geschafft, sie ist wieder in den Medien! Wie sie das geschafft hat? Sie sagte, dass sie mit der AfD Gespräche führen will ... krass! Aber sie haben auch etwas gemeinsam: sie mögen Putin, sie mögen Flüchtlinge nicht. Und was noch?

Doch eine wirklich gute Nachricht: das vor Monaten abgebrannte Gutshaus Johannstorf (Kulisse von 'Das weiße Band') wird dank 'Stiftung deutscher Denkmalschutz' wieder saniert ... werde ich mir sicherlich wieder anschauen. Unten ein Screenshot der Nachricht.

3. Juli 2025

Die Niederlande haben es geschafft: das Parlament hat mit großer Mehrheit das Böllerverbot für Privatleute beschlossen - nur noch einmal zum nächsten Jahreswechsel wird geballert. Bei uns kaum möglich,  denn mit Sicherheit stehen AfD und die Union nach wie vor auf der Seite der Böllerfans.

Unten Insekten bei der Nahrungssuche im Garten - reichlich vorhanden ....

2. Juli 2025

Wie erwartet heute der heißeste Tag des Jahres ... zunächst am Ufer des Tiefwarensees ...

Aber auch im eigenen Garten war es bei 39° durch Schattenspender akzeptabel.  Und auch das Grillen im Garten war ohne Probleme möglich.

1. Juli 2025

Eine entspannte Reise an die Müritz bei 33° draußen und 23° im Auto  ... klar, die Pflanzen außerhalb der automatisierten Regelrieselungsbereiche bekamen eine Sondergabe ... aber auf der anderen Seite Überraschung:  die Blüten unten sind wohl jetzt in der Modefarbe unterwegs... 

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© Klaus Kirschbaum