31. Oktober 2024
Wie in jedem Jahr ist Halloween ein großes Fest für die Kleinen … Schminke, Süßigkeiten usw. Wieder gute zwei Stunden großer Andrang. Teilweise bin ich in der Haustür stehengeblieben, weil Kinder gerade bei den Nachbarn vor der Tür standen. In diesem Jahr hatte ich gerade genug Süßigkeiten vorgehalten …
Ein echtes Beziehungsdrama habe ich erwartet und wurde nicht enttäuscht. "Kennen Sie Gabriele Münter? Mitgründerin der revolutionären Kunstbewegung »Blauer Reiter« Anfang des 20. Jahrhunderts? Dieser überfällige Film widmet sich der hochbegabten Künstlerin und lässt sie aus dem Schatten ihres Liebhabers Wassily Kandinsky heraustreten. Mit ihm war sie viele Jahre liiert, der Fokus liegt auf der Liebesgeschichte zweier komplizierter Persönlichkeiten. Man sympathisiert mit Münter, die Wassily aufrichtig liebt. Der bereits verheiratete Mann dagegen hält sie mit Eheversprechen hin, bis er sie schließlich ohne Aussprache verlässt und eine jüngere heiratet. »Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar«, sagt Paul Klee im Film. Das akribisch recherchierte Drama ist leider überdeutlich inszeniert. Man hätte mehr Expressionismus wagen sollen," schreibt Gabriele Summen von der Stadtrevue. Allerdings muss ich gestehen, dass ich während des Films noch mal kurz die beiden Hauptpersonen gegoogelt habe, weil ich nicht mehr wusste, wie Kandinskys Werdegang in den 30-er Jahren war. Und ja, die Frauen vor 100 Jahren hatten es doppelt schwer ...
30. Oktober 2024
Heute gab es zum ersten Mal seit einer Woche wieder Post - zwei Zeitschriften, die ZEIT und 15 Briefe - unter anderem eine Anhörung wg. 21 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Autobahn (kostet wahrscheinlich 100 € plus 1 Punkt). Darauf hatte ich schon seit fünf Wochen gewartet.
Sam, den ich seit Jahren bei der Integration begleite, arbeitet seit drei Jahren in einem Seniorenheim als Pflegehelfer. Gelegentlich schiebt er seine betagten Patienten in den Raum, in dem ein Klavier steht und greift in die Tasten - auf Insta fand ich jetzt ein kurzes Video, das bei einer solchen Gelegenheit entstand. Von Sam erfuhr ich jetzt, dass der Betagte schon nicht mehr sprechen kann, aber sich riesig freut, wenn er ihm etwas vorspielt. Dass Sam gut Klavier spielen kann, habe ich erst bei dieser Gelegenheit erfahren. Er habe im Iran Klavierunterricht gehabt … seine finanziellen Verhältnisse waren vor seiner Flucht besser als heute; aber es geht wieder aufwärts. Unten ein Ausschnitt des Videos ohne den Patienten.
29. Oktober 2024
In Neubrandenburg werden immer wieder Regenbogenfahnen gestohlen. Jetzt traf es den Verein „queerNB“. Eine unendliche Geschichte … inzwischen hat der parteilose OB seinen Rücktritt erklärt, nachdem AfD und BSW im Stadtrat beschlossen hatten, dass am Bahnhof keine Regenbogenfahne wehen dürfen. Immer wieder hatten NeoNazis sie durch Hakenkreuz- oder NS-Fahnen ersetzt. "Für ihn stand der Flaggenbeschluss nach eigenen Worten aber „am Ende einer langen Kette von Ereignissen“, die ihn zum Rückzug aus dem Amt bewegten. Als Gründe nannte der offen homosexuell lebende Kommunalpolitiker fortwährende Beleidigungen in den sozialen Medien und Schmähungen durch Stadtvertreter," so der Nordkurier. Typisch, sollte man sagen, denn solche Geschichten sind hier an der Tagesordnung. Und Widerstand seitens der Bevölkerung wird man kaum finden. Ist so. Leider.
"Unter dem Druck konservativer Elterngruppen werden derzeit so viele Bücher verboten wie noch nie: dem US-amerikanischen PEN-Club zufolge waren es im vergangenen Jahr 3.362 Verbote, wovon 1.557 einzelne Titel betroffen waren. Dies entspricht einem Anstieg der Verbote von 33 Prozent gegenüber dem Schuljahr 2021/2022. Der US-amerikanische Bibliotheksverband ALA (American Library Association), der die über 120.000 Bibliotheken im Land mit Geld, Schulungen und Arbeitsmitteln versorgt, ist in zahllose Konflikte darüber verstrickt, was gelesen und gelehrt werden darf," so die investigative Dokumentation "Amerikas Bücherkrieg" heute Abend auf ARTE …
Das Gegenteil des Kinofilms Der Buchspazierer heute Abend: Wir fünf waren uns da wohl nicht einig, sogar das Wort 'seicht' ist gefallen. Dabei war es ein Loblied auf das Buch an sich, eine warmherzige Hommage an die Literatur und das Leben. Und Filmstarts schreibt aus meiner Sicht treffend: "… ein märchenhaftes, witziges Abenteuer, das mit feiner Ironie dem Lesen von Büchern ein Denkmal setzt. Mit Christoph Maria Herbst ist die Hauptrolle ideal besetzt, die kleine Yuna Bennett ist ihm eine gleichwertige Partnerin. Es dauert ein wenig, bis er in die Gänge kommt, aber dann ist es ein Film für die ganze Familie, vom Vorschulkind bis zur Uroma: mit Humor, Herz und Gefühl, aber glücklicherweise nahezu kitschfrei."
28. Oktober 2024
Spiegel-online hat wieder einmal recherchiert und interessante Ergebnisse präsentiert, nämlich die Herkunft der 'Oligarchenkolonie' in Berlin und anderswo. Formal sind es Briefkastenfirmen auf Zypern und in der Karibik, die für russische Oligarchen Immobilien im großen Stil kaufen: "Viele Unternehmer und Funktionäre aus totalitären Systemen schaffen sich im Ausland eine Art Rückfalloption, falls sie bei den Machthabern zu Hause in Ungnade fallen." Und deutsche Behörden scheinen hier ebenso hilflos zu sein wie gegenüber den Clans.
In mehr als 220 Filmen spielte er seit 1966 in Europa und Amerika mit, Udo Kier, Jahrgang 1944. Der Kölnische Kunstverein in der Hahnenstr. 6 hat ihm bis zum 18.12.2024 eine interessante Ausstellung gewidmet. Parallel dazu werden -zig Filme im benachbarten Kino (Bücke 813) bis zum 17. Dezember gezeigt … einige werde ich auch noch sehen! In der Nacht vom 3. auf den 4. November zeigt ARTE um 2:20 h "Der wunderbare Udo Kier" …
27. Oktober 2024
Mit der Wende 1989 habe ich geglaubt, dass unser demokratisches und marktwirtschaftliches System dem Kommunismus, der Autokratie und der Planwirtschaft überlegen ist. Und viele Veränderungen schienen mir Recht zu geben - demokratische Wahlen und viele Freiheitsrechte usw.
Heute weiß ich, dass die negativen Zeichen inzwischen die Überhand gewonnen haben: In den USA der damalige Sieg von Trump, die Zunahme der Diktaturen überall, Rechtsbeugungen von der Türkei bis Venezuela, selbst innerhalb der EU solche Exzesse wie vorübergehend in Polen, aber andauernd in Ungarn. Und gerade die Wahlfälschung in Georgien … auch nicht anders als in Belarus oder in Russland. Und zuletzt dann die zunehmenden Fakenews und Cyberangriffe auf die demokratische Infrastruktur. Ich bin zunehmend besorgt …
Kunst an Kölner Litfaßsäulen heißt die Aktion bis Mitte Dezember auf 27 Werbeträgern. Die Kölnerin Hanieh Bozorgnia, in Teheran geboren, seit den 90-er Jahren in Deutschland, will das Fehlen von Freiheit und Sichtbarkeit für queere Menschen im Iran aufzeigen. Auch viele andere Menschen sind ohne Rechte und ohne Freiheit … u.a. alle Frauen. Unsere Freiheiten sind auch nicht selbstverständlich - Feste wie CSD in Bautzen und anderen ostdeutschen Orten zeigen, dass solche Freiheiten bei einem Drittel der Bevölkerung dort nicht gut ankommen.
26. Oktober 2024
Erneut Berichte über immer weiter steigenden Krankenstand in Deutschland ... „Ohne den enorm hohen Krankenstand wäre die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr nicht um 0,3 Prozent geschrumpft, sondern um knapp 0,5 Prozent gewachsen,“ so ein Bericht der Allianz im Handelsblatt zu 2023. Dazu passt ein Bericht der Konjunkturexperten vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA): der Krankenstand hier sei doppelt so hoch wie im europäischen Ausland. Und so höre ich es mitunter auch im Bekanntenkreis - die Hemmschwelle, sich krankschreiben zu lassen, sei seit Corona gesunken. Im Jahr 2024 werden neue Rekordstände erwartet.
Heute im Odeon Eileen Gray und das Haus am Meer: "Die irische Designerin Eileen Gray baut 1929 ein Refugium an der Côte d’Azur. Ihr erstes Haus ist ein diskretes, avantgardistisches Meisterwerk. Sie nennt es E.1027, eine kryptische Kombination aus ihren Initialen und denen von Jean Badovici, mit dem sie es gebaut hat. Als Le Corbusier das Haus entdeckt, ist er fasziniert und besessen. Später überzieht er die Wände mit Wandmalereien und veröffentlicht Fotos davon. Gray bezeichnet diese Malereien als Vandalismus und fordert ihre Rücknahme. Er ignoriert ihren Wunsch und baut stattdessen sein berühmtes Le Cabanon direkt hinter E.1027. Eine atemberaubend schöne und filmische Dokufiktion," so das Haus der Architektur auf seiner Homepage. Wirklich eine großartige Designerin, die fast in Vergessenheit geraten ist, aber noch zu Lebzeiten - sie wurde 98 Jahre alt - wiederentdeckt wurde, zu Ehren kam. Unten in der Collage ein Designer-Stück im Foyer des Odeon.
25. Oktober 2024
Heute vor sechs Jahren begann dieses Online-Tagebuch - vor allem für mich ein Archiv! Aber der Tag heute leider mit PC-Netz-Problemen - ein Albtraum für jeden Laien. Das Leben scheint in einem ganz düsterem Licht. Doch unmittelbar vor dem Konzert die Erleichterung, es läuft wieder alles ... meinen Fachleuten herzlichen Dank!
20 h Carlswerk Victoria - INTERPOL. Seit 1997 sind sie im Geschäft. Und bei mir als Spotify-Begleiter auf langen Fahrten … Nein, Anja und Barbara, ich habe euch nicht informiert, weil ich nicht wusste, dass ihr auch Fans seid. Ja, Daniel Kessler trägt nach wie vor einen Anzug bei den Konzerten, weißes Hemd und Kravatte.Nein Rebekka, ich stelle wenig Ähnlichkeit mit Joy Division fest ... wäre natürlich ein echter Gewinn für Interpol gewesen! Erstaunlich viele textsichere Fans heute dabei ...
24. Oktober 2024
Weniger Erinnerungen an die gemeinsame Studienzeit standen im Mittelpunkt unserer stundenlangen Gespräche heute Abend, es waren die aktuellen politischen Probleme, angefangen bei den Problemen der E-Mobilität bis zur Migrationspolitik ... aber erst, nachdem wir uns geeinigt hatten, nicht über eigene gesundheitliche Probleme zu sprechen ... dann doch lieber über die nächsten Urlaubspläne.
Meinen Kalender für 2025 habe ich schon ... 13 großartige Fotos, "gewidmet den Kindern dieser Welt, unsere Hoffnungsträger aus Argentinien, Cuba, Italien ... im Spiel versunken, tanzend im hier und jetzt, voller Anmut und Unschuld. Haben sie nicht eine friedvolle und gerechtere Welt verdient ...?" so die Michael Horbach Stiftung.
23. Oktober 2024
Eigentlich wollte ich heute Abend im Jaki am Stadtgarten der Musikerin OSKA lauschen ... doch angesichts der Zahl der Gäste morgen Abend habe ich ein besseres Gefühl, wenn ich einen Teil der Vorbereitungen schon auf heute vorziehe. Nun sind schon vier Salate fertig (Couscous mit Paprika-Zwiebel, Rote Beete-Hering-Apfel mit Meerrettichsause, mein Spezial-Kartoffelsalat und Möhren-Sellerie-Apfel ...) und auch die Bratlinge sind fertig.
Blätterherbst im Waldbadviertel, wenn nicht hier, wo dann ... immer wieder tolle Farben!
22. Oktober 2024
In der vor genau 50 Jahren gegründeten Band The Stranglers gehört nur noch Jean-Jacques Burnel zur Band. Eigentlich hatte ich sie schon aus den Augen verloren. Doch heute im Carlswerk Victoria - unvergessen Hits wie Golden Brown oder Strange Little Girl oder Always The Sun. Schöne Erinnerungen, begeisterte Fans - viele der männlichen Fans mit schütterem Haar oder ganz ohne, aber dafür meist mit inzwischen erwachsenen Töchtern ... wäre bei The Cure oder den Vibrators auch nicht anders.
... eine köstliche Karikatur! Ob AfD, BSW, moldavische Wähler oder mecklenburgische 'Unternehmer-Initiativen' ... alle freuen sich über die finanzielle Unterstützung von Putin und Co. (unten Screenshot aus Spiegel-online)
21. Oktober 2024
Nach zehn Jahren jetzt die vorerst letzte Demonstration in Dresden. Rechtsextreme Szenegrößen bedanken sich und loben die Bewegung als Vorbild. Pegida, "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“, veranstaltet vom Straftäter Lutz Bachmann, ist die Luft ausgegangen - Erleichterung.
Nach all den schlimmen Diskussionen, Beiträgen und Kommentaren zur Migration und zur Remigration heute im Kölner Stadtanzeiger ein Beitrag: "Die Hilfe in der Wohngruppe ist unbezahlbar" … Und dann ein Bericht über viele Erfolgsgeschichten trotz zahlloser Widerstände und unvorstellbarer Probleme junger Migranten in Deutschland, sogar in Köln.
Ein wichtiger Film: Ellbogen. Viele Facetten der Probleme ganzer Generationen von Migranten. "Aslı Özarslan zeigt die mitunter schwierige Identitätssuche zwischen unterschiedlichen Kulturen auf, macht mögliche Folgen von fehlender Chancengleichheit, von Rassismus und alltäglichen Mikroaggressionen durch Menschen ohne Migrationshintergrund unmissverständlich klar und verurteilt ihre eigensinnige junge Antiheldin, überzeugend verkörpert von der jungen Darstellerin Melia Kara, trotz ihrer Tat nicht. Hazals Schicksal stößt unbequeme Gedanken an gesellschaftliche Machtmechanismen, Gewaltspiralen und Mitverantwortung an – und wühlt noch lange nach dem Kinobesuch auf." .Passend zum Film zum Abschluss der Song Braune Augen von JaHa
20. Oktober 2024
Es ist Buchmesse - auch Kuriositäten machen da von sich reden. T-Online schreibt: "Ob er mit seinem Buch etwas erreichen wolle, wurde Gottschalk im "Spiegel" gefragt. Seine Antwort: "Möglichst viele Exemplare verkaufen. Ich habe es jedenfalls nicht geschrieben, damit die Gesellschaft eine bessere wird." Damit wäre alles gesagt. Der Mann von früher findet nicht mehr im Fernsehen statt, also greift er zum Stift, schreibt ein paar Provokationen in seinen Block – und zack, wird ein Bestseller daraus. "Es geht mir immer um mich", sagte Gottschalk mit entwaffnender Ehrlichkeit und niemand schien ihm zuzuhören." Genau so ist es nicht nur bei Büchern, sondern längst schon in den übrigen Medien, vor allem den ganz jungen sozialen Medien.
Selten war ein Film so nah an der Zeitgeschichte: der verschwundene Soldat! "Der Film, der bereits vor den jüngsten Ereignissen in Gaza produziert und auf dem Locarno Film Festival 2023 uraufgeführt wurde, bietet eine Darstellung des Lebens junger Menschen in Israel und zeigt auf, dass der Krieg, selbst wenn man versucht zu entkommen, immer als bedrohliche Präsenz bleibt, die einen letztlich einholt," so Kino.de.
19. Oktober 2024
Eine Posse: 16 Flüchtlinge auf dem Weg nach Italien werden aufgegriffen und ins italienische Flüchtlingslager nach Albanien gebracht - und nun entscheidet ein römisches Gericht, dass 12 von ihnen heute nach Italien gebracht werden müssen, weil ihre Herkunftsländer Ägypten und Bangladesch nicht als sicher gelten … Grundlage ist eine Entscheidung des EuGH. Bleibt also Hoffnung, dass der italienische Weg ohne Erfolg bleiben wird, ebenso wie der britische Weg.
In den 80-er und 90-er Jahren gab es gegenüber des damaligen 'Weinhauses Kyffhäuser Keller' einen 'kleinen Türken', einen Imbiss/Kiosk, bei dem wir uns damals gelegentlich einen deftigen Imbiss gönnten: köstliche Zucchini-Bratlinge mit einer pikanten Sauce, Geschmacksrichtung Knoblauch. Leider gibt es den Imbiss nicht mehr und ein Rezept hatte ich auch nicht. Nun ist mir ein Rezept in die Hände gefallen, das ich nachgekocht habe. Auch lecker, aber noch nicht ganz ... Aber ich bleibe dran.
18. Oktober 2024
Heute unsere jährliche Weinverkostung bei unserem Lieblingswinzer in Bosenheim bei Bad Kreuznach mit Übernachtung (in Hackenheim). Seit gut 40 Jahren kenne ich nun die Familie Stumm - in der Collage (Mitte) die vier Generationen - rechts die examinierte Junior-Winzerin Karoline Stumm, links der vor längerer Zeit verstorbene Gründer des Weinguts, Wilhelm Stumm ... Immer ein langer, feucht-fröhlicher Abend bei Wein, Käse und 'Wingert-Knorze', ein würziges Brot mit Kümmel, mit netten Menschen und den Geschichten der Winzerfamilie, zum Wein, köstlich!
17. Oktober 2024
Heute lief der Kinofilm »In Liebe, eure Hilde« an, er erzählt das wahre Schicksal der NS-Gegner Hilde und Hans Coppi. Es ist eine fesselnde Liebesgeschichte, schreibt der SPIEGEL: Ihr Baby Hans ist erst gut acht Monate alt. Nun muss Hilde Coppi Abschied von ihm nehmen. Ein letztes Mal im August 1943 wiegt sie »Hänschen«, wie sie ihn nennt, in ihren Armen. »Vergiss mich nicht«, flüstert sie. Und: »Werde glücklich, unbedingt.« Dann muss Hilde Coppi ihr Baby einer Gefängniswächterin überreichen. Ihre Hinrichtung mit dem Fallbeil in der Berliner Haftanstalt Plötzensee steht an, zusammen mit anderen NS-Widerstandskämpferinnen … Er beruht auf der wahren Geschichte einer Widerstandsgruppe in Berlin, die 1942 von der Gestapo enttarnt wurde. Die Coppis und viele andere hatten kritische Flugblätter verteilt, ausländische Radiosender abgehört, Belege für NS-Kriegsverbrechen gesammelt. Hans Coppi war der Funker der Gruppe und versuchte unermüdlich, Kontakt zu Moskau aufzunehmen. Hilde besorgte Papier, tippte Flugblätter. Auch das Baby Hans gab es wirklich: Hilde Coppi wurde 1942 hochschwanger inhaftiert.
Eine andere Schlüsselszene dieser Widerstandsgeschichte ereignete sich bereits im Mai 1941, kommt aber nicht im Film vor: Harro Schulze-Boysen, Offizier im Luftfahrtministerium, berichtete einem sowjetischen Kontaktmann über die Möglichkeit eines deutschen Angriffs auf die Sowjetunion. Schulze-Boysen und seine Frau Libertas gehörten zu den führenden Figuren im Berliner Widerstandsnetzwerk und kannten auch Hans Coppi gut. Schulze-Boysens Warnung drang bis nach Moskau durch. Doch weder Stalin noch sein Geheimdienstchef glaubten dem Bericht. Der Diktator polterte: »Schicken Sie Ihren Informanten aus dem Stab der deutschen Luftwaffe zu seiner Hurenmutter zurück.« Er hielt es für eine Desinformation. Tage später überfiel die Wehrmacht die Sowjetunion." So weit die geschichtlichen Hintergründe. Ein dramatisches Geschehen, auch und gerade im kleinen Kreis der Widerstandskämpfer.
16. Oktober 2024
Die Frankfurter Buchmesse mit dem Gastland Italien verdeutlicht, wohin die Herrschaft von Populisten führt. Kritische Autoren werden vom Gastland Italien ausgeladen, sie kommen dann doch nur deshalb, weil ihre Verlage sie einladen. „Die letzten zwei Jahre der Regierung Meloni haben deutlich gezeigt, dass nicht nur versucht wurde, Saviano irgendwie zum Schweigen zu bringen “, sagt SWR Kultur Italien-Expertin Giordana Marsilio im Kollegengespräch, „sondern auch viele andere regierungskritische Intellektuelle.“ Sie ein Beitrag des SWR.
Letzter Tag an der Müritz in dieser Saison ... höchstens 16° am Tag, arschkalt in der Nacht (bei offenem Schlafzimmerfenster 10°) - und in Köln tagsüber bis 24°. Spätestens dann verlasse ich den Norden, mache alles 'winterfest', u.a. werden die Dahlien nach einigen Tagen des Trocknens im Keller verstaut.
15. Oktober 2024
Interessant, was Merz jetzt wieder von sich gibt. Erst 'Respekt für die Leistungsträger', also die ganz Reichen. Jetzt: "Der aufgeblasene und aufgeblähte Wasserkopf, den wir in den Berliner Amtsstuben sehen ... schafft mehr Probleme, als sie jemals in der Lage sind zu lösen ..." Er bleibt also bei seiner Agenda, der Steuerklärung auf einem Bierdeckel.
Zum Abschluss der Saison an der Müritz ein Besuch beim Skulpturenweg von Karstädt nach Görzhausen sowie bei Wilfried Duwentester. Viele neue Exponate und die alten Skulptuen wieder aufgefrischt.
14. Oktober 2024
Highlight in dieser Nacht im NDR: In der Themenwoche "Hamburger Woche der Pressefreiheit" mit Zamparoni: "Die Pressefreiheit ist bedroht" ... wirklich kluge Antworten von Juli Zeh und Maja Göpel! Bin begeistert!
Jahrelang habe ich dem Verfall des Gutshauses in Kambs bei Röbel zugeschaut. Vor Jahren war es noch für 15.000 € 'im Angebot', doch jetzt kam ich dort vorbei - das Grundstück war leergeräumt, wie unten zu sehen
13. Oktober 2024
Meine letzte 'Orgeltörn' für dieses Jahr: in Minzow ging's los, dann nach Bütow und schließlich noch Wredenhagen. Alte Orgeln, unterschiedliche Kostproben aus den Werken von Johann Sebastian Bach (Praeludium C-Dur) bis Elton John (Your Song, 1971) ... dazu Erläuterungen zur jeweiligen Kirche und Orgel sowie zur Musik und den Mitwirkenden.
Auf meiner letzten Fahrt nach Waren in diesem Jahr gab's einen kleinen Umweg über Löwitz bei Rehna. Auf Insta hatte ich Fotos vom aktuellen Zustand gefunden mit dem Hinweis, es gäbe einen Investor für das marode Gutshaus. In der Tat standen viele Baumaterialien herum, aber das Dach ist total ruinös - und vorher kann es keine Entwarnung geben.
12. Oktober 2024
Wieder eine ausgefallene Ausstellung in der Kunststation St. Peter: "Für die Kunst-Station Sankt Peter hat der Künstler Johannes Wald eine figürliche bildhauerische Arbeit konzipiert, die den Titel B.O.D.Y. trägt. Das sinnlich erfahrbare Werk besteht aus unterschiedlichen in Gips gegossenen Körperfragmenten, die über den gesamten Kirchenraum verteilt installiert sind. Die Fragmente selbst sind grobe Lebendabformungen echter Körperteile, Abdrücke anatomischer Modelle innerer Organe und Stücke von Gipskopien antiker Skulpturen. Die einzelnen Teile bilden in ihrer Summe einen nahezu kompletten Körper.
Im Gegensatz zur klassischen Bildhauerei, bei der es eine scharfe Trennung zwischen dem Objekt und dem umgebenden Raum gibt, und man einen klaren, zentrischen Blick auf das Werk hat, muss man bei der Betrachtung von B.O.D.Y. anders vorgehen. Wie ein Nebelschwaden zieht sich das Werk durch den Raum. Figur und Baukörper bzw. ihre Teile durchdringen sich gegenseitig, treten miteinander in eine dialogische Beziehung, verdichten sich an einigen Orten und gehen letzten Endes ineinander auf. Erst beim kompletten Durchschreiten des Bauwerks lässt sich die Arbeit in ihrer Gänze erfahren und zu dem im Titel angekündigten möglichen Körper zusammenfügen." Kaum eine bessere Location denkbar!
11. Oktober 2024
Wiedersehen mit alten Freundinnen aus der Zeit des Weinhaus Kyffhäuser Keller (damals in der Kyffhäuser Straße 47). Es ist natürlich viel passiert seit Anfang der 80-er Jahre ... und es hat sich total viel verändert.
Wortwirkerei - die Arbeiten von Claudia Kallscheuer - Vernissage heute in der Galerie kjubh in der Dasselstraße. "Der von der Wissenschaft wiederaufgenommene mittelalterliche Ausdruck Bildwirkerei bezeichnet sowohl die Technik des Einwirkens von Bildern und Motiven in ein textiles Flächengebilde als auch das Erzeugnis dieser Technik, die Tapisserie."
Wieder ein Meisterstück von Böhmermanns 'ZDF-Royal', die Enttarnung des Bismarkschen Sachsenwalds ...
10. Oktober 2024
Am 1. Juli 2024 habe ich mir spontan online ein T-Shirt bestellt, weil es mir spontan gefiel - gar nicht meine Art, aber egal. Nicht weniger als drei Mal wurde mir per Mail mitgeteilt, dass es auf dem Weg sei. Am 21. Juli traf es ein - leider nicht in XL, sondern in S - hätte ich gleich als 'Presswurst' im Karneval gehen können. Also bat ich sofort um die Rücksendeadresse; die Kauf wollte ich stornieren. Und jetzt habe ich dazugelernt: Am 22. Juli kam schon die Antwort - keine Adresse für die Rücksendung, aber das Angebot, dass mir 15 % des Kaufpreises erlassen würden, wenn ich das T-Shirt behalte. Damit war ich nicht einverstanden. Am 25. Juli kam dann das gleiche Angebot, aber mit 30 % Rabatt. Wieder abgelehnt! Am 5. August dann das 50 %-Angebot, ersatzweise eine Gutschrift über 100 % für den nächsten Einkauf … und das war es nun bis heute. Vielleicht gehe ich tatsächlich mal als 'Presswurst'!
9. Oktober 2024
Im Tagesspiegel online lese ich: "Sorgen über die zukünftige Existenz der Liberalen“. Die Unzufriedenheit über die jetzige Bundesregierung sei mittlerweile so groß geworden, "dass wir uns Sorgen über die zukünftige Existenz der Liberalen in Deutschland machen“, heißt es in dem Aufruf. Ein „Weiter so“ führe die FDP in die Bedeutungslosigkeit," so die Initiatoren einer weiteren Befragung unter den FDP-Mitgliedern (über 80.000 soll es geben). Die letzte Befragung war knapp gescheitert (47 %). Mit den aktuellen Forderungen der FDP an die Ampel - und dem zu erwartenden Scheitern - wird der Unmut der Mitglieder sicher steigen. Und dann wird auch die 50 %-Hürde überschritten - wetten? Und das war es dann (hoffentlich). Aktuell steht die FDP bei 3 % bundesweit (lt. Forsa gestern).
Die Kölner Künstlerin Anja Schlamann hat 2004 in fünf Kontinenten insgesamt 90 Ladentische fotografiert - sie sind derzeit in den Kunsträumen der Horbach-Stiftung in der Wormser Straße zu sehen. "Entstanden ist eine umfangreiche ethnografisch-soziologische Dokumentation," so das Fazit des Kurators. Einige Arbeiten sind nun auch im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum zu sehen; und vier Aufnahmen aus Syrien haben beim Europäischen Architekturfotografie-Preis 2005 eine Auszeichnung erhalten.
8. Oktober 2024
Jeder wird feststellen, dass immer wieder unbekannte Begriffe auftauchen … mehr oder weniger wichtige Begriffe. Da meine ich aber nicht nur solche wie 'Sitzkrücke' oder 'Scheidebecher', ''Kippschere' oder 'Spechtschmiede, sondern auch solche wie 'D-Faktor' (Dark factor of personality', von dem ich gestern im Stadt-Anzeiger las. "Der Dark Factor der Persönlichkeit (D) definiert die Prinzipien, die allen dunklen Persönlichkeitseigenschaften zugrunde liegen. D ist die allgemeine Tendenz, seinen Nutzen auf Kosten anderer zu maximieren und die Kosten für andere nicht zu bemerken, in Kauf zu nehmen oder böswillig hervorzurufen — einhergehend mit Überzeugungen, die als Rechtfertigung dienen." Heute habe ich mich dann mal dem ausführlichen Test unterzogen - und war doch ziemlich überrascht. Auch, weil ich die Verteilung der Ergebnisse der bislang 2,4 Mill. Testpersonen weltweit auf der Skala von 1 bis 5 (dark) gesehen habe.
Heute habe ich wieder einen weiteren Schritt ins 'richtige Leben' getan, denn ich habe jemanden zur Schuldnerberatung begleitet - der nächste Schritt nach einer Begleitung zu einer Gerichtsvollzieherin. Zunächst unbegleitete Flüchtlinge geraten ganz schnell in die 'Bredrouille', wenn sie nämlich im Falle von Arbeitslosigkeit von ihren Ersparnissen leben und sich nicht 'arbeitssuchend' melden. Dann erhalten sie nämlich nicht nur keine Transferleistungen wie Arbeitslosengeld oder Bürgergeld, dann wird auch nicht die Unterkunft vom Jobcenter bezahlt, auch nicht die Krankenversicherung. Und in 10 Monaten fallen da ganz schnell Schulden bei der Kommune (6.000 €) und der KV (3.000 €) an. Mit einem Auszubildendengehalt oder einem Teilzeitjob auf Mindestlohnbasis kommt man nicht von diesem Schuldenberg runter. Ich selber sehe mich nicht in der Lage, hier kompetent den Entschuldungsprozess (Privatinsolvenz und Restschuldbefreiung) zu begleiten. Gut, dass es die Schuldnerberatung gibt - und nun hoffe ich, dass in drei Jahren alles erledigt ist.
7. Oktober 2024
Weltpolitisch ist der 7. Oktober der erste Jahrestag der Hamas-Greultaten, der Beginn eines jetzt einjährigen blutigen Gemetzels im Gaza-Streifen und jetzt auch im Libanon. Das Modell: "Auge und Auge, Zahn um Zahn" führt einfach nur zu einem Leiden ohne Ende. Ich sehe derzeit keine Perspektive.
In Deutschland ist der 7. Oktober ein doppelter Gedenktag: Vor genau 75 Jahren wurde die DDR von der Sowjetunion gegründet. Und bei der 40-Jahr-Feier am 7. Oktober 1989 gab es Demonstrationen - die Stasi trieb die Demonstranten durch die Straßen und führte exakt 1071 Männer und Frauen in die Stasi-Gefängnisse. Hier blieb das Ende friedlich, weil die führenden Kräfte aus den Kirchen kamen und gewaltlos auf die Straßen gingen. Unvergessen Ansprachen des Pastors Gauck am Ende einer Andacht in der Rostocker Marienkirche: "Nun gehe ich noch spazieren."
'Was ist schon normal' - Franzosen können Kino, klar. Franzosen können Kino-Komödie - im Gegensatz zu Deutschen. Aber jetzt schwieriges Terrain: Komödie mit körperlich und geistig eingeschränkten Menschen - in Deutschland unmöglich, in Frankreich gelungen! "Als Regie-Kinodebüt des in Frankreich bereits sehr bekannten Multitalents Artus ist die Gute-Laune-Komödie rund um zwei Gauner auf der Flucht, die sich der Urlaubsreise einer Behinderten-WG anschließen, durchaus beachtenswert. Die Atmosphäre ist beinahe durchgängig fröhlich und schwappt schnell von der Leinwand hinunter in den Kinosaal. Alle Darsteller*innen agieren mitreißend, und da macht es fast gar nichts, dass die Witze manchmal grob und die Gags manchmal vorhersehbar sind. Die flotte Geschichte mit ihrer augenzwinkernden Kritik am üblichen Verhalten gegenüber Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen sorgen für einen insgesamt positiven Gesamteindruck. Das alles wird aber noch überstrahlt von einer Warmherzigkeit, die glücklicherweise nicht ins Rührselige kippt – die unfassbaren zehn Millionen Besucher*innen sind und bleiben eine Mega-Überraschung, aber nachvollziehen kann man den Ansturm trotzdem," so Filmstarts.
6. Oktober 2024
"Teile der Friedensbewegung verzeihen Kremlchef Wladimir Putin sowie den Terrormilizen Hamas und Hisbollah jede Gewalttat," schreibt Dirk Kurbjuweit heute in Spiegel-online: "Wie das schöne Wort Frieden zum Kampfbegriff wurde." So werden wir uns morgen, am Massaker-Jahrestag, darauf einstellen müssen, dass es bei pro-palästinensischen Demos zu antisemitischen Ausschreitungen kommen wird.
Zeit für eine herbstliche Kürbissuppe, auch wieder Zeit für ein neues Kürbissuppenrezept im Zeit-Magazin vergangene Woche: diesmal in der Geschmacksrichtung Ingwer, Kokosmilch, Honig und Erdnussbutter. Da ich aber eine Abneigung gegen Erdnussbutter habe, gib's sie konventionell mit Sahne, Ingwer, Chilisalz, Blattpetersilie und gerösteten Sonnenblumenkernen …
5. Oktober 2024
Endlich wieder ein neuer 'Wilsberg' im TV … u.a. mit Ekki Talkötter vom Finanzamt. Und da war ich wieder mit der letzten Mahnung des Finanzamtes konfrontiert: Termin 10.10.2024. Früher waren die Termine später, glaube ich jedenfalls. Schließlich habe ich während der ELSTER-Bearbeitung auch noch eine mir unbekannte Wilsberg-Folge in der Mediathek gefunden …
Gestern erschienen, das neue Album von 'The Smile', Thom Yorke mit Jonny Greenwood und Tom Skinner; originell, eigenwillig und ausgefallen. Muss ich mir erst noch ein zweites Mal anhören …
"Der größte Trip seit Amnesiac", meint laut.de … etwas übertrieben. Aner ausgefallen wie die Smile-Musik sind die Videos dazu, beispielsweise Foreign Spies oder Colours Fly
Nun hat das Manager Magazin wieder die Liste der reichsten Deutschen veröffentlicht. Die Reichen haben wieder neue Rekordwerte erreicht - Grund für Neid, aber auch das Gefühl von Ungerechtigkeit, denn die Schere zwischen arm und reich öffnet sich weiter. Als ich im Studium mit Theorien der Einkommensverteilung konfrontiert wurde, habe ich nicht geglaubt, dass sich die Schere immer weiter öffnet. Amerikanische Zustände oder Verhältnisse wie in diktatorisch regierten Entwicklungsländer habe ich nicht erahnt. Aber nach wie vor werden Vermögen und Einkommen unzureichend besteuert … und es scheint sich daran nichts zu ändern.
Heute war sie also, die "Spätlese-Hochzeit" nach 27 Jahren gemeinsamen Zusammenlebens. Maria und Thomas sind nun getraut, mittags in St. Maternus kirchlich, nachmittags die Feier im Wiesenhaus in Poll am Rhein. Beide sind auch Mentoren für Flüchtlingsfamilien wie ich, daher kennen wir uns. Unten auf der Collage das Foto der Einladungskarte, dazu Ausblicke zum Rhein am Ort der Feier am Rheinufer mit Blick auf den Stadtteil Rodenkirchen.
3. Oktober 2024
Nicht zu verwechseln mit dem Film: "Eine Frau in Berlin" … im Filmhauskino lief dieser Film heute einmalig „Frauen in Berlin sollte der Diplomfilm von Chetna Vora an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg werden. Vora filmte Frauen, die mit seltener Offenheit und in langen, kaum geschnittenen Einstellungen über ihr Leben sprachen. Weil sie sich weigerte, den Film auf 40 Minuten zu kürzen, wurde die Kopie von der Hochschulverwaltung beschlagnahmt und schließlich vernichtet. Tobias Hering stellt eine erhaltene Arbeitsfassung vor – die materielle Spur eines bis heute schwer fassbaren Akts institutioneller Gewalt." so die Filmhaus-Einführung. Sehenswert waren die 140 Minuten, weil hier ungeschminkt und unverfälscht Frauen über ihre Lebenssituation, über ihre Beziehungen sprachen - vor dem Hintergrund des DDR-Alltags. Eine andere Welt.
»Raus aus der Nato«, steht auf einem Plakat. Oder »Die Nato ist der Aggressor« und »Stoppt den Krieg gegen Russland«. Das waren die wesentlichen Aussagen auf der "BSW-Friedensdemo" heute in Berlin … Da hatte Gastredner Stegner (SPD) schlechte Karten, als er Russland als Angreifer bezeichnete - und wurde ausgebuht. Da war die Stimmung bei der Einheitsfeier in Schwerin anders. Aber langsam setzt sich der Eindruck fest, dass die Unterschiede zwischen Ost und West nicht vollständig abbauen lassen, ebenso wenig wie die Unterschiede zwischen dem Emsland und Oberbayern oder zwischen dem Saarland und Hamburg. Aber es bleiben Merkmale für die einzelnen Regionen. Und ein Merkmal im Osten ist nun einmal die Unzufriedenheit, das Jammern auf hohem Niveau bei einem Teil der Bevölkerung. Unten ein Umfrageergebnis zur Wiedervereinigung ... wird wohl nicht das einzige sein!
2. Oktober 2024
Noch ist es nicht bestätigt, dass Scholz mit Putin sprechen möchte - von Putins Pressesprecher wird aber schon angesagt, dass es keine Gesprächsthemen gäbe. Von anderen (wie Platzek) ist bekannt, dass sie auch versuchen, mit dem Kreml ins Gespräch zu kommen, ohne Erfolg. Vor diesem Hintergrund war die Diskussion bei Maischberger heute mit Lafontaine und anderen interessant. Mal sehen, wie weit es das Ehepaar Wagenknecht noch bringt, wie weit es Heuchelei bringen kann. Und morgen dann noch 'Demo für den Frieden in der Ukraine' ...
Interessant sind auch die Beobachtungen, die ich regelmäßig in der Kölner Straßenbahn erlebe … heute Abend die Szene unten in der Collage. Als dieses Original die Bahn verließ, kippte der Einkaufswagen an der Tür auf den Bahnsteig um - er war voller Pfandflaschen, ein Riesenkrach. Schock, Gelächter. Die Tür der Linie 5 schloss sich, die Fahrt ging weiter …
1. Oktober 2024
Das ist der Bericht über eine äußerst spannende Geschichte, eine extreme Geschichte, die aber gar nicht untypisch ist und sein wird. "Über drei Jahre begleitet die Filmemacherin Ruth Beckermann eine Klasse im Alter von sieben bis zehn Jahren und ihre engagierte Lehrerin in einer großen Schule im Wiener Bezirk Favoriten. Der Film nimmt uns mit in den Unterricht und lässt uns die täglichen Abenteuer, Kämpfe, Niederlagen und Erfolge der Kinder ganz nah miterleben. Der Stadtteil Favoriten war einst ein Arbeiterbezirk, heute spricht ein Großteil der Kinder an den dortigen Grundschulen nicht Deutsch als Erstsprache. Mit großer Sensibilität begleitet der Film die Kinder, während ihre Lehrerin ihnen dabei hilft, einen Platz in einer Welt zu finden, in der sie sich oft nicht zugehörig fühlen. Indem wir die „Favoriten“ kennen lernen, erleben wir mit ihnen eine bewegte Zeit, die ihre Zukunft entscheidend prägen wird. Ruth Beckermanns neuer Film ist eine Langzeitbeobachtung, die den Blick auf die strukturellen Probleme im Schulsystem lenkt und die Perspektive der Kinder ernst nimmt. Ein erstaunlich heiteres Porträt einer ungewöhnlichen Gemeinschaft, das Fragen stellt, auf die viele von uns eine Antwort suchen. Ein Film über das Lehren und das Lernen und darüber, wie die Zukunft unserer Gesellschaft auch im Klassenzimmer ausgehandelt wird," so Grandfilm. Wieder ein besonders wertvoller Film, hoffnungsvoll …